
Dass am Sonntag mit dem TuS Aumühle II das abgeschlagene Schlusslicht der Kreisliga 3 beim SV Altengamme II zu Gast war, war am Gammer Weg zumindest in der ersten Halbzeit nicht zu sehen. Das Team der TuS-Trainer Sven Lemke und Zafer Temirci war zunächst mindestens ebenbürtig und konnte sich einige gute Torchancen erspielen, die der starke SVA-Keeper Torsten Schwarz aber wiederholt vereitelte. Und als Schwarz einmal geschlagen war, rettete Ole Wyrwinski auf der eigenen Torlinie (11.).
Natürlich kamen auch die Hausherren zu Torchancen: Steffen Wegner hatte bereits in der ersten Minute das 1:0 auf dem Fuß, fand aber in TuS-Torwart Nino Liedtke seinen Meister. Auch, als Malte Duwensee (22.) und erneut Wegner (42.) jeweils nach Kontern frei vor ihm auftauchten, behielt Liedtke das bessere Ende für sich. Das Glück des Tüchtigen hatte der Aumühler Schlussmann zudem, als ein Freistoß von Nils Pietsch hauchdünn am Pfosten vorbei strich (24.). Im zweiten Durchgang „entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor“, wie es auf der facebook-Seite der SVA-Reserve hieß. Die Hausherren agierten nun deutlich druckvoller und wollten mit aller Macht zum Führungstreffer kommen, der aber einfach nicht fallen wollte. Nach einem Einwurf, der noch verlängert wurde, zog Wegner ab, doch sein Schuss wurde noch zur Ecke geklärt (54.). Kurz darauf konnte der Altengammer Stürmer zwei weitere gute Gelegenheiten nicht nutzen (55., 57.).
In der 62. Minute gab es dann eine kuriose Szene, als Wegner zum Freistoß antrat und den Ball fulminant an die Unterkante der Latte jagte: „Der Ball hinter der Linie, springt wieder nach vorne gegen die Latte und in die Arme des Torwarts. Das Schiedsrichtergespann, leider nicht mit dem Wembley-Tor und physikalischen Gesetzen bekannt oder einem scharfen Blick gesegnet, entscheidet auf weiterspielen“, hieß es dazu auf der facebook-Seite von Altengamme II. Als Pietsch einen Freistoß auf die untere rechte Ecke zirkelte, parierte Liedtke stark. Und auch in der Schlussphase hatten die Akteure der Heim-Elf zunächst kein Zielwasser getrunken: Ein Wegner-Schuss (72.), ein Fallrückzieher von Christoph Bues (74.) und eine Direktabnahme von Duwensee (75.) fanden ebenso wenig den Weg ins Netz wie ein Versuch von Ole Wyrwinski aus drei (!) Metern (78.). Und als Wegner in der 83. Minute abermals freistehend das 1:0 verpasste, war SVA-Coach Frank Graf endgültig der Verzweiflung nahe.
Doch dann kam die 87. Minute: Ole Wyrwinski verlängerte zum wiederholten Male einen Einwurf; der Zielspieler war in diesem Fall Lars Halfar, der einen herrlichen Fallrückzieher auf das Gäste-Gehäuse brachte. Diesen wehrte Liedtke nach vorne ab, wo Ole Wyrwinski, der die Chance selbst eingeleitet hatte, goldrichtig stand und zum für die Altengamer erlösenden 1:0 abstaubte. Nachdem zwei Gäste-Akteure noch die Gelb-Rote Karte bekommen hatten (85., 88.), verwies Schiedsrichter Jörg Oliczewski (vom TuS Germania Schnelsen) auch Sven Lemke wegen Reklamierens noch von der Trainerbank (89.). Nach diesem mühsamen, aber aufgrund der klaren Steigerung im zweiten Durchgang verdienten Sieg gegen das Schlusslicht ist Altengamme II mit nun 17 in der Rückrunde geholten Punkten weiterhin Tabellenführer im Klassement der zweiten Halbserie. Und in der Gesamtwertung hat die SVA-Zweite als Tabellen-Achter mit nun elf Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone beste Chancen, den sofortigen Wiederabstieg in die Kreisklasse zu verhindern.