
Am Sonntag feierte der SV Hamwarde im Rahmen des dritten Spielatges der Kreisliga 3 einen 12:1-Sieg gegen den TSV Glinde, der sich bekanntlich schon vom Spielbetrieb zurückgezogen hatte, ehe es doch noch zur Rückkehr in den normalen Liga-Betrieb kam (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Nach dem Abpfiff kam es an der Mühlenstraße zu unschönen Szenen ...
Der Glinder Fußball-Abteilungsleiter Frank Gabbert sagte:
„Ich bin erst am Sonntag aus Bochum zurückgekehrt und konnte der Partie deshalb leider nicht beiwohnen. Dass wir das Spiel mit 1:12 verloren haben, ist nicht das Problem – aber wir wollten uns sportlich-fair präsentieren, das war für uns das allerwichtigste. Oftmals sind bei einer Schlägerei immer beide Teams beteiligt – aber selbst, wenn wir beteiligt waren, ist das schon schlimm genug ... Ich muss nun erfahren, was vorgefallen ist, und am morgigen Montag steht bei uns sowieso eine Abteilungs-Sondersitzung an, wo wir uns auch diesem Thema widmen werden!“
Hakan Karadiken, neuer Liga-Betreuer der Glinder, war bisher nicht für eine Stellungnahme zu erreichen – SportNord bemüht sich jedoch, dies zeitnah nachzureichen!
Jan Gruemmer, Obmann des SV Hamwarde, erklärte:
„Die Roten Karten, die der Schiedsrichter kurz vor dem Schlusspfiff verteilte, waren etwas überzogen. Nach dem Abpfiff kam es zu einem Wortgefecht zwischen einem Glinder Akteur und einem unserer Spieler, und dann gab es auch eine kleinere Rangelei – aber verletzt wurde glücklicherweise niemand, und die ganze Sache war auch nicht wirklich gravierend!“
Jörg Petersen, Trainer des Düneberger SV II, meldete sich bei SportNord als neutraler Zeuge und erklärte:
„Beim Stand von 12:1 zeigte der Schiedsrichter den Spielern Patrick Scharnberg (Hamwarde) wegen Tätlichkeit (Schubsen) und der Nummer vier der Glinder, der Scharnberg zuvor den Ball ins Gesicht geworfen hatte, jeweils die Rote Karte. Der Spieler vom TSV war schon während der Partie unangenehm aufgefallen, hatte sich aber nach dem Halbzeitpfiff etwas zurück gehalten. Nach dem Schlusspfiff schlich sich der besagte Glinder Spieler hinter die Hamwarder Bank und versuchte (eventuell provoziert) einen Kopfstoß gegen Scharnberg. Im anschließenden Getümmel kam es zu einigen Tätlichkeiten außerhalb des Sichtfeldes des Schiedsrichters.
Auch danach ging es weiter: Ein Glinder Betreuer mischte sich mit ein, weitere Glinder und Hamwarder waren mitten im Geschehen. Der Glinder Betreuer rastete total aus und bedrängte weiter Spieler und Zuschauer. Es ging sogar so weit, dass sich der ruhige Glinder Torwart einmischte und sich der Streit schon untereinander ausweitete. Insgesamt dauerten die Reibereien bestimmt zehn Minuten, vielleicht sogar eine Viertelstunde. Ob das nun wieder mit dem Temperament der ausländischen Spieler entschuldigt wird?
Ob sich der TSV Glinde mit dem Engagement von Hakan Karadiken und seinen mitgebrachten Spielern einen Gefallen getan hat? Ich glaube nein. Der Verband hat ein Eigentor mit der Zulassung der bereits abgemeldeten Glinder geschossen. Die wenigen echten Glinder waren entsetzt über das Verhalten der Neuen. Es fielen hässliche Worte - ich denke, ein Rückzug ist nicht nur wahrscheinlich, sondern die einzige Lösung, um solche Szenen wie heute zukünftig zu vermeiden, denn so geht es wirklich nicht!“
(JSp)