
Mit der Groß-Flottbeker SV, dem Bahrenfelder SV 19 II und zuletzt dem SV West-Eimsbüttel beklagten sich drei der letzten Gegner des FC Ronahi darüber, dass sie nicht nur unter verbalen Entgleisungen der Ronahi-Spieler und -Zuschauer, sondern teilweise auch unter tätlichen Angriffen leiden mussten.
SportNord sprach daraufhin mit Dogan Celik, der seit diesem Sommer Coach des FC Ronahi, der seine Heimspiele an der Gustav-Falke-Straße austrägt, ist. Einst war der 29-Jährige bei Gencler Birligi II aktiv, und vom Januar 2005 an trainierte er den Voßlocher SV - bis sich dieser wegen Undiszipliniertheiten seiner Spieler auf und neben dem Platz aus der Kreisliga 8 zurückzog ...
SportNord: Was entgegnen Sie auf die Vorwürfe, die aus Groß-Flottbek, Bahrenfeld und nun auch West-Eimsbüttel auf den FC Ronahi einprasseln?
Dogan Celik: "Ich kann mir diese Vorwürfe wirklich nicht erklären. Ich weiß nicht, was in den letzten Jahren beim FC Ronahi war, aber Fakt ist, dass meine Mannschaft in dieser Saison diszipliniert auftritt! Keiner meiner Spieler kommt aus der Türkei - alle sind in Deutschland geboren, einige haben bereits in der Ober- und Verbandsliga bei Altona 93 und dem SV Lurup oder mit Holsatia Elmshorn in der Bezirksliga gekickt und wissen daher genau, wie man hier Fußball spielen muss."
SportNord: Gilt dies auch für die Ronahi-Zuschauer?
Celik: "Wir haben stets 200 bis 300 Zuschauer - so viele hat kaum ein anderer Kreisligist. Die meisten unserer Liga-Rivalen freuen sich, wenn ihre Spiele von 50 oder 60 Anwesenden verfolgt werden. Ob die Kontrahenten deshalb Angst haben, wenn sie bei uns antreten müssen? Wenn ja, wäre dies auf jeden Fall unnötig, denn unsere Anhänger kommen doch nur, weil sie ein schönes Fußballspiel sehen wollen, und nicht etwa, um gegnerische Akteure zu beleidigen oder zu schlagen! Klar ist aber auch, dass wir unsere Spieler disziplinieren können, nicht aber unsere Zuschauer ..."
SportNord: Und welche Wirkung haben die Zuschauer auf die Schiedsrichter?
Celik: "Ich musste mir schon oft anhören, dass die Schiedsrichter sich nicht trauen, etwas gegen uns zu pfeifen ... Das entspricht aber definitiv nicht der Wahrheit. Nehmen wir das Spiel gegen West-Eimsbüttel als Beispiel: Zum einen wird uns wegen Abseitsstellung ein Tor aberkannt, das wir direkt nach einer Ecke erzielt haben! Wie kann ein Schiedsrichter-Assistent in so einer Situation die Fahne heben, wo es doch nach Eckstößen kein Abseits geben kann? Zum anderen wird unser Stürmer von Eimsbüttels Torhüter gefoult, wir bekommen auch einen Strafstoß zugesprochen - doch die Rote Karte, die der Keeper wegen Notbremse als letzter Mann hätte sehen müssen, lässt der Schiedsrichter stecken!"
SportNord: Von durch die heiße Atmosphäre eingeschüchterten und dadurch dem FCR gegenüber wohlgesonnenen Schiedsrichtern kann also keine Rede sein?
Celik: "Nein, definitiv nicht. Im Gegenteil: Mittlerweile kommen die Schiedsrichter vor dem Anpfiff zu mir und sagen, dass sie meine Spielern sofort vom Platz stellen, sobald sie auch nur den Mund aufmachen. So haben wir gegen Eimsbüttel sieben Gelbe Karten kassiert, und ein Spieler sah vollkommen zu Unrecht den roten Karton: Er wurde von einem Eimsbütteler von hinten gefoult, nun liegt er mit einer schweren Kopfverletzung im Eppendorfer Krankenhaus. Neben dem Eimsbütteler flog aber auch mein Spieler vom Platz, mit der Begründung, er habe seinen Gegner beleidigt. Aber glauben Sie mir: Dieser Spieler spricht nie, er redet nicht einmal beim Training mit mir!"
SportNord: Gesprächsbedarf dürfte mit dem Hamburger Fußball-Verband bestehen, wenn die GFVS sowie der BSV und "Wespe" tatsächlich gemeinsam ein Schreiben verfassen ...
Celik: "Das kann gut sein. Der BSV 19 hat sich ja bereits kürzlich beim HFV über uns beschwert, was dann zur Folge hatte, dass unser kompletter Vorstand beim Verband erscheinen musste! Bei einer Beschwerde über uns geht immer alles ganz schnell .. Als wir uns dagegen bei zwei Auswärtsspielen im Freien umziehen mussten, weil uns keine Kabine gestellt wurde, und wir uns daraufhin ebenfalls schriftlich an den HFV wandten, geschah nichts - auf eine Antwort warten wir seit Monaten ..."
Spor