Kreisliga 1: HFV erklärt HTB zum 3:0-Sieger


Am Sonntag, 6. September, war die Partie des sechsten Spieltages der Kreisliga 1 zwischen dem SV Vorwärts 93 Ost und dem Harburger TB beim Stand von 1:1 nach 39 Minuten von Schiedsrichter Remus Bujor (vom FC St. Pauli) abgebrochen worden, nachdem er von Vorwärts-Spieler Carlos Romero attackiert worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Damit befasste sich nun das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes.

Das Ergebnis: Der Kreisliga-Neuling Harburg erhält drei Punkte und wurde zum 3:0-Sieger erklärt. „Mit diesem Urteilsspruch hatten wir gerechnet, schließlich hat ein Vorwärts-Spieler den Abbruch provoziert“, so HTB-Trainer Oliver Balon, dessen Team mit nun 30 Zählern und 46:4-Treffern die Tabellenführung vor der SV Este 06/70 übernahm. Auf Nachfrage von SportNord ergänzte Balon: „Wenn das HFV-Sportgericht auf Neuansetzung entschieden hätte, hätten wir Einspruch eingelegt – denn zum Zeitpunkt des Abbruches stand es zwar 1:1, aber Vorwärts Ost hätte die verbleibenden 50 Minuten ja nur mit neun Spielern absolvieren müssen, und wir hätten in doppelter Überzahl agieren können ... Deshalb wäre ein Wiederholungsspiel eine klare Benachteiligung für unsere Mannschaft, die den Abbruch ja wohl gemerkt in keinster Weise verschuldet hatte, gewesen.“

Vorwärts-Coach Mario Weiß erklärte: „Wir akzeptieren das Urteil des Sportgerichtes, denn die Attacke, die zum Abbruch führte, kam nun einmal von einem Spieler, der damals noch für uns aktiv war ... Allerdings möchte ich an dieser Stelle nochmals betonen, dass unser Spieler Romero den Schiedsrichter mit beiden Armen umgeschubst hat, ihm aber definitiv keine Kopfnuss verpasst hat – ansonsten wäre der Schiedsrichter nicht nach einer Sekunde unverletzt wieder aufgestanden!“ Der Spieler Carlos Romero wird nicht mehr für Vorwärts Ost auflaufen: „Wir haben ihn nach dem Vorfall mit sofortiger Wirkung aus unserem Verein ausgeschlossen und seinen Pass abgegeben“, so Weiß. Das Sportgericht urteilte zudem, dass der 32-Jährige für die Dauer von zwei Jahren, ab Erteilung einer Spielberechtigung für einen dem HFV angeschlossenen Verein, gesperrt wird.

Dass ein Spiel, in dem seine Mannschaft einem Spitzenteam Paroli geboten hatte, nun als 0:3-Pleite in die Statistik eingeht, findet Weiß „sehr, sehr bitter“, und er betonte: „Diese Attacke gegen den Schiedsrichter hat uns alles kaputt gemacht, denn seit diesem Spiel verlieren wir ständig. Es ist kein Mumm mehr drin, wir gehen nicht mehr richtig in die Zweikämpfe, und die Schiedsrichter pfeifen nun andauernd gegen uns!“ Drei seiner vier Partien nach dem Abbruch des Duells mit Harburg verlor das Vorwärts-Team und rutschte im Klassement mit neun Punkten und 22:31-Toren auf Platz zwölf ab. „Ich hoffe, dass wir vor der Winterpause zumindest noch ein paar Punkte holen, und dann in der Restrunde den Klassenerhalt schaffen“, so Weiß, dessen Klub vom Sportgericht „wegen schuldhaft verursachten Spielabbruchs“ zudem mit einer Geldstrafe in Höhe von 150,00 Euro belegt wurde. (JSp)

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