Kreisklasse 8: SCP-Coach greift Spieler an und geht


Mit sofortiger Wirkung hat Marcus Motzkat sein Traineramt beim SC Pinneberg II, der in der Kreisklasse 8 als Tabellen-13. überwintert, aufgegeben – und übte bei SportNord harte Kritik an den Spielern der SCP-Reserve: „Wir hatten uns für diese Saison das Ziel gesteckt, unter die Top-Fünf zu kommen – aber das ist nicht zu erreichen, wenn die Mannschaft nicht mitzieht und immer nur drei oder vier Spieler zum Training kommen!“

Motzkat war vor anderthalb Jahren beim SCP II als Co-Trainer von Udo Kruse eingestiegen. „Nach Kruses Ausscheiden habe ich das Traineramt dann vor einem Jahr übernommen“, erinnert sich Motzkat, der die Saison 2008/2009 auf Platz elf der Kreisklasse 8 abschloss. „Zum Beginn dieser Spielzeit hatten wir einen Kader von 18, 19 Spielern, und es sind regelmäßig 14 Akteure zu den Übungseinheiten gekommen – aber dann ließ die Trainingsbeteiligung immer mehr nach“, so Motzkat, der kritisierte: „Ich will erfolgsorientiert arbeiten, aber das geht nur mit einer intakten Mannschaft, in der alle Spieler das Angebot des Trainers annehmen!“

Motzkat legte nach: „Ich habe mir persönlich den Hintern aufgerissen und gemacht und getan ... Dafür erwarte ich kein Dankeschön – aber zumindest, dass die Spieler sich abmelden, wenn sie nicht zum Training kommen können, damit ich besser planen kann!“ Nun war es wiederholt so, dass Motzkat zum Training an der Raa kam, und dort nur drei Spieler antraf. „Wenn ich dann dort mit drei Spielern sitze, brauche ich nicht trainieren“, so Motzkat, den auch das Verhalten einiger Spieler beim eigenen Hallenturnier zutiefst empörte: „Wir konnten beim eigenen Turnier alleine kein Team stellen und mussten es mit Alt-Herren-Spielern aufstocken – das war peinlich!“

Der Schritt, das Traineramt aufzugeben, fiel Motzkat trotzdem nicht leicht: „Ich habe mich sehr schwer damit getan, denn es gibt drei, vier Spieler, für die es mir sehr, sehr leid tut – und das Umfeld sowie die Sportanlage beim SCP sind hervorragend, bessere Bedingungen kann man gar nicht haben!“ Motzkat möchte aber zukünftig mit anderen Spielern arbeiten: „Ich habe im fußballerischen Bereich einen anderen Anspruch und möchte, dass meine Mannschaft zielorientiert mitzieht ... Dass man ein Saisonziel verpasst, kann passieren – aber es ist den Mitspielern und dem Trainer gegenüber unverschämt, dann einfach dem Training fernzubleiben!“

Noch ist Motzkat auch Fußball-Obmann des SC Pinneberg. „Unsere Jahreshauptversammlung ist gerade in den März verschoben worden“, so Motzkat, der klar stellte: „Auf der Versammlung wird sich alles Weitere entscheiden – aber momentan sage ich, dass ich auch für das Amt des Fußball-Obmanns nicht weiter zur Verfügung stehe!“ So ganz wird Motzkat aber nicht mit dem SC Pinneberg brechen: „Ich werde weiterhin für die Alten Herren spielen, und wenn in der Zweiten Herren-Mannschaft einmal Not am Mann ist und beispielsweise nur zehn Akteure zur Verfügung stehen sollten, wäre ich dazu bereit, das Team als elfter Mann zu unterstützen!“

Die Offenheit, die Motzkat bei einigen seiner Spieler zuletzt vermisste („Ich war entsetzt, als ich auf der Geschäftsstelle die Kündigung von meinen eigenen Spielern erhielt!“), legt er selbst an den Tag: „Ich werde mich nun dem Trainermarkt zur Verfügung stellen, denn ich möchte definitiv weiter als Coach arbeiten!“ Motzkat wäre bereit, als Übungsleiter bis zum Saisonende bei einer anderen Mannschaft einzuspringen: „Wenn der Verein X mich anruft, wäre ich für eine kurzfristige Zusammenarbeit offen“, so Motzkat, der abschließend betonte: „Wenn sich die SCP-Spieler zusammenreißen, könnte ich mir im Sommer auch eine Rückkehr vorstellen!“

(JSp)

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