Kreisklasse 6: Eintracht-Reserve peilt Landesliga an


Erst ein Mal schlichen die Spieler von Eintracht Norderstedt II in dieser Saison als Verlierer vom Platz (1:2 beim Post SV II am 6. September 2009). Die zweite Saison-Niederlage kassierte die Eintracht-Reserve am „Grünen Tisch“: Das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes wertete den 4:1-Sieg gegen den TuS Berne II in eine 0:3-Niederlage um, weil mit Albert Lipaj ein nicht spielberechtigter Akteur mitgewirkt hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).

„Diese Umwertung wird uns nicht umwerfen, denn momentan läuft es bei uns sehr gut“, betonte Ex-Profi Jens Fischer, der das Traineramt bei der Eintracht-Reserve, die zuletzt Tabellen-Zehnter der Kreisklasse 6 geworden war, im Sommer 2009 von Wolfgang Kempe übernommen hatte. Wahre Worte, denn neben den beiden besagten Niederlagen gewann die Norderstedter Zweitvertretung ihre bisherigen 13 Partien allesamt und ist mit 39 Punkten Spitzenreiter der Kreisklasse 6. „Der Aufstieg ist ganz klar unser Ziel“, so Fischer, dessen Team momentan sieben Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Walddörfer SV (der Kreisliga-Absteiger hat allerdings noch eine Partie mehr auszutragen) hat. „Und natürlich würden wir auch gerne als Meister aufsteigen“, stellt der Coach klar.

In der Eintracht-Reserve stehen viele junge Spieler, die im Sommer 2009 den Sprung aus der A-Jugend, die als Meister der A-Junioren-Verbandsliga den Aufstieg in die A-Junioren-Regionalliga geschafft hatte, in die Erste Herren-Mannschaft nicht schafften. „Für die Oberliga Hamburg reichte es bei einigen unserer Talente eben noch nicht ganz – aber für die Kreisklasse und Kreisliga sind diese Spieler eigentlich auch viel zu gut“, so Fischer. Und deshalb möchte sich der 43-Jährige mit seinem Team auch in der Kreisliga nach Möglichkeit nicht allzu lange aufhalten, sondern den Durchmarsch in die Bezirksliga schaffen: „Es ist ganz klar meine Vorstellung und auch das Ziel des Vereins, dass unsere Zweite Mannschaft in drei Jahren in der Landesliga spielt!“

Fischer weiß: „Es ist wichtig, dass der Abstand zwischen der Liga- und Reserve-Mannschaft so gering wie möglich ist – und unsere A-Jugendlichen, die mit 18 Jahren bereits im Herren-Bereich spielen, sollen dort natürlich auch gefordert und gut an die Anforderungen bei der Ersten Mannschaft herangeführt werden ... Und das geht nur in der Bezirks- oder Landesliga!“ In jener Landesliga beendete Fischer in der Saison 2005/2006 seine aktive Karriere, nachdem er zuvor mit der Eintracht aus der Kreis- in die Landesliga durchmarschiert war (2003 bis 2005), mit dem Harburger TB Verbandsliga-Meister wurde (2002/2003) und für den Eintracht-Vorgänger 1. SC Norderstedt in der alten Ober- und Regionalliga kickte (1993 bis 2000).

Gefragt, wie er die Perspektiven der Ersten Mannschaft in Bezug auf einen möglichen Aufstieg in die neue Regionalliga Nord sieht, sagte Fischer: „Ich gehe davon aus, dass unser Oberliga-Team irgendwann in die Regionalliga aufsteigt – vielleicht melden wir ja sogar schon für die Saison 2010/2011 für die Regionalliga ...“ Fischer kennt sich aus im höherklassigen Fußball: Nach Jugend-Stationen beim TuS Holstein Quickborn und WSV Tangstedt absolvierte er für den Hamburger SV neun Bundesliga-Spiele (1989/1990) und war nach einem Abstecher zum Oberligisten TuS Hoisdorf noch für die Stuttgarter Kickers (sechs Erst- und zwölf Zweitliga-Spiele von 1991 bis 1992) sowie den FC Hansa Rostock (elf Zweitliga-Einsätze, ein Tor in der Saison 1992/1993) am Ball.

Im Kreisklassen-Alltag gastiert das Fischer-Team, das zuletzt einen 3:0-Sieg beim TSV DuWo 08 II feierte, nun am Sonnabend, 28. November, beim SV Bergstedt II; dann steht vor der Winterpause noch das Viertrunden-Duell um den II. Liga-Pokal bei der SV Lieth II (Spitzenreiter der Kreisklasse 8) an. „Wir trainieren drei Mal pro Woche, und das zahlt sich aus – denn während unsere Gegner zumeist nach 60 bis 70 Minuten körperlich einbrechen, können wir das Tempo bis zum Abpfiff hoch halten“, so Fischer. Ihre Heimspiele absolviert die Eintracht-Reserve immer freitagabends um 20 Uhr auf dem Kunstrasenplatz an der Ochsenzoller Straße. „Dann haben unsere jungen Spieler das Wochenende frei“, so Fischer abschließend. (JSp)

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