
"Diese Niederlage wirkt wie ein Schlag in die Magengrube, dieses Desaster müssen Trainer, Spieler und Verantwortliche erst einmal verkraften und dann analysieren!" So äußerte sich Dieter Staben, Geschäftsführer der Fußball-Abteilung der Sportfreunde Pinneberg, in seinem bei SportNord veröffentlichten Spielbericht der 1:9-Klatsche gegen den Kummerfelder SV II (siehe unten stehenden Link).
SportNord sprach nach der Partie an der Müssentwiete mit dem Coach des Siegers, Matthias Funk, der einst bei "Sporti" und Türk-Birlikspor Pinneberg als Torwart aktiv war, bevor er im Sommer 2005 das Traineramt bei der Kummerfelder Reserve übernahm ...
SportNord: Welches Gefühl überwog bei Ihnen nach dem Abpfiff: Die Freude über den klaren Sieg, oder das Mitleid mit Ihrem Ex-Verein?
Matthias Funk: "Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe in erster Linie Mitleid mit den Sportfreunden empfunden, denn eine so deutliche Niederlage hatten sie nicht verdient! Wir waren zwar die überlege Mannschaft, hatten auch in der ersten Halbzeit leichte Vorteile und führten mit 2:1 - aber dann sind die Pinneberger nach dem Seitenwechsel regelrecht eingebrochen ... So etwas habe ich noch nie erlebt! Schon als die gegnerischen Spieler nach der Pause aus der Kabine kamen, haben wir an ihrer Körpersprache gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt!"
SportNord: Hatten Sie das Gefühl, dass ?Sporti' übermotiviert zu Werke ging?
Funk: "Das vermag ich nicht zu beurteilen! Aber Fakt ist, dass sich die Sportfreunde wohl besonders viel vorgenommen hatten und unbedingt Revanche nehmen wollten für das Hinspiel, das wir mit 3:1 gewonnen hatten. Auf der Internetseite der Pinneberger war zu lesen, dass sie ?eine offene Rechnung begleichen wollen' - und so etwas geht dann eben oft nach hinten los!"
SportNord: Ist Ihr Team nach besagtem Kantersieg der Top-Favorit auf den Aufstieg?
Funk: "Nein, auf keinen Fall, denn es bleibt alles offen in der Spitzengruppe der Kreisklasse 4. Als Favoriten sehe ich weiterhin unsere Mitabsteiger Roland Wedel und den TuS Appen II an - aber wir haben ordentlich aufgeholt ... Bei uns ist ein guter Teamgeist entstanden, zudem konnten wir vier Spieler, die in der Hinrunde für den TuS Borstel in der Kreisliga 8 kickten, als Verstärkung verpflichten, und wollen unbedingt den sofortigen Wiederaufstieg in die Kreisliga schaffen!"
SportNord: Alle Spitzenteams der Staffel 4 haben mindestens schon drei Niederlagen bezogen - will denn keiner aufsteigen?
Funk: "Zu diesem Schluss könnte man kommen ... Nein, aber mal im Ernst: Das Aufstiegsrennen ist offen, und bisher hat sich jede Mannschaft eine Schwächephase geleistet. Wir hatten eine kleine Durststrecke, als wir nacheinander mit 0:3 gegen die Kickers Halstenbek II und 0:5 gegen Roland zwei deutliche Heim-Niederlagen hinnehmen mussten. Dann haben wir am 8. Oktober mit 2:3 in Appen verloren - aber zuletzt gab es fünf Siege in Folge ..."
SportNord: Denken Sie, dass auch die Sportfreunde eine solche Serie hinlegen und noch einmal ins Aufstiegsrennen eingreifen können?
Funk: "Ich glaube, es wird ganz, ganz schwer für ?Sporti', den Aufstieg noch zu packen, so traurig das für diesen Traditionsverein ist. Die Sportfreunde betreiben einen hohen Aufwand, auch was die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit betrifft - und treffen gerade deshalb immer wieder auf doppelt motivierte Kontrahenten. Und sollte in diesem Jahr der Wiederaufstieg in die Kreisliga wieder verpasst werden, wird es nicht einfach werden, einen dritten Anlauf zu unternehmen, weil einige Stammkräfte nicht mehr die jüngsten sind und andere von höherklassigeren Klubs weggelockt werden könnten!"
Während Funk am heutigen Dienstag zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt in Kummerfeld eine Übungseinheit verpasste, weil ihn eine Erkältung ans Bett fesselte, wird seine Mannschaft am kommenden Wochenende, wenn sie in der Kreisklasse spielfrei hat, ein Freundschaftsspiel bei der A-Jugend des SV Rugenbergen, die momentan in der A-Junioren-Landesliga 1 den neunten Platz belegt, bestreiten.