
Am Sonntag, 27. April machte der TuS Berne II mit einem 5:0-Kantersieg beim Tangstedter SV II seinen sofortigen Wiederaufstieg in die Kreisliga perfekt: Die Berner Reserve hat seitdem in der Kreisklasse 2 mindestens die Vizemeisterschaft, die zum Direkt-Aufstieg genügt, sicher (SportNord berichtete). „Natürlich war der Jubel groß, als der Aufstieg sicher war“, berichtete Sven Neben, Trainer der TuS-Reserve, auf Nachfrage von SportNord.
Im vergangenen Sommer stand Berne II nach dem Abstieg aus der Kreisliga 6 noch vor einer ungewissen Zukunft: „Wir wussten im Juli noch gar nicht, ob wir überhaupt eine spielfähige Mannschaft zusammenbekommen“, erinnert sich Sven Neben. Als im Laufe der Vorbereitungszeit immerhin 15 Spieler dem Kader angehörten, wurde der Coach von einem dieser Spieler gefragt: „Trainer, müssen wir die Mannschaft abmelden?“ Doch Sven Neben blieb ruhig: „Ich habe ihm geantwortet: ‚Warte ab, das wird schon‘“, erinnert sich der Übungsleiter und präzisierte: „Nachdem wir zum Beginn der Sommervorbereitung nicht allzu viele Spieler im Team hatten, sind dann im Juli noch einige Akteure dazugekommen ...“ Allerdings hatten die TuS-Verantwortlichen keine allzu großen Erwartungen an ihr Reserve-Team: Während bei vielen der damaligen Kreisliga-Mitabsteiger der sofortige Wiederaufstieg als Ziel ausgegeben wurde, wurden an der Berner Allee bescheidenere Töne angeschlagen: „Auch, weil im Juli alles noch sehr unsicher war, sind wir keinesfalls in die Saison gegangen und haben gesagt, dass wir gleich wieder aufsteigen müssen – wir hatten keine Erwartungen an die Mannschaft“, so Sven Neben, der präzisierte: „Mein Ziel ist es allerdings immer, attraktiven und guten Fußball spielen zu lassen. Und wenn die Mannschaft dies umsetzen kann, führt dies in der Regel auch dazu, dass sie erfolgreich ist!“
Obwohl der Saisonstart perfekt verlief und die Berner ihre ersten zwölf (!) Spiele allesamt gewannen, blieb Sven Neben zunächst noch skeptisch: „Wenn es im Herbst in die dunkle Jahreszeit übergeht und draußen ungemütlicher wird, ist es oft so, dass bei schlechterem, kälterem Wetter und häufigerem Regen weniger Spieler zu den Trainingseinheiten kommen“, hat Sven Neben in seiner langjährigen Trainerkarriere festgestellt. „Wenn man den Oktober gut überstanden hat, keine Verletzungsprobleme bekommt und langsam weiß, wo die Reise hingeht – dann kann man sich andere Ziele setzen“, so Sven Neben, der deshalb nach dem Ende der Hinrunde „einen Platz unter den Top-Drei“ als neue Zielsetzung vorgab. Zwei Spieltage vor dem Saisonende kann Berne II nun sogar noch auf die Meisterschaft hoffen, liegt allerdings drei Punkte hinter dem Spitzenreiter Duvenstedter SV II, der den Direkt-Aufstieg ebenfalls schon sicher hat (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). „Die Duvenstedter werden sich den Titel nicht mehr nehmen lassen“, vermutet Sven Neben, dessen Team am 23. März das für die Titelvergabe vorentscheidende Duell daheim gegen die DSV-Reserve mit 0:1 verlor. „Deshalb bleibt für uns in Anführungsstrichen nur der zweite Platz – wenn uns das, verbunden mit der imposanten Punktzahl und Tordifferenz, jemand vor der Saison angeboten hätte, hätten wir es aber sofort angenommen“, betonte der Coach.
In den letzten Wochen litt Berne II unter argen personellen Problemen. „Zum Glück haben wir einen relativ großen Kader, das hat sich im Frühjahr bezahlt gemacht“, so Sven Neben, der festgestallt hat: „Es sind eben nicht nur die ersten 11 bis 13 Spieler wichtig, sondern in einer langen Saison kommt es irgendwann auch auf die Nummern 24 und 25 an!“ Mit Blick auf seinen breiten Kader ergänzte Sven Neben: „Ich glaube, dass viele Kreisklassen-Teams bei so vielen Ausfällen, wie wir sie zuletzt nach schweren Verletzungen wie Kreuzband- und Bänderrissen leider hatten, nicht mehr hätten antreten können – aber wir haben immer noch irgendwie zwölf, 13 Spieler zusammenbekommen!“ Mit der Ersten und der Dritten Mannschaft „gibt es schon einen Austausch“, so Sven Neben, dem die Liga-Mannschaft aber zuletzt kaum behilflich sein konnte: „Unserem Bezirksliga-Team standen selbst nicht mehr allzu viele Spieler zur Verfügung!“ Nach der Zielsetzung für die kommende Saison befragt, entgegnete Sven Neben: „Zunächst einmal peilen wir den Klassenerhalt an – und dann wollen wir mal gucken, ob noch mehr geht. Schön wäre es, wenn wir noch etwas besseren Fußball spielen – die Punkte sind da erst einmal zweitrangig!“ Weil die Berner Reserve nach ihren letzten drei Aufstiegen zweimal nach zwei Jahren (2003 sowie 2013) und einmal sogar schon nach nur einem Jahr (2007) wieder abstieg, sagte Sven Neben außerdem: „Wir wollen keine Fahrstuhl-Mannschaft mehr sein!“
Abschließend wandte sich Sven Neben, auch im Namen seines Vereins, noch an die anderen 14 Mannschaften, die aktuell noch in der Kreisklasse 2 um Punkte kämpfen: „Diese Staffel ist unglaublich fair gewesen – ich kann mich an kein einziges Saisonspiel erinnern, in dem jemand über die Stränge geschlagen hat. Auch mit den Trainerkollegen, Betreuern und den anderen Offiziellen der gegnerischen Mannschaften ist alles immer sehr, sehr fair abgelaufen – dafür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bedanken!“
(JSp)