Kreisklasse 2: „Ariana hat harte Zeit überstanden!”


Ariana soll einst der Name eines antiken Reiches gewesen sein, das Afghanistan sowie Teile Tadschikistans, des heutigen Irans und Pakistans umfasst haben soll. Der Ariana SV, der seit einem Jahr am Spielbetrieb des Hamburger Fußball-Verbandes teilnimmt und auf Anhieb den Sprung in die Kreisliga schaffte, richtet sich somit auch an alle Paschtunen, Tadschiken und alle anderen afghanischen Volksgruppen, die in Hamburg leben.

SportNord sprach mit Shafiq Kohistani, dem Zweiten Vorsitzenden des Ariana SV, über die vergangene Saison sowie die Ziele des Klubs ...


SportNord: Ariana hat auf Anhieb den Aufstieg in die Kreisliga geschafft – sind Sie stolz auf diesen Erfolg?
Shafiq Kohistani: „Wir sind natürlich sehr froh, dass wir den Aufstieg geschafft haben – zumal eine harte Zerreißprobe und ein gravierender Umbruch hinter unserem noch jungen Klub liegen.“

SportNord: Was für eine Zerreißprobe gab es denn?
Kohistani: „Als wir Ende Februar beim späteren Meister TuS Hamburg II mit 4:7 verloren, kam es während des Spiels zu unschönen Jagdszenen. Wie wir damals im SportNord-Interview bereits ankündigt haben (Anmerkung der Redaktion: Siehe unten stehenden Link), haben wir zwei Spieler, die sich damals danebenbenommen haben, aus unserem Verein entfernt: Der eine Akteur, der die Rote Karte bekommen hatte, wurde vom Hamburger Fußball-Verband zudem für neun Monate gesperrt – den Pass eines anderen Spielers, der zwar keine Sperre bekam, aber ebenfalls negativ aufgefallen war, haben wir ebenfalls beim Verband abgegeben.“

SportNord: Haben alle Vereinsverantwortlichen hinter dieser Entscheidung gestanden?
Kohistani: „Ja, alle – mit einer Ausnahme: Unser damaliger Trainer hat die Sanktionen nicht befürwortet, deshalb haben wir uns Anfang März auch von ihm getrennt. Dies wiederum führte dazu, dass auch weitere Spieler, von denen sich einige zuvor ebenfalls disziplinarische Verfehlungen geleistet hatten, Ariana verlassen haben und dem Ex-Trainer zu seinem neuen Klub gefolgt sind. Aber Ariana hat diese Zerreißprobe gemeistert: Mit einem knappen Kader und mehreren Senioren-Spielern, die in der Kreisklasse ausgeholfen haben, haben wir die Saison ganz hervorragend über die Bühne gebracht!“

SportNord: Stufen Sie die Überwindung der vereinsinternen Probleme höher ein als den Aufstieg?
Kohistani: „Es ist ohne Frage eine großartige sportliche Leistung, dass wir in der Kreisklasse 2 den dritten Platz bis zum Ende verteidigt haben und dann in der Aufstiegsrunden-Gruppe C sogar Gruppen-Sieger geworden sind ... Aber ich stufe die Tatsache, dass wir die Zerreißprobe so gut überstanden haben, in der Tat noch höher ein: Unser Klub war im Frühjahr am Boden, aber wir sind wieder aufgestanden!“

SportNord: Mit welchen Zielen wurde der Ariana SV gegründen?
Kohistani: „Unser Präsident Mohammad Saber Rohparwar, früherer Nationalstürmer von Afghanistan, ist mittlerweile als Sportkonsul des afghanischen Komitees dafür zuständig, aus Europa die Spieler für die afghanische Nationalmannschaft zu benennen. So hatten wir die Idee, in Hamburg einen Klub zu gründen, der ein Sprungbrett für junge afghanische Spieler in Europa sein könnte. Aus diesem Grund hatten wir auch schon in den vergangenen Jahren stets ein Fußball-Turnier ausgerichtet.“

SportNord: Welcher Trainer soll die afghanischen Spieler denn auf möglicherweise höherklassige Aufgaben vorbereiten?
Kohistani: „Wir konnten im Frühjahr Mostafa Zaher, der früher bei der afghanischen Nationalmannschaft gearbeitet hat und, nachdem er in Bulgarien sieben Jahre lang Sportwissenschaften studierte, nun als Diplom-Sportlehrer arbeitet, als neuen Trainer gewinnen. Zaher, der wie Rohparwar ein sportlicher Botschafter Afghanistans ist, hat unsere Mannschaft nach besagtem Umbruch auch in der Aufstiegsrunde erfolgreich betreut.“

SportNord: Welche Ziele peilen Sie in der kommenden Saison an?
Kohistani: „Da es zukünftig mit dem FC Maihan und dem ASV Hamburg in der Hansestadt zwei weitere afghanische Klubs geben wird, müssen wir zunächst einmal sehen, dass wir genügend gute Spieler zusammenbekommen. Ich betone dabei, dass wir für alle Nationalitäten offen sind: Wir integrieren gerne Spieler jeder Nationalität in un

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