DFB-Pokal: Norderstedt fordert Fürth heraus


Am Ende wurde es keiner der ganz „großen“ Gegner, sondern ein Zweitligist, wodurch sich die Chance auf eine „Pokal-Sensation“ und ein Vordringen in die Zweite Runde erhöht haben sollte. Der FC Eintracht Norderstedt empfängt bei seiner allerersten Teilnahme am DFB-Vereinspokal den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth. Das Erstrunden-Duell mit den Franken wird vom Freitag, 19. August bis zum Montag, 22. August stattfinden. Eintracht-Trainer Thomas Seeliger verfolgte die Auslosungszeremonie in Bad Malente am späten Samstagabend neben Uwe Seeler sitzend. Im Kader der Fürther stehen mit Ronny Marcos, der übrigens in Oldenburg in Holstein unweit von Malente aufwuchs, sowie Zhi-Gin Lam zwei ehemalige Spieler des Hamburger SV. Gegen jenen HSV verpassten die Fürther im Sommer 2014 erst in der Relegation ihren zweiten Aufstieg in die Erste Bundesliga; die Saison 2015/2016 schlossen die Franken als Zweitliga-Neunter ab.

Für den Zweitligisten FC St. Pauli wurde ein „Derby“ gezogen: Die Hamburger reisen zum VfB Lübeck, der eigentlich in der Regionalliga Nord ein Rivale der U23 des Kiez-Klubs ist. Die Ersten Mannschaften beider Vereine kreuzten zuletzt von 2004 bis 2007 sechsmal in der damaligen Regionalliga die Klingen, wobei es drei VfB-Siege, zwei Unentschieden und nur einen St. Pauli-Erfolg gab. Das bis dato einzige DFB-Pokal-Duell gewann der VfB am 28. Oktober 2003 am Millerntor mit 3:2 nach Verlängerung.

Der Hamburger SV gastiert beim Drittliga-Neuling FSV Zwickau. In der vergangenen Saison hatten sich die „Rothosen“ blamiert, als sie ihr Erstrunden-Duell beim Nordost-Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena mit 2:3 nach Verlängerung verloren. In jener Staffel wurde Zwickau Meister und schaffte in den Aufstiegsspielen gegen die SV Elversberg 07 den Sprung in die Dritte Liga. Zwischen dem HSV und dem FSV gab es noch keine Pflichtspiele. Die Ostsachsen verstärken sich zur kommenden Saison unter anderem mit dem gebürtigen Soltauer Marcel Gebers (einst beim VfB Lübeck und Holstein Kiel) sowie Marcel Bär, der am 9. August 2015, noch im Trikot von Jena, den HSV bereits das Fürchten lehrte.


Alle Erstrunden-Duelle auf einen Blick

SV Eintracht 05 Trier (Regionalliga Südwest, Pokal-Sieger Rheinland-Pfalz)
‒ Borussia Dortmund (1. Bundesliga)

SG Wattenscheid 09 (Regionalliga West, Pokal-Sieger Westfalen)
‒ 1. FC Heidenheim 1846 (2. Bundesliga)

Sportfreunde Lotte (Dritte Liga/Qualifikant Nordrhein-Westfalen *)
‒ SV Werder Bremen (1. Bundesliga)

MSV Duisburg (Dritte Liga)
‒ 1. FC Union Berlin (2. Bundesliga)

SV Drochtersen/Assel (Regionalliga Nord, Pokal-Sieger Niedersachsen)
‒ VfL Borussia Mönchengladbach (1. Bundesliga)

Würzburger Kickers (2. Bundesliga)
‒ TSV Eintracht Braunschweig (2. Bundesliga)

FSV Frankfurt (Dritte Liga)
‒ VfL Wolfsburg (1. Bundesliga)

SSV Jahn 2000 Regensburg (Dritte Liga, Meister Regionalliga Bayern)
‒ Hertha BSC Berlin (1. Bundesliga)

TSV 1860 München (2. Bundesliga)
‒ Karlsruher SC (2. Bundesliga)

FC Eintracht Norderstedt (Regionalliga Nord, Pokal-Sieger Hamburg)
‒ SpVgg Greuther Fürth (2. Bundesliga)

SV Babelsberg 03 (Regionalliga Nordost, Pokal-Sieger Brandenburg)
‒ SC Freiburg (1. Bundesliga)

Kickers Offenbach (Regionalliga Südwest, Pokal-Sieger Hessen)
‒ Hannover 96 (2. Bundesliga)

FC Astoria Walldorf (Regionalliga Südwest, Pokal-Sieger Baden)
‒ VfL Bochum (2. Bundesliga)

FC Viktoria Köln (Regionalliga West, Pokal-Sieger Mittelrhein)
‒ 1. FC Nürnberg (2. Bundesliga)

Rot-Weiss Essen (Regionalliga West, Pokal-Sieger Niederrhein)
‒ DSC Arminia Bielefeld (2. Bundesliga)

1. FC Magdeburg (Dritte Liga)
‒ SG Eintracht Frankfurt (1. Bundesliga)

FC Erzgebirge Aue (2. Bundesliga)
‒ FC Ingolstadt 04 (1. Bundesliga)

FSV Zwickau (Dritte Liga, Pokal-Zweiter Sachsen **)
‒ Hamburger SV (1. Bundesliga)

SpVgg Unterhaching (Regionalliga Bayern, Pokal-Zweiter Bayern ***)
‒ 1. FSV Mainz 05 (1. Bundesliga)

FC 08 Villingen (Verbandsliga Südbaden, Pokal-Sieger Südbaden)
‒ FC Schalke 04 (1. Bundesliga)

SG Dynamo Dresden (2. Bundesliga)
‒ RasenBallsport Leipzig (1. Bundesliga)

VfB Lübeck (Regionalliga Nord, Pokal-Sieger Schleswig-Holstein)
‒ FC St. Pauli (2. Bundesliga)

1. FC Germania Egestorf-Langreder (Regionalliga Nord, Pokal-Zweiter Niedersachsen)
‒ TSG 1899 Hoffenheim (1. Bundesliga)

BFC Preussen Berlin (Berlin-Liga, Pokal-Sieger Berlin)
‒ 1. FC Köln (1. Bundesliga)

FV 1893 Ravensburg (Oberliga Baden-Württemberg, Pokal-Sieger Württemberg)
‒ FC Augsburg (1. Bundesliga)

FC Hansa Rostock (Dritte Liga, Pokal-Sieger Mecklenburg-Vorpommern)
‒ Fortuna Düsseldorf (2. Bundesliga)

SC Paderborn 07 (Dritte Liga)
‒ SV Sandhausen 1916 (2. Bundesliga)

SC 1919 Hauenstein (Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, Pokal-Sieger Südwest)
‒ TSV Bayer 04 Leverkusen (1. Bundesliga)

FC Homburg 08 (Regionalliga Südwest, Pokal-Sieger Saarland)
‒ VfB Stuttgart (2. Bundesliga)

FC Carl Zeiss Jena (Regionalliga Nordost, Pokal-Sieger Thüringen)
_ FC Bayern München (1. Bundesliga, Titelverteidiger)

Bremer SV (Bremen-Liga, Pokal-Sieger Bremen)
‒ SV Darmstadt 98 (1. Bundesliga)

Hallescher FC (Dritte Liga, Pokal-Sieger Sachsen-Anhalt)
‒ 1. FC Kaiserslautern (2. Bundesliga)


Anmerkungen:

* Der Drittliga-Neuling Sportfreunde Lotte gewann das Qualifikationsspiel zum DFB-Vereinspokal, das es in Nordrhein-Westfalen zwischen dem bestplatzierten westfälischen West-Regionalligisten und dem Meister der Oberliga Westfalen gibt, mit 2:0 gegen die klassentieferen Sportfreunde Siegen.

** Der FSV Zwickau verlor das Pokal-Finale von Sachsen beim FC Erzgebirge Aue mit 0:1. Weil die Auer aber als Tabellen-Zweiter der Dritten Liga nicht nur den sofortigen Wiederaufstieg in die Zweite Bundesliga, sondern über das Drittliga-Klassement auch die Qualifikation für den DFB-Vereinspokal schafften, ist auch der frisch gebackene Drittliga-Neuling Zwickau im DFB-Pokal dabei.

*** Die SpVgg Unterhaching verlor das Pokal-Finale von Bayern gegen die Kickers Würzburg klar mit 2:6. Weil die Würzburger aber als Tabellen-Dritter der Dritten Liga über die Relegation gegen den MSV Duisburg nicht nur den Durchmarsch in die Zweite Bundesliga, sondern über das Drittliga-Klassement auch die Qualifikation für den DFB-Vereinspokal schafften, ist auch der Bayern-Regionalligist Unterhaching im DFB-Pokal dabei.

 Redaktion
Redaktion Artikel