Bezirksliga West: VfL II 2:1, aber Carstensen verletzt


Am Sonntag kam es in der Bezirksliga West zum Derby zwischen dem VfL Pinneberg II und dem FC Union Tornesch. VfL-Coach Heiko Klemme soll seinem Team für den Fall, dass es gegen den Abstiegskandidaten nicht gewinnt, drei Trainingseinheiten in dieser Woche „angedroht“ haben. So hätte es kommen können, denn die Tornescher hätten im VfL-Stadion an der Fahltsweide nach zehn Minuten schon mit 4:0 führen können ...

Doch Mahdi Habibpur, Jannick Siems und Florian Grosse schafften es in vier verschiedenen Szenen nicht, jeweils mehrere Torschüsse im Netz unterzubringen – entweder stand der VfL-Torwart Tim Karkowski oder der Pfosten im Weg. In der 27. Minute gingen dann die Hausherren in Führung: Nach einem Eckstoß stieg der Pinneberger Torsten Jung am langen Pfosten höher als alle Tornescher und köpfte zum 1:0 ein. In der 42. Minute führte eine Unachtsamkeit von Siems dazu, dass die VfL-Pinneberger einen Pass gut durchstecken konnten und Ricki Voß auf 2:0 erhöhte. Nach dem Seitenwechsel war den Gästen deutlich der Wille anzumerken, noch einmal die Wende zum Guten zu schaffen. Schon in der 50. Minute lag der Anschlusstreffer in der Luft, als eine Freistoßflanke, die Dennis Sannemann aus dem linken Halbfeld geschlagen hatte, an den langen Pfosten sprang. Nach dem folgenden Eckstoß von Fatih Simsek (eine Leihgabe des VfL-Ortsrivalen TBS Pinneberg an Tornesch) köpfte der eingewechselte Artur Koziol aus Nahdistanz über die Latte (51.). Zehn Minuten später reklamierte Simsek vergeblich, im VfL-Strafraum gefoult worden zu sein, und bekam wegen Meckerns die Gelbe Karte. Nachdem FCU-Keeper Björn Schramm sich dann wieder einmal einen Ausflug aus seinem Strafraum heraus leistete, bei dem er nicht an den Ball kam, sprang Sannemann für seinen Torwart in die Bresche und schlug den Ball weg (69.).

Kurz darauf wäre dann fast das 2:1 gefallen, doch Siems köpfte den Ball nach einer Simsek-Ecke von links an die Unterkante der Latte (71.). Nach einer weiteren Pinneberger Ecke verhinderte Björn Schramm mit gutem Reflex das 3:0 (75.), dann konnte Simsek zwei Rechtsflanken von Siems nicht verarbeiten. In der 87. Minute trafen die Tornescher dann doch noch: Nach Sannemanns Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld war der aufgerückte Linksverteidiger Ümit Sahbudak aus Nahdistanz erfolgreich. Wenig später stürzte VfL-Spieler Steve Carstensen so unglücklich, dass er sich die Schulter ausrenkte und ein Krankenwagen gerufen werden musste, der ihn ins Krankenhaus brachte. Nach einer 20-minütigen Spielunterbrechung wurden noch vier Minuten nachgespielt, in denen die Gäste zwar drängten, sich aber keine Chance mehr zum 2:2 erspielen konnten. FCU-Co-Trainer Detlef Arndt haderte: „Kein Spieler hat die gute Form der vorherigen Partien gezeigt – wir haben es am letzten Biss vermissen lassen, der nötige Wille war nicht zu sehen!“ Darum, dass sein Team auf die Austragung der letzten Minuten nicht verzichtete, warb Arndt um Verständnis: „Wenn wir im Tabellen-Mittelfeld stehen würden, hätten wir nach der schweren Verletzung sofort gesagt, dass wir auf die noch offenen Nachspiel-Minuten verzichten, zumal wir ein gutes Verhältnis zum VfL haben. Aber im Kampf um den Klassenerhalt müssen wir nach jedem noch so kleinen Strohhalm greifen!“

(JSp)

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