
Der SC Pinneberg war am Sonntag drauf und dran, in der Bezirksliga West dem ambitionierten FC Union Tornesch die zweite Niederlage in Folge zuzufügen: Bis zur 82. Minute führten die Kreisstädter auf dem Rasenplatz im „Sportpark Torneum“ mit 2:0 ‒ doch dann erkämpften sich die Tornescher mit zwei späten Toren noch ein 2:2-Unentschieden. Für die Elf von SCP-Coach Stephan Roesler bestätigte sich damit wieder einmal die alte Fußball-Weisheit, dass sich in einer Spielzeit alles ausgleicht, denn zum Saisonstart hatten die Pinneberger ihrerseits durch ein Tor kurz vor Ultimo den TSV Uetersen II mit 2:1 geschlagen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
Das favorisierte Union-Team hätte schon in der zwölften Minute in Führung gehen können: Nach einer Hereingabe von Serge Haag scheiterte der aufgerückte André Pott aber knapp per Kopf. Kurz darauf trafen die Pinneberger dann ‒ dass FCU-Keeper Christoph Richter zuvor an eine Linksflanke nicht herangekommen war, blieb aber folgenlos, weil der Schiedsrichter-Assistent eine Abseitsposition ausgemacht hatte (21). Auf der Gegenseite jagte Daniel Brandt einen Fernschuss klar am Ziel vorbei (25.), ehe die Partie danach bis zur Pause vor sich hin plätscherte. Umso aufregender wurde es nach dem Seitenwechsel, als die Tornescher in Führung hätten gehen müssen: Mit einem ‒ zugegeben umstrittenen ‒ Handelfmeter fand Martin Schwabe, der zum Strafstoß antrat, weil Serge Haag zuletzt vom ominösen Punkt aus gescheitert war, aber im SCP-Keeper seinen Meister (48.). Kurz darauf vergab auch Serge Haag eine gute Chance (50.), ehe quasi im direkten Gegenzug die Pinneberger in Führung gingen, als Björn Kaland einen langen Diagonalpass ins lange, linke Eck einköpfte (48.). FCU-Stürmer Tobias Brandt hätte ausgleichen müssen, schoss aber nach einem perfekten Pass von Jan Ole Fröhlich in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr freistehend nur den Torwart an.
Als die Pinneberger dann trotz situativer Unterzahl (zwei SCP-Spieler liefen auf vier Union-Akteure zu) das 0:2 nachlegten (71.), schien dies einer Vorentscheidung gleichzukommen. „Wir haben uns aber zusammengerissen und sind endlich mit mehr Druck vor das gegnerische Tor gekommen“, lobte Union-Trainer Stephan Dösselmann. Und dies wurde belohnt, als der eingewechselte Jan Ole Fröhlich endlich einmal einen zweiten Ball bekam und aus der Drehung zum 1:2 einschoss (82.). Nach einer dramatischen Schlussphase, in der ein Pinneberger die Gelb-Rote Karte sah (88.), gelang der Heim-Elf in der vierten und letzten Minute der Nachspielzeit noch der Ausgleich. Einen Freistoß, den die Gäste zunächst noch geklärt hatten, brachte Schwabe erneut in den SCP-Strafraum, wo sich Daniel Arndt mit dem Rücken zum Tor stehend drehte und zum 2:2-Endstand einschob. Unmittelbar danach ertönte der Abpfiff. „Wir haben bis zum Ende nie aufgegeben und Moral bewiesen ‒ das war ein enorm wichtiger Punkt, denn in der vergangenen Saison hätten wir dieses Spiel mit Sicherheit noch verloren“, freute sich Dösselmann, während es auf der facebook-Seite des SCP hieß: „Ein bitterer Moment, aber so kann Fußball manchmal sein.“