
Am Sonntag war die Partie des vierten Spieltages der Frauen-Bezirksliga West zwischen dem HEBC und 1. Norderstedter FC bereits nach 70 Minuten beendet. Schiedsrichter Bodo von dem Knesebeck brach die Partie beim Stand von 2:1 für die Eimsbüttelerinnen ab, nachdem es nach der Tätlichkeit einer HEBC-Spielerin zu einer Rudelbildung und Schlägereien gekommen war und auch die Polizei mit drei Streifenwagen am Reinmüller-Platz erschien.
SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Teams über die Vorfälle ...
... HEBC-Team-Managerin Petra Seffers berichtete:
„Nachdem der NFC nach einer halben Stunde in Führung gegangen war, kamen wir kurz vor der Pause zum Ausgleich, und erzielten in der 53. Minute das 2:1. Dann hat leider eine unserer Spielerinnen eine Tätlichkeit gegen eine Norderstedterin begangen; davon ausgehend, dass sie nun sowieso vom Schiedsrichter die Rote Karte bekommen würde, wollte sie sogleich den Platz verlassen. Wenn nun alles normal verlaufen wäre, hätte sie ‚Rot‘ gesehen, und die Partie wäre weiter gegangen. Doch dann sind mehrere NFC-Spielerinnen auf unsere Spielerin losgegangen, haben sie bedroht und wollten sie schlagen. Einige unserer Spielerinnen und Zuschauer, die auf den Platz liefen, gingen dazwischen.
Dann kam der Norderstedter Trainer Horst Krukowski, der schon während des ganzen Spiels sehr aufgebracht war und permanent den Schiedsrichter beschimpft hat, und hat eine unserer Spielerinnen von hinten in den Schwitzkasten genommen und gewürgt. Die Frau des Trainers, Daniela Krukowski, hat zudem einen Zuschauer geschlagen – dabei wollte dieser nur eine unserer Spielerinnen beschützen. Glauben Sie mir, da ging von Norderstedter Seite ordentlich die Post ab! Die Polizei war auch da, und nun wird sich der Hamburger Fußball-Verband mit den Geschehnissen beschäftigen müssen. Das war keine Werbung für den Frauen-Fußball!“
... Daniela Krukowski, Erste Vorsitzende des NFC, erklärte:
„Ich bin seit über 20 Jahren im Fußball tätig, aber etwas so Schlimmes wie am Sonntag habe ich noch nie erlebt! Es begann damit, dass der Schiedsrichter, der, wie im Frauen-Bereich leider üblich, wohl schon älter als 70 war, bei uns zwei stichprobenartige Pass-Kontrollen durchführen wollte. Die Nummer fünf und die Nummer acht sollten erscheinen – und zu unserer einen Spielerin, die wohlgemerkt eine normale Figur hat, sagte er dann: ‚Sie müssen mal wieder mehr laufen, danach können sie dann auch wieder zu McDonalds gehen – aber momentan sind Sie ganz schön fett!‘ Unsere Spielerin hat darauf nichts erwidert ...
Unglücklich war, dass wir blaue Trikots trugen und die HEBC-Spielerinnen lila-farbige Jerseys anhatten – aber der Schiedsrichter hätte ja Leibchen verlangen können. Wohl auch aufgrund der besagten Trikot-Probleme und wegen seinem geringen Lauf-Radius traf der Schiedsrichter zahlreiche falsche Abseits-Entscheidungen zu unseren Ungunsten. Auch die beiden HEBC-Treffer, kurz vor und kurz nach der Pause, wurden aus klaren Abseits-Positionen heraus erzielt. Als mein Mann nach dem 2:1 rief ‚Das war Abseits, klarer geht’s nicht‘ kam der Schiedsrichter an die Seitenlinie und sagte zu ihm: ‚Seien Sie ruhig, sonst verlassen Sie gleich die Anlage!‘
Dann guckte der Schiedsrichter mich an und sagte: ‚Und Sie gehen dann gleich mit!‘ Auf meine Nachfrage, wieso ich denn auch gehen sollte, entgegnete der Referee nur: ‚Sie stehen ja neben dem Trainer‘ ... Als das Spiel dann weiter lief und mein Mann gerade unsere Torhüterin hinter deren Tor verarztete, weil sie sich leicht verletzt hatte, hat die HEBC-Spielerin mit der Nummer zehn unserer Spielerin mit der Nummer sieben mit der Hand gegen den Wangenknochen geschlagen. Auch, weil die HEBC-Spielerin mehrere Ringe trug, was der Schiedsrichter nicht kontrolliert oder gar unterbunden hatte, ging unsere Spielerin schreiend zu Boden.
Obwohl der Schiedsrichter nicht abpfiff – vermutlich hatte er die Szene nicht bemerkt –, ging die HEBC-Spielerin nun in Richtung der Zuschauer und wollte den Platz offensichtlich verlassen. Eine unserer verletzten Spielerinnen, die wegen einem Bänderriss nicht auf dem Spielberichtsbogen stand, ging dann zu der Spielerin, die die Tätlichkeit begangen hatte, und fragte sie: ‚Bist du nicht ganz dicht?‘ Meine Tochter ging hi