
Bernd Ruhser (53) ist nicht mehr Coach beim West-Bezirksligisten Holsatia Elmshorn. „Die Trennung ging von Ruhser aus“, so Holsatia-Obmann Werner Roschinski (56), der auf Nachfrage von SportNord erklärte: „Ruhser hat seine Trainertätigkeit aus privaten und persönlichen Gründen, die ich hier nicht näher erläutern möchte, von sich aus aufgegeben - mit der sportlichen Seite hatte das nicht zu tun!“
In der vergangenen Saison, in der Holsatia wie schon im Jahr davor am Ende nur knapp den Klassenerhalt schaffte, hatte es wiederholt Gerüchte gegeben, der Verein wolle sich von Ruhser trennen. „Wir haben intern Gespräche geführt, aber eine Entlassung des Trainers war nie ein Thema“, so Roschinski. Auch nach den beiden Auftakt-Niederlagen dieser Saison (1:3 beim SuS Waldenau, 1:2 gegen den TSV Stellingen 88) saß Ruhser laut Roschinski „noch fest im Sattel, weil er bei den beiden Spielen noch im Urlaub weilte und deshalb aus unserer Sicht kein Handlungsbedarf bestand.“ Als die Elmshorner am vergangenen Sonntag mit 2:1 beim SC Teutonia 10 gewannen (das Siegtor schoss Harun Sawari in letzter Minute), saß Ruhser erstmals und zugleich letztmals auf der Holsatia-Bank.
„Wir sind nicht traurig über Ruhsers Rücktritt, sondern wir haben seine Entscheidung so hingenommen“, erklärte Roschinski. Vorerst werden der bisherige Co-Trainer Jörn Bölter sowie Hans-Peter Meyn, Manager des Alt-Herren-Teams von Holsatia, das Bezirksliga-Team betreuen. Obwohl dieses Duo über große Erfahrung verfügt (Bölter kickte einst für den Itzehoer SV 09, Rasensport Elmshorn und TSV Lägerdorf in der alten Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein, Meyn hütete lange Jahre höherklassig, zuletzt bei Göttingen 05, das Tor), wird aus der Interims- wohl keine Dauerlösung werden: „Meyn ist zwar ein Ur-Holsate, der in der vergangenen Saison auch noch als Liga-Torwart ausgeholfen hat und das Team gut kennt – aber er hat nicht genügend Zeit“, so Roschinski.
Wer aber wird Ruhser, der im Sommer 2008 das Traineramt bei den Krückaustädtern von Stephan Roesler (wechselte zum Staffel-Rivalen Kummerfelder SV) übernommen hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), beerben? Auf der Suche nach einem neuen Chefcoach favorisiert Roschinski „eine große Lösung“ und betonte: „Wir suchen einen Trainer, der zugleich den Posten eines Verantwortlichen für unsere Jugend-Leistungsmannschaften übernehmen kann. Unser neuer Liga-Coach muss das Wissen und genügend Zeit haben, um unsere Jugend-Trainer regelmäßig fortbilden, ein einheitliches Spielsystem einführen und immer wieder ein Auge auf die Spieler aus der A-, B- und C-Jugend werfen zu können!“ (JSp)