Bezirksliga West: Nienstedten gewinnt Keller-Krimi


Der Kellerkrimi der Bezirksliga West zwischen dem FC Union Tornesch (vor dem Anpfiff Vorletzter) und dem SC Nienstedten (Drittletzter) verlief am Sonntagnachmittag eine Viertelstunde lang sehr ausgeglichen und spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab. Dann griffen die Gäste über links an und nach einer Flanke standen gleich vier SCN-Spieler frei – Batur Heidari vollstreckte zum 0:1 (18.). Nur eine Minute später gab es erneut nach einer Nienstedtener Linksflanke den nächsten Torschuss, den FCU-Keeper Christopher Nicolai Glißmann noch abklatschen konnte; doch den Abpraller verwandelte Moritz Heise zum 0:2. Im direkten Gegenzug das Tornescher Anschlusstor: Sebastian Rose setzte einem langen Ball gut nach und schob zum 1:2 ein (21.). Doch als ein Union-Verteidiger über den Ball schlug, erhöhten die Gäste wieder: David Wittich schoss von halbrechts aus das 1:3 (27.). Und als die Hausherren nach einem Eckstoß nicht aufpassten, gelang erneut Wittich sogar das 1:4 (37.).

Nach dem Seitenwechsel war den Hausherren dann deutlich anzumerken, dass sie eine Aufholjagd starten wollten. Zunächst hatten sie aber kein Glück im Abschluss, denn schon in der 49. Minute lag bei zwei Eckstößen in Folge das 2:4 in der Luft – doch einen Kopfball von Florian Grosse parierte SCN-Keeper Benjamin Gnitka, dann köpfte Ümit Sahbudak knapp am langen Pfosten vorbei. Nun spielte nur noch der Gastgeber: Roses 22-Meter-Schuss strich knapp über die Latte (54.); als Gnitka einen weiteren Rose-Schuss nicht festhalten konnte, erreichte kein FCU-Spieler den Abpraller (56.); Rose knallte den Ball nach einer weiteren Ecke von Jannik Siems aus 20 Metern an die Latte (59.); dann scheiterte Mario Engel freistehend am hervorragend reagierenden Gnitka (62.). Nachdem nach einem der seltenen Entlastungsangriffe beinahe das 1:5 gefallen wäre (nach einer Ecke zielte Ino Maria Petersen nur knapp an Glißmanns Gehäuse vorbei/65.), gab es im direkten Gegenzug das 2:4. Nach einem Ballverlust der Gäste fälschte SCN-Verteidiger Adel Chehade einen 22-Meter-Schuss von Rose noch unhaltbar ab (67.). „Das ist nicht deine Schuld, halte einfach genauso gut weiter wie bisher“, rief ein Nienstedtener Ersatzspieler seinem geschlagenen Keeper zu.

Nun wollten die Tornescher mehr, doch als Engel nach der verunglückten Kopfball-Abwehr eines Nienstedteners abzog, wurde sein Schuss noch abgeblockt (69.). Und als Gnitka eine Siems-Flanke zunächst fallen ließ, konnte er den Abpraller doch noch soeben vor Rose fangen (74.). Die Elf von SCN-Coach Frank Heine spielte derweil extrem auf Zeit; Gnitka sah dafür die Gelbe Karte und einen hinter dem Tor stehenden Fotografen, der einen ins Aus gehenden Ball stoppte, schnauzte ein SCN-Spieler an: „Beim nächsten Mal lässt du den Ball ganz weit weg rollen!“ In der 80. Minute fiel aber der hochverdiente Anschlusstreffer: Rose leitete den Ball klug zu „Joker“ Fabian Behrens weiter, der halblinks freie Bahn hatte und den Ball flach ins lange Eck setzte (80.) – nur noch 3:4! Ein weiterer Behrens-Schuss ging rechts vorbei (85.) und Rose war im Abseits (87.), ehe FCU-Verteidiger Raphael Friederich sich bei einem Gäste-Konter ein Foul leistete; der Schiedsrichter sah den „Tatort“ im Strafraum und der fällige Elfmeter wurde vom starken Wittich zum 3:5-Endstand (88.) verwandelt. „Schade, dass die Aufholjagd nicht belohnt wurde – aber wir haben die erste Halbzeit verschlafen“, so FCU-Pressewart Reinhard Koppers, der nur Rose eine „kämpferisch starke Leistung“ attestierte.

(JSp)

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