
„Das war ein Pflichtsieg“, sagte Ingo Desombre, Trainer des SC Hansa 11, der am Freitagabend den SC Ellerau mit 2:0 schlug. Sven-Peter Weißner verwandelte einen von Ole-Sven Schatz „herausgeholten“ Handelfmeter zum 1:0 (36.) und in der Schlussminute machte der eingewechselte Hakan Bayraktar nach Vorarbeit von Sohrab Nouri mit seinem 2:0 alles klar. Damit kam Hansa 11 der Vizemeisterschaft in der Bezirksliga West ein großes Stück näher ‒ denn der Rang-Dritte FC Union Tornesch verlor zeitgleich mit 0:1 bei der SV Blankenese und liegt nun, bei nur noch drei ausstehenden Saisonspielen, bereits vier Punkte hinter Hansa.
Sowohl am 26. Juli 2015 (3:0 in der Ersten Runde des Oddset-Pokals) als auch am 25. Oktober 2015 (5:2 im Bezirksliga-Hinspiel; SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) hatten die Tornescher die Blankeneser jeweils klar geschlagen. Am heimischen Sülldorfer Kirchenweg zeigte das Team von SVB-Trainer Frank Heine nun aber eine deutlich stärkere Leistung und hatte von Beginn an die besseren Chancen. Schon in der zweiten Minute zielte Harry Kühl, als FCU-Keeper Marco Wendt eine Rechtsflanke nach vorne abgewehrt hatte, nur knapp am linken oberen Eck vorbei. Und in der achten Minute lenkte Wendt einen Schuss von Asadullah Khan soeben noch an den linken Außenpfosten. Auf der Gegenseite stellte ein Flachschuss von Tobias Brandt kein Problem für SVB-Torwart Farooz Bastian Khan dar. In der 18. Minute trafen die Tornescher dann: Nach einer Balleroberung von Björn Dohrn und einem herrlichen Spielzug über Tobias Brandt sowie Serge Haag netzte Dohrn selbst zum 0:1 ein ‒ doch Schiedsrichter Mark Nahrstedt (vom SC Poppenbüttel) verweigerte dem Treffer wegen einer angeblichen Abseitsstellung die Anerkennung. „Das war definitiv kein Abseits“, betonte FCU-Coach Stefan Dösselmann.
So sehr die Gäste in dieser Situation mit dem Unparteiischen haderten, so sehr konnten sie sich darüber freuen, dass die Blankeneser zwei weitere Male „nur“ das Aluminium, nämlich durch einen sehenswerten Schuss von Kühl die Lattenoberkante (19.) und nach einem Eckstoß durch Nick Alexander Hennies den linken Innenpfosten (40.), trafen. Da auf der Gegenseite Tobias Brandt nach einem guten Antritt von Dohrn von links aus am langen Pfosten vorbei zielte (25.) und Dohrns Flachschuss zu harmlos war (34.), wurden die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt. „Leider hatten wir auch in der zweiten Halbzeit keine klaren Offensivaktionen mehr“, gab Dösselmann zu. Auch die Standardsituationen der Tornescher blieben harmlos. Lange Zeit sah es so aus, als ob das Union-Team zumindest einen Punkt ins Ziel retten würde ‒ doch dann kam die 87. Minute: Als die Gäste einen Eckstoß nicht richtig klärten, brachten die Hausherren den Abpraller noch einmal vor das FCU-Gehäuse, wo Kühl aus fünf Metern einschoss. „Ein Blankeneser, der im Abseits stand, hat Wendt definitiv die Sicht versperrt ‒ aber trotzdem zählte das Tor“, klagte Dösselmann, der die Niederlage aber „verdient“ nannte und einräumte: „Nur Wendt hat uns bis zum Ende im Spiel gehalten ‒ ohne ihn hätten wir höher verloren!“ Dösselmann wollte seinem Team aber „keinen Vorwurf machen“, sondern stellte klar: „Wir gehen auf dem Zahnfleisch ‒ aber die Spieler, die auf dem Platz waren, haben alles versucht. Das Ergebnis war enttäuschend, aber die Leistung nicht!“