Bezirksliga West: Hansa nach 3:1-Führung am Ende 3:5


In der Fremde fühlt sich der SC Hansa 11 im neuen Jahr noch nicht so richtig wohl. Zwei Wochen, nachdem das Team von der Feldstraße beim FC Roland Wedel mit 0:1 verlor (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), kassierte es am Sonntag eine 3:5-Niederlage beim TSV Uetersen II. Dadurch liegt Hansa nun schon acht Punkte hinter dem Spitzenreiter Niendorfer TSV II, der zudem noch eine Partie mehr zu absolvieren hat, und liegt nur noch einen Zähler vor dem Rang-Dritten SSV Rantzau, der noch zwei Spiele mehr auszutragen hat. Somit scheint es für Hansa 11, den Tabellen-Vierten der vergangenen Saison, nun „nur“ noch um die Vizemeisterschaft, die bereits in der Spielzeit 2012/2013 errungen worden war, zu gehen.

„Dabei begann die Partie in Uetersen eigentlich wunschgemäß“, berichtete Hansa-Coach Ingo Desombre. Denn nachdem in der zweiten Minute zunächst Nils-Marvin Schwarz freistehend eine gute Chance der Hausherren vergeben hatte, brachte im direkten Gegenzug Michel Netzbrandt die Gäste in Führung. In der zehnten Minute verweigerte Schiedsrichter Thorsten Kunkel (vom FC Voran Ohe) der Heim-Elf einen Elfmeter, als Jon Schwertfeger klar gefoult worden war. Nach einem langen Pass schoss Schwarz aus 16 Metern flach links zum 1:1 ein (14.). Als Schwarz kurz darauf im Hansa-Strafraum gefoult wurde, gab es einen Strafstoß für die Uetersener, mit dem Schwertfeger aber an Hansa-Keeper Matthias Kirchner scheiterte (22.). Darauf antworteten die Hamburger aber mit einem Doppelschlag: Sohrab Nouri nach einem Eckstoß (26.) und Markus Lemmle nach einem Uetersener Abwehrfehler (33.) schienen den Tabellen-Zweiten auf die Siegerstraße geschossen zu haben. „Da waren wir gut im Spiel und dachten, wir hätten die Uetersener im Sack“, sagte Desombre.

Doch mit dem Selbstvertrauen von zuvor vier Siegen in Folge drehte die TSV-Reserve das Ergebnis noch vor der Pause wieder zu ihren Gunsten. Zunächst leiteten zwei Freistöße von Jörg Dreier den Ausgleich ein ‒ erst verlängerte Schwertfeger den Ball artistisch per Fallrückzieher ins Netz (34.), dann egalisierte Maurice Rene Öhlers zum 3:3 (37.). Und damit nicht genug: Nach einem Hansa-Freistoß eroberten die Hausherren den Ball, schalteten blitzschnell um und Schwarz schob einen Öhlers-Pass flach rechts zur 4:3-Pausensührung ein (38.). „Das war wirklich sensationell“, lobte Sandor Horvath, der als Ex-Trainer der Uetersener Reserve unter den Zuschauern weilte, nach drei Treffern innerhalb von fünf Minuten, während Desombre stöhnte: „Da fehlte uns die richtige Einstellung in den Zweikämpfen, denn wir waren nicht dicht genug an unseren Gegenspielern dran!“

In der zweiten Halbzeit ging es dann nicht ganz so spektakulär weiter. Ein Öhlers-Tor aus 20 Metern zählte wegen Abseits nicht, weil einer seiner Mitspieler, in der verbotenen Zone stehend, Kirchner die Sicht genommen hatte (63.). Nachdem Hansa-Akteur Michael Cremer bereits mit „Gelb“ vorbelastet war und trotzdem noch meckerte, bekam er die Gelb-Rote Karte (81.). Eine Minute später zeichnete sich Dreier per Freistoß zum dritten Mal als Vorlagengeber aus und Murat Özkan stellte aus acht Metern den 5:3-Endstand her. „Unter dem Strich haben wir verdient gewonnen“, so TSV-Trainer Christian Sommer, der beim fünften Sieg in Folge allerdings „einige Abwehrfehler“ sah und feststellte: „Am Ende hätte das Spiel auch 8:5 ausgehen können!“ Kurios: Schon im Hinspiel am 11. September 2015 waren acht Tore gefallen, als Hansa und Uetersen II sich mit einem 4:4-Unentschieden trennten. „Ich hatte schon vermutet, dass es wieder so ein Spektakel geben würde“, schmunzelte Sommer.

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