Bezirksliga West: Egenbüttel siegt, Uetersen II gerettet


Die Spieler des SC Egenbüttel haben, daran besteht kein Zweifel, den Ernst der Lage erkannt: Am Freitagabend kämpften sie verbissen um jeden Ball und um jeden Meter Boden. Belohnt wurden sie dafür mit einem 3:0-Sieg gegen den TSV Uetersen II, mit dem sie ihren rettenden 13. Rang in der Bezirksliga West zementierten. Bereits in der fünften Minute gingen die Egenbütteler am heimischen Moorweg in Führung: Eine Flanke von Andreas Jerchel wollte TSV-Verteidiger Jörg Dreier per Kopf klären, was ihm aber misslang: Der Ball wurde zur Bogenlampe und fiel SCE-Stürmer Paul Jürs vor die Füße, der das Spielgerät noch in Ruhe annehmen und dann zum 1:0 einschießen konnte. Die Gäste blieben harmlos, während die langen Bälle der Hausherren die neu formierte Uetersener Abwehr (Erik Angrick und Dreier verteidigten erstmals zusammen in der Mitte) immer wieder vor Probleme stellten.

Nach einem solchen Pass hielt Dreier das Trikot von Jürs ‒ nach eigenem Bekunden „vor dem Strafraum“. Jürs fiel jedoch erst, als er in den Gäste-Strafraum eingedrungen war. Schiedsrichter Frank Lemcke (vom SC VW Billstedt 04) entschied auf Elfmeter, zeigte Dreier aber nur die Gelbe und nicht die Rote Karte, obwohl der Uetersener ganz klar letzter Mann war. „Da haben wir Glück gehabt“, gab Marcel Reinke, Co-Trainer der TSV-Reserve, unumwunden zu. Den von Jerchel gut geschossenen Strafstoß lenkte Gäste-Torwart André Huppertz grandios noch an die Latte ‒ den Abpraller konnte Jerchel aber zum 2:0 einschieben, weil kein Uetersener in den Strafraum hineingelaufen war. „Das war, nach der phantastischen Rettungstat von Huppertz, sehr ärgerlich“, klagte Reinke. Der in der Pause eingewechselte Tobias Brandt hätte an seiner früheren Wirkungsstätte prompt auf 2:1 verkürzen können, scheiterte aber aus spitzem Winkel am SCE-Keeper (46.). Im Gegenzug fiel das 3:0, als kein Uetersener es für nötig hielt, nach einem Pass von Tim Sonnenschein den agilen Jürs zu attackieren, und dessen Bogenlampe aus 20 Metern über Huppertz hinweg ins Tor ging. Tobias Brandt vergab abermals freistehend (62.), was auch schon die letzte Gäste-Chance war.

Am Sonntag freuten sich dann sowohl die Egenbütteler als auch die Uetersener darüber, dass der Drittletzte TuRa Harksheide II im Kellerkick beim bereits abgestiegenen Schlusslicht TSV Holm mit 1:2 verlor ‒ denn dadurch liegt der SCE nun drei Zähler vor Harksheide II und die Uetersener sind bei sechs Punkten Vorsprung und einer um 23 besseren Tordifferenz als die TuRa-Reserve wohl vorzeitig gerettet. „Darüber freuen wir uns natürlich“, sagte Reinke, der aber vom eigenen Auftritt am Rellinger Moorweg sehr enttäuscht war: „Die Egenbütteler hatten begriffen, worum es ging, was für unsere Mannschaft leider nicht gilt!“

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