
Wie SportNord bereits berichtete, gibt es im Sommer beim Eimsbütteler TV große Veränderungen: Die bisherige Zweite Mannschaft, die als Vizemeister der Bezirksliga Süd in der Aufstiegsrunde noch auf den Sprung in die Landesliga hofft, ist zukünftig die Erste Mannschaft. Die bisherige Erste Mannschaft, die die Bezirksliga Nord als Tabellen-Vierter abschloss, wird den ETV nun komplett verlassen (siehe unten stehenden Link).
Nun sprach SportNord mit Bilal Afrane, dem Manager der bisherigen ETV-Reserve, über die Probleme zwischen der Ersten und Zweiten Mannschaft, und die anstehende Aufstiegsrunde ...
SportNord: Sehen Sie es angesichts der sportlichen Erfolge in dieser Saison als logische Folge an, dass die bisherige ETV-Reserve in der nächsten Spielzeit die Erste Mannschaft ist?
Bilal Afrane: „Ich weiß nicht, ob man das als logische Folge ansehen kann ... Uns ist eigentlich nur wichtig, dass wir weiterhin erfolgreich sind und Spaß am Fußballspielen beim ETV haben. Das ist für das Trainer-Team und mich viel wichtiger als die Klärung der Frage, ob wir nun die Erste oder Zweite Mannschaft des ETV sind.“
SportNord: Was sagen Sie dazu, dass die Spieler der bisherigen Ersten Mannschaft nun geschlossen den ETV verlassen?
Afrane: „Ich finde es sehr schade und bedauerlich, dass das komplette Team den Verein verlässt. Trotz aller Querelen, die es gerade in den letzten Wochen gab, hatten die Spieler beider Mannschaften untereinander kein Problem, sondern sind eigentlich gut miteinander zu Recht gekommen. Auch wenn es natürlich nicht so ein gutes Verhältnis wie in anderen Klubs, wo die Spieler der Ersten und Zweiten Mannschaft nach ihren Spielen noch zusammensitzen und ein Bier trinken, gab.“
SportNord: Wieso gab es denn ein so gutes Verhältnis nicht? War das Konkurrenzdenken zu stark?
Afrane: „Nein! Wo hätte ein solches Konkurrenzdenken denn entstehen sollen? Als die Erste Mannschaft im Sommer 2006 aus der Landesliga abstieg, ist das Reserve-Team zeitgleich in die Kreisliga abgestiegen. Selbst als wir im Sommer 2008 die Rückkehr in die Bezirksliga geschafft hatten, war klar, dass die Erste Mannschaft so zusammengestellt wird, dass sie den Aufstieg in die Landesliga schaffen kann – wir wollten zunächst einmal sehen, wie wir in der Bezirksliga zu Recht kommen. Dass wir am Ende Vizemeister geworden sind, war für uns selbst überraschend.“
SportNord: Aus welchem Grund scheiterten in der Winterpause die Gespräche, aus den beiden ETV-Teams eine starke Mannschaft zu formen?
Afrane: „Nun ja, unsere Spieler spielen größtenteils seit der A-Jugend zusammen ... Und sie wollten gerne zusammenbleiben und weiterhin mit ihren Freunden und Nachbarn, eben den Menschen, mit denen sie zusammen zur Schule gegangen und aufgewachsen sind, zusammenspielen. Und ich mache jungen Spielern keinen Vorwurf, wenn sie befürchten, dass in der Ersten Mannschaft, wo viele ältere und erfahrenere Akteure spielen, der Leistungsdruck ein anderer sein könnte als unter unserem Trainer Dennis Mitteregger, den sie seit der A- oder B-Jugend kennen.“
SportNord: Wäre es denn sportlich überhaupt sinnvoll gewesen, im Winter die besten Spieler der Ersten und Zweiten Mannschaft in einem Team zu vereinen?
Afrane: „Darüber kann man nur spekulieren. Ich denke, unser Reserve-Team hat vor allem weil bei uns die Gemeinschaft stimmt und unsere Spieler sich untereinander schon so lange kennen, so erfolgreich gespielt. Diese Gemeinschaft wollten unsere Spieler nicht aufgeben, denn sie wussten, dass sie nur dort erfolgreich spielen und ihre Leistung abrufen können – und deshalb konnte eben eine intensive Verbindung zwischen der Ersten und Zweiten Mannschaft nicht zustande kommen ...“
SportNord: ... haben sich die Spieler des Reserve-Teams also nicht gegen die Erste, sondern für die Zweite Mannschaft entschieden?
Afrane: „Ja, das kann man zu hundert Prozent so festhalten! Als die Erste Mannschaft im letzten Jahr in der Aufstiegsrunde zur Landesliga spielte, haben dort einige Spieler von unserem Team ausgeholfen. Unsere Jungs sagen also keinesfalls, wir boykottieren die Spiele der Ersten Mannschaft, weil wir nicht wollen, dass sie erfolgreich ist. Es war ausschließlich eine Entscheidung für unsere Zweite Mannschaft, in der wir