
Im September 2009 trat nach Trainer Rahmi Akin auch Obmann Yücel Kilicoglu bei Türk-Birlikspor Pinneberg zurück. Im Februar 2010 wurde Ümmet Asir, der im Frühjahr 2009 als Spieler zum türkischen Klub gekommen war, zum neuen Liga-Obmann gewählt. SportNord sprach mit Asir, der auch schon für den TuS Appen in der Bezirksliga West sowie den TSV Uetersen in der Verbands- und Landesliga kickte, über sein neues Amt sowie die Ziele von Türk-Birlikspor ...
SportNord: Wie kam es dazu, dass Sie Liga-Obmann wurden?
Ümmet Asir: „Ich war vom Präsidenten und vom Trainer angesprochen worden, ob ich Obmann werden wolle – und ich sah das für mich als eine neue Herausforderung an. In der Mannschaft genieße ich Respekt und wurde zum Stellvertretenden Kapitän gewählt; der Trainer hat daraufhin gemerkt, dass ich einen guten Kontakt zu meinen Mitspielern habe, und auch deshalb habe ich mich bereit erklärt, Obmann zu werden.“
SportNord: Momentan ist Türk-Birlikspor Tabellen-Sechster. Was kann in dieser Saison noch erreicht werden?
Asir: „Zu Saisonbeginn lief es für uns sehr gut und wir haben in der Spitzengruppe mitgemischt. Dann haben wir leider etwas nachgelassen und können nun ohne Druck in die Restrunde gehen. Wir werden auch taktisch einige Veränderungen vornehmen und in der Abwehr auf eine Viererkette umstellen. Bei den derzeitigen Witterungs- und Platzverhältnissen konnten wir unseren neuen Abwehr-Verbund aber leider noch nicht im Spiel erproben ...“
SportNord: Träumt man an der Müssentwiete noch von der Vizemeisterschaft und vom Durchmarsch in die Landesliga?
Asir: „Wir werden ganz sicher nicht Platz zwei als Ziel ausgeben, weil wir auf unsere Spieler keinen Druck aufbauen wollen. Außerdem haben wir den großen Nachteil, dass wir zu zahlreichen Nachholspielen, die der Hamburger Fußball-Verband unter der Woche ansetzen wird, in den Süden von Hamburg fahren müssen: Ich denke, es wird nicht gerade angenehm werden, im Feierabendverkehr quer durch Hamburg fahren zu müssen ...“
SportNord: Sind Sie zuversichtlich, dass Türk-Birlikspor zur neuen Saison vom HFV in die Bezirksliga West versetzt wird?
Asir: „Wir werden auf jeden Fall mit aller Macht versuchen, in die West-Staffel zu kommen. Momentan lastet wirklich ein sehr großer Druck auf unserer Mannschaft, weil wir alle zwei Wochen zu den Auswärtsspielen so weit fahren müssen. Außerdem ist es auch für unsere Sponsoren nicht besonders attraktiv, wenn wir nur Gegner aus dem Hamburger Süden und nicht aus der Nachbarschaft im Westen empfangen. Den Antrag auf einen Staffel-Wechsel werde ich in Kürze an den HFV schicken ...“
SportNord: Welche Ziele peilt Türk-Birlikspor langfristig an?
Asir: „Wir wollen, dass hier für unsere Spieler keinerlei Erfolgsdruck entsteht. Der Bezirksliga-Erhalt sollte für uns so oder so locker möglich sein, auch unabhängig von der Staffel. Dann wird es natürlich auch in der nächsten Saison unser Ziel sein, oben mitzuspielen – aber ich betone, dass wir unsere Spieler auf keinen Fall unter Druck setzen wollen!“
SportNord: Ex-Coach Akin trat zurück, weil ihm der Druck vom Vorstand zu groß war. Werden seine Nachfolger Ömer Balci und Ilker Ciftci auch in der kommenden Saison auf der Trainerbank sitzen?
Asir: „So, wie es momentan aussieht, werden Balci und Ciftci bleiben. Aber ganz klar kann ich das noch nicht sagen!“
SportNord: Verraten Sie uns bitte abschließend, auf welcher Position Sie am liebsten spielen?
Asir: „Am liebsten spiele ich im Mittelfeld auf den Außenpositionen: Ich habe sehr oft Rechtsaußen gespielt, und von dort kann ich schön bis nach vorne durchgehen und flanken; ich wurde aber auch schon als Linksaußen aufgeboten und mag auch diese Position, denn von dort kann ich nach innen ziehen und habe dann eine gute Schussposition. Ansonsten habe ich schon fast alles außer Torwart gespielt und weiß, dass ich als Stürmer nicht so torgefährlich bin. Jetzt, wo wir mit Vierer-Abwehrkette spielen, werde ich zukünftig vielleicht als rechter Außenverteidiger agieren ...“
Interview: Johannes Speckner