
Ende Januar berichtete SportNord darüber, dass das Verbandsgericht des Hamburger Fußball-Verbandes die Geldstrafe gegen den Hamm United FC, die wegen der Fälschung von Personaldokumenten verhängt worden war, von 5.000 Euro auf 3.500 Euro verringert und einer Ratenzahlung zugestimmt hatte (siehe unten stehenden Link).
Am 9. Juli kam das HFV-Verbandsgericht erneut zusammen – und beschloss, dass die dem HUFC eingeräumte Ratenzahlung aufgehoben wird und die restlichen ausstehenden Beiträge vom Verein sofort gezahlt werden müssen. Die Verfahrenskosten in Höhe von 20,00 Euro muss Hamm United tragen, und ein Rechtsmittel ist gegen diese Entscheidung nicht gegeben. Als Grund für dieses Urteil wurde vom HFV-Verbandsgericht genannt, dass der Klub aus dem Hammer Park seiner monatlichen Ratenzahlungsverpflichtung trotz mehrfacher Mahnungen und Androhung der Aufhebung der Ratenzahlung nicht in vollem Umfang nachgekommen wäre. Abschließend wies das Verbandsgericht darauf hin, dass Hamm United rechtliches Gehör gewährt worden wäre, und der Verein, dessen Erste Mannschaft zuletzt in die Bezirksliga Ost durchmarschierte, nun bei Nichtzahlung der offenen Beträge vom Spielbetrieb ausgeschlossen werden könnte.
SportNord sprach darüber nun mit HUFC-Präsident Jörn Heinemann, der „sehr irritiert“ über die Vorgehensweise des HFV-Verbandsgericht war und betonte: „Eigentlich muss es drei Mahnungen geben, wenn jemand eine Strafe nicht zahlt - aber wir haben keine Mahnung bekommen. Fakt ist: Jeder Verein, der seine Beiträge (oder Strafen) an den HFV nicht entrichtet, kann ausgeschlossen werden - trotzdem verzichten das Sport- und Verbandsgericht in ihren Urteilen und der HFV in seinen Monatrechnungen stets auf diesen überraschenden Hinweis. Natürlich können sie darauf nicht verzichten, wenn es gegen den HUFC geht: Dann wird der Passus extra erwähnt, um die Öffentlichkeit bewusst zu irritieren und Unruhe in unserem Verein zu streuen!“ Angst, dass sein Klub tatsächlich ausgeschlossen werden könnte, hat der Vorsitzende der Hammer nicht: „Wir werden die Summe, die der HFV maximal verlangen könnte, problemlos aufbringen können!“
Zum Sachverhalt äußerte sich Heinemann wie folgt: „Für eine gegen uns verhängte Geldstrafe, deren fragwürdiger Hintergrund allgemein bekannt ist, wurde Ratenzahlung gewährt. Monatlich erstellt der HFV eine Rechnung an alle Vereine, in der die zu zahlenden Beträge in ihrer Gesamtheit - Gebühren, Strafen und alle anderen Posten - stets genau aufgeführt werden. In den Monatsrechnungen an Hamm United war die Geldstrafe, beziehungsweise die einzelne Rate, aber nicht enthalten! Die uns vom HFV belasteten Beträge haben wir stets entrichtet, und sogar in Kenntnis der Angelegenheit und ohne Fälligstellung in den letzten vier Monaten freiwillig höhere Zahlungen geleistet. Wir wissen nicht, was für ein Betrag von der Gesamtstrafe nun noch offen ist ... Wir sind aber der Meinung, dass es sich höchstens noch um 100 Euro handeln kann – und umso lächerlicher ist das Urteil, das vom HFV-Verbandsgericht nun getroffen wurde!“
Dass seinem Klub ausreichend rechtliches Gehör gewährt worden wäre, wie das Verbandsgericht erklärte, bestreitet Heinemann, und sagte: „Die Wahrheit ist, dass das Verbandsgericht uns nicht angehört hat ... Das musste es aber auch nicht, denn zur Vermeidung verbandsinterner Rechtsmittel kann es die eigene Entscheidung ja flugs für unanfechtbar erklären!“ Abschließend betonte Heinemann: „Aus verwaltungsökonomischen Gründen und mit Blick in die Zukunft werden wir voraussichtlich auf eine zivilrechtliche Aufbereitung dieser erneuten Attacke gegen den ungeliebten HUFC verzichten ... Und sobald uns die Aufstellung des HFV über die von uns angeblich zu zahlenden Beträge, die wir bereits schriftlich beim Verband angefordert haben, vorliegt, werden wir jeden Euro einzeln, und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes, auf den Tresen der Geschäftsstelle des Fußball-Verbandes in Jenfeld legen!“ (JSp)