Bezirksliga Ost: ETSV entlässt Coach Phelps


Maxwell Phelps ist nicht mehr Trainer des ETSV. SportNord sprach mit Phelps über die Gründe für seine Entlassung sowie seine Pläne für die Zukunft ...


SportNord: Wann haben Sie erfahren, dass Sie nicht mehr ETSV-Trainer sind?
Maxwell Phelps: "Am Montagabend rief mich Rolf Gerdau an und sagte, dass auf einer Vorstandssitzung der Beschluss getroffen worden wäre, sich von mir zu trennen, und er mir dies nun übermitteln solle ..."

SportNord: Wurden Ihnen Gründe für diese Entscheidung genannt?
Phelps: "Ich habe natürlich nach den Gründen gefragt und bekam zu hören, dass Teile der Mannschaft gegen mich gewesen wären. Das kann ich nicht nachvollziehen - ich bin mir sicher, dass von den 20 Spielern nicht einmal vier gegen mich waren. Ich muss den Vorstands-Beschluss respektieren, aber es fällt schwer, ihn zu akzeptieren!"

SportNord: Haben Sie anschließend noch mit der Mannschaft gesprochen?
Phelps: "Ich habe mich am Dienstagabend von der Mannschaft verabschiedet. Die 16 Spieler, die anwesend waren, haben mir gesagt, dass sie mir jederzeit das Vertrauen aussprechen würden. Die Truppe wurde allerdings gar nicht gefragt, ob sie mit mir weiterhin arbeiten will, sondern von der Entscheidung des Vorstandes in Kenntnis gesetzt."

SportNord: Wäre es also möglich, dass Sie doch ETSV-Trainer bleiben?
Phelps: "Die Mannschaft hat mich gefragt, ob ich nicht einfach weitermachen möchte, zumindest bis Weihnachten - das hätte sie sich gewünscht. Aber es ist definitiv vorbei, denn das Umfeld stand mir von Beginn an kritisch gegenüber, und die Ur-Eisenbahner gaben mir keine Chance. Nachdem nach zehn vergeblichen Anläufen endlich der Aufstieg gelang, dachten sie, in der Bezirksliga würde der Siegeszug weitergehen. Ich habe schon oft gehört, dass beim ETSV das, was Herr Gerau sagt, Gesetz ist - nun habe ich es selbst erlebt ..."

SportNord: Denken Sie, dass Sie mit dem ETSV die Klasse gehalten hätten?
Phelps: "Wir haben in den ersten Spielen oftmals knapp verloren, was aber für einen Aufsteiger keine Schande ist, denn zwischen der Kreis- und Bezirksliga liegen wirklich Welten! Zudem lagen wir auch keinesfalls abgeschlagen am Tabellenende - lediglich eine um sechs Treffer schlechtere Tordifferenz trennt uns vom rettenden Ufer. Die Mannschaft hat auf jeden Fall das Potential, die Klasse zu halten - ja, ich denke, wir hätten es geschafft! Und anschließend wäre es sehr reizvoll gewesen, in das überalterte Team zu verjüngen und nach der 2zehnjährigen Generation" eine neue Eisenbahn-Mannschaft aufzubauen!"

SportNord: Werden Sie in Kürze einen anderen Klub trainieren?
Phelps: "Natürlich, denn ich bin gerne Trainer gewesen und möchte es auch weiter sein! Und ich habe mein Leben lang Fußball gespielt. Vor meinen Engagement beim ETSV war ich fünf Jahre lang beim SC Wentorf tätig. Es war wirklich merkwürdig, am gestrigen Dienstag nicht auf dem Trainingsplatz zu stehen. Meine Frau rief mich noch an und sagte, sie hätte vergessen, mir die Sporttasche zu packen ...

SportNord: In welcher Liga möchten Sie am Liebsten trainieren?
Phelps: "Es muss keine bestimmte Klasse sein - es ist auch reizvoll, eine Mannschaft neu aufzubauen! Aber es war immer mein Traum, mit Wentorf aufzusteigen, und natürlich will jeder gerne einmal Meister werden. Und ich habe selbst auch einst in der Oberliga gespielt, daher würde ich es mir auch zutrauen, einen höherklassigen Klub zu betreuen. Mein Traumverein wäre Altona 93 ..."

SportNord: ... Käme auch der ASV Bergedorf 85 in Frage?
Phelps: "Ich kenne Rüdiger Schwarz gut und werde vielleicht in Kürze einmal bei ihm hospitieren und von ihm Lernen. Zumindest am Dienstag und Donnerstag werde ich sicherlich mal in den Sander Tannen vorbeischauen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ich an diesen Tagen zuhause bleibe. Zu meiner aktiven Zeit weilte ich selbst wenn ich früher verletzt war als Zuschauer beim Training."


Bis ein neuer Chefcoach gefunden ist, wird Rolf Gerdau an der Seitenlinie des Klubs vom Mittleren Landweg stehen. Gerdaus Trainer-Debüt steigt bereits am Freitagabend um 19.00 Uhr - dann, und nicht erst am Sonnabend, misst der Neuling mit dem Oststeinbeker SV

 Redaktion
Redaktion Artikel