
Als abgeschlagenes Schlusslicht der Bezirksliga Nord verpasste die Erste Mannschaft des Glashütter SV den Klassenerhalt deutlich. Verhindern, dass der GSV, der in den letzten 20 Jahren stets in der Verbands-, Landes- oder Bezirksliga kickte, zukünftig nur noch in der Kreisliga um Punkte kämpft, kann nun nur noch die GSV-Reserve: Als Vizemeister der Kreisliga 6 kämpft sie in der Aufstiegsrunde um den Aufstieg in die Bezirksliga und könnte somit den Abstieg der Ersten Mannschaft quasi „korrigieren“.
Zuletzt sorgte ein Zeitungsartikel über die aktuelle Situation bei Glashütte für neuen Wirbel. GSV-Liga-Obmann Bodo Wittmann stellte nun auf Nachfrage von SportNord klar: „In diesem Artikel ist ein Gespräch mit unserem Fußball-Obmann Thomas Scheer nicht wahrheitsgemäß wiedergegeben worden ... Fakt ist: Es gibt kein Chaos in Glashütte!“ Wittmann ergänzte: „Nachdem der Abstieg der Ersten Mannschaft besiegelt war, haben wir versucht, unseren Herren-Bereich neu zu ordnen. Wir wollten aus den Kadern der bisherigen Ersten und Zweiten Mannschaft ein spielstarkes Team und einen Unterbau, der die neue Reserve-Mannschaft werden sollte bilden – doch dieses Unterfangen war wegen der persönlichen Eitelkeiten und Animositäten verschiedender Personen und Parteien zum Scheitern verurteilt.“
Letztlich führten die Probleme dazu, dass Maik Schwoche, der im vergangenen Sommer nach der Trennung vom bisherigen Trainer bei der GSV-Reserve vom Co-Trainer zum Chefcoach befördert worden war, zukünftig nicht mehr als Trainer zur Verfügung steht. „In der Aufstiegsrunde wird er unser Team noch betreuen. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass er den sportlichen Erfolg, den er mit der bisherigen Zweiten Mannschaft errungen hat, auch auskosten und in der nächsten Saison fortsetzen kann“, bedauert Wittmann den Rücktritt von Schwoche. Auf der Suche nach einem neuen Übungsleiter sind die GSV-Verantwortlichen bereits gut voran gekommen: „Wir müssen noch ein Gespräch führen. Vermutlich können wir unseren neuen Coach am Donnerstag, 28. Mai, vorstellen“, verriet Wittmann.
Dass Hardy Prange, der seit sieben Jahren die Erste Mannschaft des GSV trainierte, an der Poppenbütteler Straße keine Zukunft hat, erklärte Wittmann wie folgt: „Sein Vertrag mit dem Glashütter SV läuft am 30. Juni 2009 aus und wird nicht verlängert.“ Ohne Prange und Schwoche werden die GSV-Verantwortlichen im Sommer die Spieler der Ersten und Zweiten Mannschaft, die den Verein nicht verlassen, zusammenführen. „Etwa 29 Feldspieler werden dann den neuen Liga-Kader bilden, der, wenn wir uns in der Aufstiegsrunde durchsetzen, in der Bezirksliga spielen wird“, so Wittmann, der ergänzte: „Da wir mit 29 Akteuren nicht zwei Teams besetzen können, wird unsere bisherige Dritte Mannschaft in der kommenden Saison als Zweite Mannschaft in der Kreisliga mitwirken.“
Die bisherige Dritte Mannschaft, die momentan sehr erfolgreich im Untere-Herren-Bereich kickt, wird weiterhin von Stephan Rehders betreut. „Diesem Team, das einen sehr schönen Fußball spielt, gehören viele frühere Liga-Spieler an, die sich vor zwei, drei Jahren aus Altersgründen etwas zurückgezogen haben“, so Wittmann, der betonte: „Dieses Team soll uns den Kreisliga-Platz sichern, damit unsere A-Jugend, wenn sie im Sommer 2010 geschlossen in den Herren-Bereich wechselt, nicht in der Kreisklasse bei Null anfangen muss, sondern in der Kreisliga spielen kann.“ Wittmann stellte klar: „Scheer und ich hatten einige schlaflose Nächte – aber wir sind guten Mutes, dass wir nun eine gute Lösung gefunden haben.“
Dass die bisherige Erste Mannschaft unter Pranges Regie so sang- und klanglos aus der Bezirksliga Nord abstieg, kam für Wittmann übrigens keinesfalls überraschend: „Das war kein Betriebsunfall, sondern der negative Höhepunkt einer Entwicklung, die sich seit zwei, drei Jahren andeutete. Der GSV ist aber nun einmal ein Klub, der seinen Spielern kein Geld zahlt – und deshalb hatten wir den Spielern gegenüber auch kein Druckmittel, als sich einige Akteure einfach nicht mehr gemeldet haben.“ Sage und schreibe 42 Spieler setzte Prange in der vergangenen Saison ein: „Das Ergebnis sieht man im Abschlussklassement“, stellte Wittmann abschließend fest. (JSp)