Aufstiegsrunde: Niendorf legt Protest ein!


Wie SportNord bereits berichtete, verloren die Frauen des Niendorfer TSV am vergangenen Sonntag das Aufstiegsspiel bei der SG Jesteburg/Bendestorf mit 2:5 (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Die SG stieg dadurch eigentlich in die Regionalliga auf – doch dagegen legten die NTSV-Verantwortlichen nun Protest ein.

Trainer Mato Mitrovic, der die Niendorfer Frauen in dieser Saison zur Meisterschaft in der Verbandsliga Hamburg und zum Gewinn des Hamburger Pokals geführt hatte, spricht im Interview über die Gründe des Einspruches ...


SportNord: Haben Sie Einspruch gegen den Aufstieg der SG Jesteburg/Bendestorf eingelegt?
Mato Mitrovic: „Ja, ich habe bereits am Montag Einspruch gegen den Aufstieg von Jesteburg/Bendestorf eingelegt und berufe mich darauf, dass die Spielordnung ganz klar besagt, dass eine Spielgemeinschaft nicht am überregionalen Spielbetrieb teilnehmen darf.“

SportNord: Was heißt das im Klartext?
Mitrovic: „Das heißt, dass eine Spielgemeinschaft in der höchsten Spielklasse des jeweiligen Verbandes mitwirken kann – also beispielsweise an der Hamburger Verbandsliga oder der Niedersachsenliga ... Aber eine Spielgemeinschaft darf nicht in die Regionalliga aufsteigen - und folglich hätte die SG Jesteburg/Bendestorf auch gar nicht erst zum Aufstiegsspiel gegen uns antreten dürfen.“

SportNord: Wieso hat der Norddeutsche Fußball-Verband das Aufstiegsspiel dann überhaupt erst angesetzt?
Mitrovic: „Beim Verband arbeiten doch auch nur Menschen, und alle Menschen machen Fehler – das finde ich auch vollkommen in Ordnung ... Jetzt müssen die Verantwortlichen des Nord-FV aber auch die Größe haben, ihren Fehler zuzugeben, und die Angelegenheit klären!“

SportNord: Ist den Niendorfer Verantwortlichen denn schon vor dem Aufstiegsspiel aufgefallen, dass es diese Bestimmung über Spielgemeinschaften gibt?
Mitrovic: „Das ist wohl niemandem aufgefallen, weil sich alle in erster Linie mit der Frage beschäftigt haben, ob die Frauen des Hamburger SV in der Ersten Bundesliga den Klassenerhalt schaffen – denn wenn die Erste Mannschaft des HSV in die Zweite Bundesliga und die Zweite HSV-Mannschaft dadurch in die Regionalliga abgestiegen wäre, wäre unser Aufstiegsspiel ja sowieso sinnlos gewesen.“

SportNord: Wann und von wem haben Sie denn die Information, dass Spielgemeinschaften nicht für die Regionalliga zugelassen sind, erhalten?
Mitrovic: „Gleich nach unserem Gastspiel in Jesteburg hat mir eine Person, deren Namen ich nicht nennen möchte, die aber gut informiert ist und selbst in entsprechenden Gremien sitzt, diese Information zukommen lassen – und am Montag habe ich dann gleich Einspruch eingelegt ...“

SportNord: ... was den Anschein erwecken könnte, dass die Niendorferinnen schlechte Verliererinnen sind!
Mitrovic: „Ach, was heißt hier schlechte Verlierer? Es gibt Regeln, und an die muss sich jeder Verein, und eben auch jeder Verband halten! Außerdem kämpfen wir hier nicht nur um den Aufstieg für Niendorf, sondern für ganz Hamburg – und für zwei andere Mannschaften, die bei unserem Aufstieg ebenfalls aufsteigen dürften: Der SC Alstertal/Langenhorn oder, falls die SCALA-Frauen nicht wollen, der Hamburger SV III könnte aus der Landes- in die Verbandsliga aufsteigen – und der Wedeler TSV als bester der drei Bezirksliga-Vizemeister in die Landesliga aufrücken.“

SportNord: Eine Regel des DFB schreibt vor, dass Frauen-Regionalligisten entweder ein B-Mädchen-Team oder eine Zweite Frauen-Elfer-Mannschaft haben – könnte Niendorf dies in der nächsten Saison erfüllen?
Mitrovic: „Ja, diese Vorschrift des Deutschen Fußball-Bundes würden wir selbstverständlich erfüllen: Wir werden auch in der kommenden Saison mit einem B-Juniorinnen-Team am Spielbetrieb teilnehmen, und unsere Zweite Frauen-Mannschaft wird zudem aus der Siebener-Sonderstaffel in den Elfer-Bereich wechseln und zukünftig in der Bezirksliga mitmischen. Und ab der Saison 2009/2010 schreibt der DFB übrigens vor, dass Regionalligisten eine B-Mädchen- und eine Zweite Frauen-Mannschaft haben müssen!“


Interview: Johannes Speckner

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