Aktuell: Saison-Abbruch in der Rugby-Bundesliga


In einer weiteren Sportart mussten die Verantwortlichen den anhaltenden Corona-Beschränkungen Tribut zollen: In der Rugby-Bundesliga wird die Saison 2020/2021 abgebrochen. Dafür votierten die Vereinsvertreter der 15 Erstligisten mehrheitlich bei einem virtuellen Treffen, das der Rugby Bundesliga-Ausschuss am vergangenen Sonnabend anberaumt hatte und in dem es um einen Wiedereinstieg in den Spielbetrieb ging.

Davon betroffen ist auch der Hamburger Rugby-Club: Das Team, das seine Heimspiele normalerweise in der „Rugby-Arena Stadtpark“ an der Saarlandstraße austrägt und dienstags dort sowie donnerstags am Barmwisch trainiert, gehört seit 2012 ununterbrochen der Ersten Bundesliga an. 1971 war auch das Rugby-Team des FC St. Pauli Gründungsmitglied der Bundesliga; aktuell gehören die Rugby-Männer des Kiez-Klubs der Nord-Staffel der Zweiten Bundesliga an.


Hier der Wortlaut der Mitteilung, die am Montag auf der Internet-Seite des Deutschen Rugby-Verbands veröffentlicht wurde:

„Vereine votieren gegen Bundesliga-Saison 2020/2021

In Kürze wird es ganz offiziell vom Rugby Bundesliga-Ausschuss (RBA) verkündet: Aber nach der virtuellen RBA-Sitzung mit dem Thema „Wiedereinstieg in den Spielbetrieb“ am vergangenen Samstag ist klar, dass die Spielzeit 2020/2021 der 15er-Rugby-Bundesliga endgültig abgesagt wird. Dafür votierte die überwiegende Mehrheit der Vereine.

Bei der Sitzung, an der nahezu alle Vereine teilnahmen, wurde schnell klar, dass sich die Mehrheit unter den gegebenen Bedingungen keinen überregionalen Spielbetrieb ab diesem Frühjahr vorstellen könne. Diskutiert wurde dabei unter anderem über regional unterschiedlich hohe Inzidenzwerte und die Möglichkeit wie auch die Finanzierbarkeit regelmäßiger Testungen. Am Ende zeichnete sich ein deutliches Meinungsbild ab: Etwa zwei Drittel der Vereine votierten gegen eine Saison 2020/2021.

Der RBA hatte zu der Sitzung ein Konzept für einen eingeschränkten Spielbetrieb als Diskussionsgrundlage vorgelegt, das mit einem Vorlauf von sechs Wochen mit Vollkontakttraining einen Saisonstart im Mai und ein Saisonende Mitte oder Ende Juli vorsah.

Geplant war, jeweils im Wechsel ein Wochenende zu spielen und eines zu pausieren. Dazu hätte man die die Ligen noch mal unterteilen und eine einfache regionale Spielrunde absolvieren können. Lediglich die Playoffs und das Finale wären dann überregional ausgetragen worden. Dabei wäre die Teilnahme freiwillig sowie der Auf- und Abstieg ausgesetzt gewesen. Doch die Vereine entschieden sich – durchaus erwartungsgemäß und absolut nachvollziehbar – ob der vielen Unwägbarkeiten auch gegen diesen Vorschlag.

Unabhängig von dieser in Kürze auch formal und offiziell vom RBA verkündeten Entscheidung wollen jedoch einige Vereine versuchen, erneut einen Anlauf für einen wie auch immer gearteten regionalen Spielbetrieb zu nehmen – ähnlich dem, was bereits im vergangenen Jahr versucht wurde. Der RBA avisiert derweil den Start der Bundesliga-Saison 2021/2022 voraussichtlich für August oder September.“

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