
Wie SportNord bereits berichtete, gibt es mit NOMIS eine neue Schuh-Marke, die mit innovativen Schuhen auch für die Amateur-Fußballer in Norddeutschland sehr interessant ist. Nun stattete NOMIS-Gründer Simon Skirrow SportNord einen Besuch ab, und sprach im Interview über seine Vergangenheit und seine Visionen ...
SportNord: Haben Sie früher selbst Fußball gespielt?
Simon Skirrow: „Ja, als Kind und Jugendlicher habe ich viele Jahre in Birmingham Fußball gespielt und hatte zunächst auch das Ziel, Profi zu werden. Ich konnte gut mit dem Ball umgehen. Aber nachdem es im Alter von 12, 13 Jahren noch gut aussah, habe ich im Alter von 15, 16 Jahre gemerkt, dass es körperlich nicht ganz reicht.“
SportNord: Wie sind Sie dann in die Schuh-Branche gekommen?
Skirrow: „Zwar hatte es nicht geklappt, dass ich Fußball-Profi werde – aber ich wollte der Sportart unbedingt treu bleiben. Als ich in Leeds war und in der Zeitung eine Anzeige sah, dass Adidas Service-Mitarbeiter sucht, habe ich mich sofort beworben. Und so habe ich 1978 im Alter von 17 Jahren bei Adidas angefangen.“
SportNord: Sie haben sich bei Adidas zum Vizepräsidenten hochgearbeitet – wieso haben Sie dann eine eigene Marke gegründet?
Skirrow: „Wissen Sie, bei Adidas bin ich schon in sehr jungen Jahren in eine Führungsposition hineingewachsen und habe bis 1990 fast alles erreicht, was ich erreichen konnte. Als ich dann zuhause saß und über meine Zukunft nachgedacht habe, ist mir klar geworden, dass es schwer ist, zwei Mal mit demselben Unternehmen einen Gipfel zu erklimmen. Das ist wie bei einem Trainer: Wenn er eine Erstliga-Mannschaft trainiert hat, kann er höchstens noch Nationaltrainer werden, um sich zu verbessern – oder er muss sich verändern. Und für mich war so eine Veränderung auch die beste Möglichkeit.“
SportNord: Viele Sportartikel-Hersteller stecken unheimlich viel Geld ins Marketing – sollte nicht lieber mehr Geld in die Entwicklung und Verbesserung der Artikel fließen?
Skirrow: „Absolut! Mich ärgert bis heute, dass bei großen Firmen viel mehr Geld ins Marketing als in die Produktqualität fließt. Aber es ist für die Verantwortlichen natürlich auch immer schwer, zu entscheiden, wohin sie ihr Geld geben. Ich bin der Meinung, dass Schuhe das Wichtigste sind, was ein Fußballspieler hat. Deshalb stecken wir bei ‚Nomis’ viel Geld in die Entwicklung der Schuhe, damit die Spieler auch den Unterschied spüren können, wenn sie unseren Schuh tragen.“
SportNord: Mit welchen Zielen haben Sie ‚Nomis’ gegründet?
Skirrow: „Es war meine Motivation, einen Schuh zu kreieren, der besser ist als alle anderen Marken, die es bereits gibt. Ein Trainer möchte aus seinen Spielern immer das Beste herausholen, um den maximalen Erfolg zu haben. Genau so wollte ich eine Revolution im Schuh-Geschäft schaffen und einen Schuh kreieren, der den Spielern mehr Freude am Fußballspielen vermittelt ... Und meine Mitarbeiter habe ich erfolgreich mit diesem Virus infiziert!“
SportNord: Mit wie vielen Mitarbeitern haben Sie Ihre Arbeit bei ‚Nomis’ begonnen?
Skirrow: „Am Anfang war ich ganz alleine, und meine Frau war alles andere als begeistert: Sie hätte es besser gefunden, wenn ich bei Adidas geblieben wäre. Aber meine Motivation war es, ein neues Produkt zu schaffen. Als ich dafür nach Brisbane in Australien, der Heimat meiner Frau, gegangen bin, haben mich viele ausgelacht und gesagt, ich hätte keine Chance ... Aber nachdem in Australien 60 Top-Athleten unsere Schuhe getestet hatten und ein Fußball-Magazin zwei unserer Schuhe auszeichnete, war das für uns sehr motivierend.“
SportNord: Wie wollen Sie ‚Nomis’ nun in Deutschland etablieren?
Skirrow: „Ist Ihnen einmal aufgefallen, wie viele Fußball-Profis direkt nach dem Abpfiff ihre Schuhe ausziehen und dann auf Socken auslaufen? Das machen sie bestimmt nicht, weil sie ihre Schuhe so bequem finden ... Unser Ziel ist es nicht, Fußball-Stars Geld dafür zu geben, dass sie unsere Schuhe tragen und dafür Werbung machen. Wir wollen stattdessen, dass Profi- und Amateur-Fußballer, und vor allem auch junge Nachwuchstalente, unsere Schuhe tragen, weil sie merken, dass diese bequemer sind. Wir gehen nach der alten Fußball-Weisheit, die lautet: ‚Was zählt ist auf’m Platz’