A-Kreisklasse 6: Der Ball rollte zwei Stunden später


Wer am Sonnabend um 13 Uhr auf den Parkplatz der Sportanlage des TSV Heist fuhr, fühlte sich schnell einsam: Dort stand kein einziges Auto ‒ dabei sollte eigentlich um 13 Uhr der Anpfiff der A-Kreisklassen-Partie der Zweiten Heistmer Herren gegen den SC Cosmos Wedel II erfolgen. So stand es jedenfalls im offiziellen DFB-Net. „Wir haben uns kurzfristig darauf geeinigt, erst um 15 Uhr zu spielen“, erklärte TSV-Trainer Rainer Ossenbrüggen. Dass überhaupt am Sonnabend und nicht am Sonntag gespielt wurde, lag vor allem am Ex-Heistmer Moritz Goral, der inzwischen für die Cosmos-Reserve kickt: „Er hatte aufgrund der Tatsachen, dass er am Sonnabend in seinen 28. Geburtstag hinein feiern wollte und am Sonntag durch die ,Cyclassics' der Weg aus Wedel nach Heist beschwerlich gewesen wäre, um eine Vorverlegung gebeten ‒ und diesem Wunsch haben wir zugestimmt“, so Rainer Ossenbrüggen. Fakt ist: Zu der für sie ungewohnten Anstoßzeit feierten die Heistmer mit einem 2:1 den ersten A-Kreisklassen-Sieg in ihrer Geschichte. Weil Kevin Krepele, der eigentlich das TSV-Tor hüten sollte, kurzfristig arbeiten musste, sprang Andre Gill spontan ein. „Dafür waren wir ihm sehr dankbar“, sagte Rainer Ossenbrüggen, der in der Pause „lauter werden musste“.

Denn nachdem die Hausherren selbst einige gute Chancen vergeben hatten, hatte TSV-Verteidiger Tobias Schubring einen Freistoß der „Cosmonauten“ zum 0:1 in das eigene Netz gelenkt (40. Minute). Wegen Nachtretens gegen den Heistmer Jannik Ossenbrüggen hatte ein Gäste-Akteur bereits zuvor die Rote Karte gesehen (37.). „Diese Aktion war nicht schön“, so Rainer Ossenbrüggen, der als Vater des Spielers, der getreten wurde, aber die Fairness der Cosmos-Verantwortlichen lobte: „Sie haben sich nach dem Abpfiff für diese Szene entschuldigt.“ Nach der deutlichen Kabinen-Predigt ihres Trainers drehten die Heistmer die Partie im zweiten Durchgang zu ihren Gunsten: Als die Wedeler einen Eckstoß von Fabian Gill nicht richtig klärten, glich dessen jüngerer Bruder Rene Gill zum 1:1 aus (50.). Und nach mehreren vergebenen Gelegenheiten war es dann Fabian Gill, der eine Vorlage von Benjamin Wörmcke zum 2:1 nutzte (65.). Einen höheren Heistmer Sieg verhinderte Cosmos-Keeper Till Nuppenau. „Wir hätten eigentlich mit 4:1 oder 5:1 gewinnen müssen, aber dann wären unsere Spieler wahrscheinlich abgehoben“, sah Rainer Ossenbrüggen auch etwas Gutes darin, dass er erste A-Klassen-Erfolg knapp ausfiel.

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