
Auf der Anlage des USC Paloma an der Brucknerstraße gab es am Sonntag noch den Nachschlag zum 8. Holsten-Tag des Fußballs, dessen Kernveranstaltung bereits am vergangenen Wochenende auf dem Gelände des Hamburger Fußball Verbands mit vier Pokalentscheidungen über die Bühne gegangen war (SportNord berichtete, siehe unten verlinkten Artikel).
Nun standen also noch die Entscheidungen zu den Meisterschaften des Ü32 und Ü40 Teams an.
Im Finale der Senioren Ü40 kam es zur Neuauflage des letztjährigen Finals zwischen dem SC Victoria und der TSV Reinbek. Wie schon im Vorjahr, in dem die Reinbeker mit 4:3 gewannen, musste auch diesmal in die Verlängerung gegangen werden. Nach torlosen 70 Minuten, in denen beide Teams mit der Chancenverwertung auf dem Kriegsfuß standen – der SC Victoria noch ein wenig mehr als die TSV Reinbek – fiel die Entscheidung unmittelbar zu Beginn der 2x10 Minuten Extratime. Der gerade erst eingewechselte Andreas Hammer nahm sich ein Herz und traf aus 25 Metern oben rechts zum letztlich spielentscheidenden 1:0.
Anschließend standen sich bei den Ü32-Alten Herren die Teams vom SC Condor und des FC Süderelbe gegenüber, die sich nach jeweils 22 Spielen in ihren beiden Verbandsligen als Tabellen-Erste für das diesjährige Finale qualifiziert hatten.
Mit dem Selbstvertrauen des Gewinns des Holsten-Pokals vor einer Woche, als der SC Condor dem VfL 93 mit 5:0 überrollte hatte, starteten die Raubvögel mit viel Power in die Partie. Der FC Süderelbe verschlief die erste Viertelstunde mit wenig Zugriff und konnte von Glück sagen, dass er nicht schnell in Rückstand geriet. Timur Pinar ließ zwei sehr gute Gelegenheiten liegen (3./7.) und auch Max Anders blieb nach einem Kopfball, den Süderelbes Keeper Sascha Stoffers in Klassemanier entschärfen konnte, glücklos (12.). Erst danach gelang es dem Team von Trainer Stefan Arlt sich ein wenig vom Druck zu befreien. Die erste Chance vergab nach 21 Minuten Pierre Ulaga, als er bei einem Kopfball aus wenigen Metern – dies aber in leichter Rücklage – das Tor verfehlte. Im direkten Gegenzug war es dann Condors Ricardo Nunes, der rechts vom Strafraumrand schnörkellos abzog und dabei zum 1:0 ins lange Eck traf.
Mit dieser knappen Führung, die durchaus höher hätte ausfallen können, ging es in die Kabinen,
Die zweiten 35 Minuten entwickelten sich zu einer sehr zähen Auseinandersetzung. Der FC Süderelbe legte kämpferisch eine Schippe drauf, der SC Condor nahm den Kampf an. So kam das Spielerische zu kurz und viele Nickligkeiten bei hitzig geführten Zweikämpfen im Mittelfeld fanden nach 54 Minuten mit zwei Roten Karten ihren Höhepunkt. Timo Sals auf Seiten des SC Condor und Sven-Arne Klein vom FC Süderelbe dezimierten ihre Teams durch ihre unbeherrschten Aktionen. Erst in den letzten 10 Minuten gelang es dem FC Süderelbe den Druck auf das Condor-Tor zu erhöhen. Pierre Ulaga hatte dann auch die Chance zum Ausgleich, traf aber rechts im Sechzehner den Ball nicht richtig. Dann legte sich Fabio Alves Vidal, Denker und Lenker im Süderelbe-Team den Ball zu einem Freistoß aus 25 Metern zurecht. Condors Keeper René Peim verhinderte in Vollstreckung den Einschlag und lenkte die Kugel zur Ecke (64.). Peim war es auch, der mit einer Kopfball-Rettungsaktion Kopf und Kragen riskierte und so genau wie die immer präsenten Innenverteidiger Max Anders und Tim Kistenmacher ihrer Mannschaft den knappen aber dennoch verdienten 1:0 Erfolg über die Ziellinie retteten.
Condors Trainer Florian Schaar musste dann auch nach dem Schlusspfiff ob der kitzligen letzten Minuten erst einmal durchschnaufen, um dann auch seine Freude zum Titel zum Ausdruck zu bringen. „Es war das erwartet schwere Spiel, das wir dann aber doch verdient gewonnen haben. Ich bin wirklich stolz auf diese Mannschaft. Einfach nur sensationell, was sie das ganze Jahr über abgeliefert hat“, sagte Schaar wenige Minuten nach Spielende.
hvp