
Weil es für sie bereits das letzte Saisonspiel in der Kreisklasse 1 war und der Gegner TSV Sparrieshoop II nicht mehr im Kampf um den Aufstieg mitmischte, würfelten die Spieler des Heidgrabener SV II ihre Aufstellung aus. Dabei zog Klaas Böke das „große Los“: Als gelernter Verteidiger erwischte er die Torwart-Position. „Er hat gut gehalten“, lobte HSV-Coach Benjamin Köhnke, der seine Elf zudem am Sonntag erstmals im 4-4-2-System agieren ließ und feststellte: „In der ersten Halbzeit hat jeder Spieler auf einer für ihn ungewohnten Position 110 Prozent gegeben!“
Dies galt besonders für Daniel Schippmann, Jan-Niklas Conrad, Daniel Fuchs und Daniel Petzold, die als „Verteidiger“ den größten Anteil daran hatten, dass es zur Pause noch 0:0 stand. In der 51. Minute warf sich Böke nach einem Schuss des Sparrieshoopers Rene Reimers auf der Torlinie auf den Ball ‒ oder doch erst kurz hinter der Linie? „Obwohl Schiedsrichter Dieter Lentfer fast an der Mittellinie entstand, hat er entschieden, dass der Ball die Torlinie komplett überschritten hatte“, so Köhnke, der klagte: „Dieser Gegentreffer hat uns das Genick gebrochen!“ Erneut Reimers (60.), Hüseyin Ergun (73., 85.) und Toby Glismann (82.) schraubten das Ergebnis auf 0:5 in die Höhe, ehe Francesco Voigt im letzten Fußballspiel seiner Karriere von links aus mit einem feinen Lupfer über TSV-Torwart Stephan Müller hinweg das 1:5 gelang (83.). Dann entschied Lentfer bei einem normalen Laufduell zwischen HSV-Verteidiger Andreas Kay und Jannick Bock (Foto) noch auf Elfmeter, den Oskar Hildermann zum 1:6-Endstand verwandelte (88.). „Wenn es für solche Aktionen einen Elfmeter gibt, müsste es pro Spiel hundert Freistöße und zehn Strafstöße sowie auch zahlreiche Platzverweise geben“, so Köhnke, der zu dem Schluss kam: „Wir haben um mindestens zwei Tore zu hoch verloren!“ Köhnke wurde nach 80 Minuten ausgewechselt und, ebenso wie Voigt, mit stehendem Applaus aller Heidgrabener verabschiedet ‒ denn als Heidgrabener „Urgestein“ wechselt er nun als Trainer zum TuS Stuvenborn-Sievershütten, der in Schleswig-Holsteins A-Kreisklasse Segeberg um Punkte kämpft.