
Nein, es war nichts für Fußballästheten, als am Sonntag in der Verbandsliga Süd-West der Drittletzte TuS Garbek und das Schlusslicht FC Torpedo 76 Neumünster die Klingen kreuzten. „Es war kein schönes Spiel“, sagten TuS-Coach Stefan Koscielny und Torpedo-Trainer Thomas Michalowski nach dem Abpfiff unisono. Während die Garbeker mit einem 2:0-Sieg ihre Chance auf den Klassenerhalt wahrten, ist für den FC Torpedo der sofortige Wiederabstieg in die Kreisliga Neumünster besiegelt: Seinen 14-Punkte-Rückstand auf den rettenden 13. Rang kann das Schlusslicht in nur noch vier Partien nicht mehr wettmachen.
„Wir hätten durchaus etwas Zählbares mitnehmen können“, sagte Thomas Michalowski mit Verweis auf „ein ausgeglichenes Chancenverhältnis“. Die besseren Gelegenheiten aus dem Spiel heraus hatten allerdings die Hausherren, die in der ersten Halbzeit Pech bei je einem Latten- und Pfostenschuss hatten. Kurz vor der Pause gab es einen Handelfmeter für die Gäste, den der Garbeker Innenverteidiger Willi Petersen verwirkt haben soll. „Das war ein Witz“, schimpfte Koscielny ‒ und hatte gut Lachen, weil TuS-Torwart Alexander Neben den von Daniel Eggers nicht einmal schlecht geschossenen Strafstoß grandios parierte (43.). „Wenn wir in dieser Situation in Führung gegangen wären, wäre der weitere Verlauf der Partie wohl ganz anders gewesen“, trauerte Thomas Michalowski dem vergebenen Elfmeter hinterher.
So verstärkten die Garbeker nach der Pause ihre Offensivbemühungen und wurden belohnt, als der Ball vom Schienbein von Oliver Mester zum 1:0 ins Netz rollte (50.). In einer von Kampf und Krampf geprägten Partie gab es genau einen schönen Spielzug ‒ und diesen schloss Carl Schickler, nach einer Hereingabe von Philipp Noack, mit dem 2:0 ab (56.). „Das war wirklich ein schöner Treffer“, lobte Koscielny. Weniger schön war, dass Torpedo-Akteur Jan Phillip Matthis, nachdem ihn Julius Mann gefoult hatte, aufstand und nachtrat ‒ direkt vor den Augen von Schiedsrichter Dominik Hassanzadeh (vom SV Hemme), der dafür „Rot“ zückte.
Dies vergrößert die Personalsorgen von Thomas Michalowski, dem schon beim Kellerkick in Wensin fünf Stammkräfte fehlten. „So kann man in der Verbandsliga keinen Blumentopf gewinnen“, räumte der Coach ein. Zu den zwölf eingesetzten Torpedo-Akteuren gehörte auch Frederick Borgert, der erstmals nach einer siebenmonatigen Pause (Autounfall) wieder mitwirkte. Nachdem Daniel Michalowski vor hundert Zuschauern noch den möglichen Anschlusstreffer für die Schwalestädter vergeben hatte, sprach Koscielny von einem „verdienten Sieg“.