
Am Sonnabend gab es in der Verbandsliga Süd-West erstmals überhaupt in einem Punktspiel zu einem Derby zwischen den beiden Stadt-Rivalen Kaltenkirchener TS und dem diesjährigen Neuling Fetihspor Kaltenkirchen. Am Ende gab es vor der für Sechstliga-Verhältnisse imposanten Kulisse von 500 Zuschauern ein 2:2-Unentschieden und KT-Liga-Manager Frank Horstmann sagte dazu: „Nun muss sich, wenn wir uns im nächsten halben Jahr in der Stadt über den Weg laufen, wenigstens niemand verstecken oder schämen!“
Allerdings überwog bei Horstmann der Ärger über den verpassten Sieg: „Bis zur 78. Minute sah es so aus, dass wir gewinnen würden ‒ dann haben wir uns die Butter leider noch vom Brot nehmen lassen!“ Die Gäste fühlten sich durch ihren späten Ausgleich als „moralischer Derby-Sieger“ und Fetihspor-Coach Klaus Kasper urteilte: „In der ersten Halbzeit waren wir gar nicht auf dem Platz, was bei dem einen oder anderen Spieler wohl auch am Nervenkostüm lag. Im zweiten Durchgang haben wir uns den einen Punkt aber verdient!“ Die Hausherren hatten zunächst klare Vorteile. Nach einer schönen Flanke von Kevin Trotzki säbelte Lukas Freitag vier Meter vor dem verwaisten Gehäuse am Ball vorbei (15.). Als Fetihspor vier Minuten später in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor, lief Dominic Lemcke auf Tobias Günther zu, der ihn foulte. Mit dem fälligen Strafstoß scheiterte Lemcke selbst an Fetihspor-Keeper Lars Krause, der einst auch das KT-Tor hütete. Mit einem 17-Meter-Flachschuss, der im linken unteren Eck einschlug, sorgte Trotzki für die verdiente Führung der Turnerschaft (27.). Das mögliche 1:1 verpasste Daniel Münzel aus elf Metern und nach der Pause wurde auch ein Schuss von Andrej Denk aus acht Metern noch abgewehrt.
70 Minuten lang hatte Schiedsrichter Finn Torben Jensen (vom TSV Weddelbrook) die Partie gut im Griff. Dann brandete Kritik an ihm auf, als er, weil Krause etwas Unpassendes gesagt haben soll, auf indirekten Freistoß für die Heim-Elf entschied, den Jury Geibel-Hoffmann zum 2:0 nutzte (71.). Anschließend reduzierten sich beide Teams durch jeweils eine Ampelkarte auf zehn Spieler: Zunächst sah KT-Akteur Benjamin Mertens wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (70.), zwei Minuten später wurde Denk wegen Foulspiels und Meckerns ebenfalls vorzeitig zum Duschen geschickt. Anschließend bliesen die Gäste aber noch einmal zur Aufholjagd: Erst köpfte der frühere KT-Stürmer Nikolaos Papadopoulos eine Flanke zum 2:1 ein (78.), dann gelang Tobias Günther nach einer Freistoßflanke in der Nachspielzeit ebenfalls per Kopf noch der 2:2-Ausgleich (93.). Als „hervorragende Kulisse“ stuften sowohl Horstmann als auch Kasper die insgesamt rund 500 Zuschauer, die das Premieren-Derby verfolgten, ein und erklärten unisono: „Das hat Spaß gemacht!“