
„Alles geht seinen Gang“, sagte Dirk Ruckpaul, Obmann der SG Bornhöved-Schmalensee, als er auf den Stand bei seiner Suche nach einem neuen Trainer angesprochen wurde. Alles ging auch seinen Gang, als Bornhöved-Schmalensee am Sonnabend in der Verbandsliga Süd-West den FC Reher-Puls empfing: Die arg ersatzgeschwächt antretenden Segeberger unterlagen dem diesjährigen Schleswig-Holstein-Liga-Absteiger mit 0:3.
Dirk Ruckpaul, der bereits zum vierten Mal interimsweise an der Seitenlinie stand, musste gleich sechs (!) Spieler der Zweiten Herren, die wohlgemerkt vier Etagen tiefer in der C-Kreisklasse Segeberg um Punkte kämpfen, in seinen Kader berufen. „Deshalb waren unsere spielerischen Mittel dieses Mal arg limitiert“, sagte der SG-Obmann. FC-Coach Carsten Hinrichsen berichtete: „Wir waren von Beginn an feldüberlegen ‒ das einzige Manko war, dass wir erst nicht getroffen haben.“ Nachdem die Gäste viele gute Chancen vergeben hatten, wären beinahe die Hausherren in Führung gegangen. Als SG-Kapitän Christopher Kroll im Strafraum von Reher-Puls zu Boden ging, rechneten viele mit einem Elfmeterpfiff. Doch Schiedsrichter Jesper Rieckmann (vom SV Fortuna Stampe) zeige Kroll „Gelb“ für eine angebliche Schwalbe. „Das war ein klarer Strafstoß“, schimpfte Dirk Ruckpaul.
Kurz darauf ging Reher-Puls in Führung, als Timo Albers nach einer Vorlage von Thies Göttsche zum 0:1 einköpfte. „Mit diesem Rückstand zur Pause konnten wir leben“, sagte Dirk Ruckpaul, der seinem Team auch im zweiten Durchgang eine Kontertaktik verordnete. Doch die Gäste machten mit einem Doppelschlag den Sack zu: Christian Sievers traf innerhalb von drei Minuten gleich zweimal nach Vorarbeit von Torsten Alter (61., 63.), der früh den am Fuß verletzten Nils Heuer ersetzt hatte. „Am Ende hätten wir noch höher gewinnen können“, so Hinrichsen, der feststellte: „Eine durchschnittliche Mannschaftsleistung hat uns zum Sieg gereicht.“ Dagegen befand Dirk Ruckpaul: „In Bestbesetzung hätten wir dieses Spiel offen gestalten können.“