
Am zweiten November-Wochenende rollte erstmals im „Torneum“, der neuen Sportanlage des FC Union Tornesch, der Ball. Die Ersten Tornescher Herren empfingen zu diesem Anlass am Sonntag zum Verfolger-Duell der Bezirksliga West den SC Hansa 11. Der Ball rollte dabei auf einem der beiden Kunstrasen-Plätze. Obwohl dieser Belag für die Union-Kicker (noch) ungewohnt ist, erwischten sie den besseren Beginn: „Wir haben den Gegner mit unserer Spielweise überrascht“, berichtete FCU-Coach Stefan Dösselmann. Die Sturm- und Drangphase der Tornescher in der ersten Viertelstunde wäre beinahe mit dem Führungstor belohnt worden: Nach einem Freistoß, den Serge Haag aus dem Halbfeld auf den zweiten Pfosten zirkelte, köpfte Tim Ossenbrüggen den Ball zum vermeintlichen 1:0 ins kurze Eck ein (10.).
Diesem Treffer wurde jedoch die Anerkennung verweigert, weil sich Mahdi Habibpur, der im Abseits stand, ebenfalls zum Ball orientierte. „Eine vertretbare Entscheidung des Schiedsrichters“, gab Dösselmann zu. Später zählte auch ein Treffer von Hansas Sven Weißner wegen Abseits nicht. „Da ist unsere erste Unaufmerksamkeit zum Glück noch nicht bestraft worden“, so Dösselmann. Marcel Lambert, der nach 20 Minuten den verletzten Serge Haag ersetzte, hatte gleich zwei Chancen, den ersten Bezirksliga-Treffer im „Torneum“ zu erzielen: Zunächst scheiterte er nach einer Rechtsflanke von Ricardo Gomes per Direktabnahme am sensationell reagierenden Hansa-Keeper Nenad Ristic (22.), der zwei Minuten später auch Marcel Lamberts Flachschuss aus dem langen Eck fischte. Die Gäste setzten nur auf Konter, mit denen sie in der ersten Halbzeit aber nicht durchkamen – und so hatten sie das 0:0 zur Pause in erster Linie dem überragenden Ristic sowie Ole Schatz zu verdanken. Kurz nach der Pause ging das Team von der Feldstraße dann überraschend in Führung: Als die Union-Spieler einmal bei einem Freistoß nicht aufmerksam waren, fiel der von Mirko Bencic per Kopf verlängerte Ball Ferhat Cetin vor die Füße, der zum 0:1 abstaubte (47.).
„Das war sehr bitter, hat uns aber zugleich auch wachgerüttelt“, urteilte Dösselmann. Fynn Laut verpasste bei seinem ersten Start-Elf-Einsatz zweimal noch knapp das mögliche 1:1 (55., 57.), und auch Marcel Lambert hatte erneut kein Glück (60.), doch in der 70. Minute fiel der Ausgleich: Nach einem abgeprallten Ball ließ der aufgerückte FCU-Innenverteidiger Andre Pott noch einen Gäste-Akteur aussteigen und schob dann aus 16 Metern schön ins lange Eck zum 1:1 ein. Mit seinem Bezirksliga-Premierentor bewahrte Pott den FCU vor einer Heimpleite beim „Torneum“-Debüt. In der Schlussphase hatte Marcel Lambert noch zweimal den Siegtreffer auf dem Fuß: Erst strich seine Direktabnahme nach einem Freistoß knapp links vorbei (85.) und als er es mit einem Lupfer probierte, lenkte Ristic diesen sensationell noch an den Pfosten, von wo aus der Ball zur Seite weg sprang (88.). Die Hansa-Spieler blieben bis zum Ende bei Kontern gefährlich, hatten aber bei ihren wenigen Vorstößen nicht das nötige Zielwasser getrunken. „Ein Heimsieg wäre mehr als verdient gewesen – aber uns fehlte das nötige Quäntchen Glück“, sagte Dösselmann abschließend.
Frank Mettal, Projektmanager und „Torneum“-Geschäftsführer, war derweil mit der Resonanz zur Eröffnung der neuen Sportanlage zufrieden: „Am Sonntag sind insgesamt 250 Zuschauer gekommen – das war eine gute Resonanz“, betonte Frank Mettal.