
Als Drittletzter steht der TuS Aumühle in der Bezirksliga Ost zurzeit auf einem Abstiegsplatz. Der Rückstand auf den neunten Rang, den zurzeit der TSV Wandsetal belegt, beträgt aber gerade einmal fünf Zähler. Und drei weitere Punkte können die Aumühler wohl fest einplanen von ihrem Gastspiel beim SC VW Billstedt 04, das am 16. November abgebrochen worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
TuS-Trainer Marcel Greve ist trotzdem „nicht zufrieden mit der Hinrunde“. Greve, der das Traineramt an der Sachsenwaldstraße im Sommer 2014 von Robert Meyer übernahm, nannte auf Nachfrage von SportNord mehrere Gründe für das bisher unbefriedigende Abschneiden seines Teams. „Zum einen haben wir viel zu viele Punkte grob-fahrlässig liegen gelassen“, haderte der 41-Jährige, „und andererseits haben wir immer wieder unter großen Personalproblemen gelitten“. Greve, der vor seinem Engagement in Aumühle auch schon den SV Börnsen und den TSV Sasel betreute, konnte personell kaum einmal aus dem Vollen schöpfen: „Wir mussten immer wieder improvisieren und das Team von Woche zu Woche umstellen“, so Greve, der haderte: „Bei all der Bastelei ging es immer nur darum, Probleme zu kompensieren – wir konnten nie eine eingespielte Mannschaft aufbauen und sind vom Kader her einfach nicht rund gelaufen!“
Ganz besonders drückt die Aumühler der Schuh auf der Torwart-Position: „Unser Stammtorwart Steven Kaeding hat sich leider schwer verletzt“, so Greve, der nicht regelmäßig auf den eigentlichen Ersatzmann Malte Kroppach zurückgreifen kann, weil der 27-Jährige im Schichtdienst arbeiten muss. Da auch die Aumühler Reserve keinen gelernten Keeper in ihrem Kader hat, die Alten Herren eine Spielgemeinschaft mit Börnsen bilden (Greve: „95 Prozent der Akteure haben auch einen Börnsener Spielerpass!“) und die Aumühler aktuell keine A-Jugend haben, blieb als letzte Möglichkeit, immer dann, wenn Kroppach unabkömmlich ist, einen Feldspieler als Tor aufzubieten. „Dreimal hat sich Raik Andersson schon ins Tor gestellt – und er hat seine Sache sehr gut gemacht“, lobte Greve, der trotzdem klagte: „Wir haben ein riesiges Torwart-Problem!“ Nur zu gerne würde Greve im Winter einen neuen Schlussmann beim TuS begrüßen.
Abgesehen von dem Posten zwischen den Pfosten, entspannte sich die Personalsituation in den letzten Wochen allerdings deutlich. „Parallel dazu stimmen auch unsere Ergebnisse endlich wieder“, freute sich Greve darüber, dass sein Team, das bei einer 4:1-Führung abgebrochene Gastspiel in Billstedt nicht mit eingerechnet, aus den jüngsten drei Partien sieben von neun möglichen Punkten holte. „Das war auch dringend notwendig“, so Greve, der bei einem Blick auf das Klassement feststellte: „Es geht aktuell unglaublich eng und spannend in der Ost-Staffel zu!“ Wahre Worte: Zwischen dem Vorletzten SC Wentorf und dem Tabellen-Siebten ETSV Hamburg liegen gerade einmal acht Punkte. In Wentorf gastieren die Aumühler nun am Freitag, 29. November. „Ich hoffe auf einen erfolgreichen Jahres-Abschluss und darauf, dass wir uns im Frühjahr noch einige der Punkte, die wir bisher liegen gelassen haben, zurückholen“, sagte Greve.
Für seine Aumühler wünscht sich Greve, dass „die Rückrunde erfolgreicher verläuft, als es die Hinserie war, und es am Ende ein guter Mittelfeld-Platz wird“. Zur Erinnerung: Vor der Saison hatte Greve eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte als Ziel ausgegeben (siehe unten verlinkten Bericht). Auf die Frage, wer sein Titel-Favorit in der Bezirksliga Ost sei, entgegnete Greve: „Ich hatte vor der Saison auf Börnsen getippt, und, nachdem wir das Hinspiel beim SV Nettelnburg-Allermöhe mit 0:8 verloren hatten, auch den SVNA ganz oben auf meiner Liste. Ich vermute, zwischen diesen beiden Teams wird es sich entscheiden – der FC Elazig Spor und auch der FC Bergedorf 85 werden meiner Meinung nach am Ende nicht konstant genug sein.“ Abschließend machte Greve noch Werbung für die Ost-Staffel: „Diese Liga ist eine riesige Wundertüte – Woche für Woche gibt es Überraschungen und jeder kann jeden schlagen ...“