
Ein spektakuläres und sicher auch für viel Diskussionsstoff sorgendes Urteil des Sportgerichts des Hamburger Fußball Verbandes führt nun definitiv zur Neuansetzung des am sechsten Spieltag mit einem 2:2 endenden Spiels zwischen dem SC Condor II und Dersimspor.
Die Gäste hatten unter Zuhilfenahme eines Videos vom Internetportals fupa gegen die Wertung Protest eingelegt. Demnach war es unstrittig, dass Schiedsrichter Christian Okun in der Nachspielzeit auf Tor (zum 2:2) entschieden hatte, obgleich er zuvor deutlich auf den Elfmeterpunkt gezeigt hatte. Dass Okun seinen Fehler frank und frei einräumte, war dann wohl für das besagte Urteil letztlich ausschlaggebend.
Der SC Condor beriet sich inzwischen natürlich eingehend, ob man nun Rechtsmittel gegen diese Entscheidung anmelden würde, tat dies nach reiflicher Überlegung nicht und gab nun nachstehende Pressemitteilung heraus:
„Der SC Condor wird gegen das Urteil des Sportgerichts zur Neuansetzung des Landesligaspiels SC Condor II gegen Dersimspor nicht in Berufung gehen!
Wir werden das Spiel am 11.12.2016 sportlich entscheiden und freuen uns auf einen spannenden Fußballvormittag am Berner Heerweg.
Die Videobilder haben dem Sportgericht klar gezeigt, dass hier ein Regelverstoß (oder doch Tatsachenentscheidung?) begangen wurde. Dieser Einschätzung ist auch der Schiedsrichter gefolgt und gab seinen Fehler zu.
Dem Videobeweis ist damit beim HFV-Sportgericht die Tür geöffnet. Wir nehmen diese Entwicklung mit Freude und sportlicher Fairness zur Kenntnis und haben dem nichts hinzuzufügen.
Mit sportlichen Grüßen
Thomas Brinkmann, Söhren Grudzinski, Matthias Bub“
Es bleibt abzuwarten, ob sich der HFV mit diesem Urteil einen Gefallen getan hat und womöglich einen Präzedenzfall geschaffen hat, der einer möglichen Flut von „Videobeweisen“ Vorschub geleistet hat.
hvp