
Nicht lange um den heißen Brei herum redete Dr. Ulf Heinrich am Ostersonnabend. Nach dem Nachholspiel bei seinem Ex-Klub SV Wahlstedt gab der Trainer der SG Bornhöved-Schmalensee unumwunden zu: „Dieser Kellerkick hat keinesfalls Verbandsliga-Ansprüchen genügt!“ Aber am Ende nahmen seine Bornhöveder drei Punkte mit und kamen dem Klassenerhalt einen weiteren Schritt näher, während für den Vorletzten Wahlstedt der Rückstand auf das rettende Ufer noch weiter anwuchs.
Bereits in der achten Minute gelang Kolja Bröker, der zusammen mit Aymin Ajlani das Spiel der Hausherren lenkte, vor 110 Zuschauern das 1:0. „In den ersten zehn Minuten stimmte bei uns gar nichts ‒ danach haben wir dann relativ passabel gespielt“, berichtete Dr. Heinrich. Mehr Ballbesitz hatten zwar weiterhin die Wahlstedter, aber die Gäste drehten die Partie mit einem Doppelschlag zu ihren Gunsten: Melf Mannshardt (25.) und Metin Sari (27.) trafen dabei. In der Pause scheinen Michael Albers und Michael Neumann, die beim SVW als Vertreter des im Urlaub weilenden Trainers Dirk Bröker die Verantwortung trugen, die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn fortan waren die Hausherren wieder am Drücker und glichen durch einen von Rene Bossert direkt verwandelten Freistoß zum 2:2 aus (55.).
„)n der Folge waren wir gar nicht mehr präsent“, tadelte Dr. Heinrich, der allerdings auch „keine Torchance der Wahlstedter“ mehr sah. So deutete schon alles auf ein Unentschieden im Keller-Derby hin, als die Gäste in der 89. Minute noch einmal einen Konter vortrugen: Jonas Griese lief alleine auf Patrick Bennsen zu und scheiterte ebenso am SVW-Torwart wie Mannshardt beim Nachschuss. Der zweite Abpraller sprang vor die Füße von Christopher Kroll, der aus 18 Metern an allen anderen Akteuren vorbei zum 2:3 einschoss. „Sowohl der Zeitpunkt als auch das Zustandekommen dieses Treffers waren natürlich glücklich“, gab Dr. Ruckpaul zu, stellte aber zugleich klar: „Wir hatten mehr vom Spiel und die klareren Chancen, so dass unser Sieg nicht unverdient war!“ SVW-Akteur Andre Tröster sah in der Nachspielzeit wegen wiederholten Foulspiels noch die Gelb-Rote Karte (96.).