
Erst kurz vor Spielende gelang dem SC Condor der siegbringende 1:0 Treffer in seinem ersten Spiel nach der Winterpause und durch den elften Dreier in dieser Saison das Vorrücken auf Platz sieben der Tabelle. Für den FC Süderelbe, der im Kampf um den Klassenerhalt jeden Zähler benötigt, war es die vierte Niederlage in Folge und dabei die zweite im Jahr 2017 nach dem vorwöchentlichen 1:3 gegen den SV Curslack-Neuengamme. Dass die Elf von Coach Olaf Lakämper auf dem Kunstrasenplatz der Raubvögel am Ende leerausging war richtig bitter und einzig und allein dem Auslassen vieler guter Torgelegenheiten geschuldet.
Im ersten Spielabschnitt fanden die Hausherren zwar ein wenig besser in die Partie, aber nicht zu gefährlichen Abschlüssen, sieht man einmal von einer Rettungsaktion von Süderelbes Anton Lasko ab, der dabei gegen den heranstürmenden Gökhan Iscan fast ins eigene Tor getroffen hätte (16.). Von da an waren die Gäste am Drücker, sicherlich auch dem mit ungewöhnlich vielen Fehlern behafteten Spiel des SC Condor geschuldet. Die erste klare Torchance bot sich dem FCS dann in der 20. Minute als Samuel Louca nach einem Ball aus der eigenen Hälfte links in den Sechzehner zog, dann aber am gut-parierenden Sascha Kleinschmidt scheiterte. Drei Minuten später verpasste der aufgerückte Innenverteidiger Martin Sobczyk mit einem Kopfball nach einer Ecke das Ziel nur um Haaresbreite. Vier Minuten vor der Pause hielt dann erneut Torwart Sascha Kleinschmidt als reaktionsschneller Sieger gegen Boris Shtarbev seine Elf im Spiel, die dann aber noch durch Kevin Mellmann hätte in Führung gehen können, der aber gegen Süderelbes Keeper Dennis Lohmann zweiter Sieger blieb (43.). Dennoch ein glückliches 0:0 für die Gastgeber nach 45 Minuten.
Auch in der zweiten Halbzeit kam der SC Condor kaum besser ins Rollen als zuvor gegen einen viel engagierteren Gegner, dem man ansah, dass er hier die drei Punkte mitnehmen wollte. Nur mit dem Umsetzen taten sich die Mannen vom Kiesbarg immens schwer. Kaum zwei Minuten waren wieder vergangen, als Vedat Düzgüner zentral aus 15 Metern zum Schuss kam, dieser jedoch mehr zu einer Rückgabe zu Torwart Sascha Kleinschmidt verkam. Nach einem Schnitzer von Kevin Mellmann im Spielaufbau kam der Ball letztlich zu Boris Shtarbev, Diesmal rettete Condors bester Mann, Torwart Kleinschmidt per Fußabwehr und den Abpraller zog Shtarbev über den Kasten (51.). Im ähnlichen Stil ging es die nächsten Minuten weiter mit Chancen für die Gäste, die mit diesen aber auch überaus fahrlässig umgingen. Auf der anderen Seite scheiterte Alexander Krohn mit einem Kopfball (66.) und auch Özgür Bulut verzog eine Direktabnahme im Sechzehner der Gäste deutlich (70.). Dass kurz zuvor Süderelbes Mehdi Jaoudat aus 23 Metern nur den rechten Innenpfosten traf (67.) passte irgendwie ins bisherige Gesamtbild. Süderelbe hätte längst in Front liegen müssen, nun kam also auch noch Pech hinzu.
Beim bis dahin in keiner Weise langweiligen 0:0 brachte Referee Marco Kulawiak in den Schlussminuten auch noch ein wenig Farbe ins Spiel. Zunächst sah Condors Alexander Krohn nach überhartem Einsteigen gegen Mehdi Jaoudat die Ampelkarte (84.), von der auch Süderelbes Anton Lasko eine Minute vor Schluss nach Foulspiel an Jannick Martens nicht verschont blieb. Der sich anschließende Freistoß am rechten Strafraumrand, getreten von Kevin Mellmann, führte dann auch zum berühmten Salz in der Suppe, dem 1:0 durch Raffael Kamalow, der per Hackendirektabnahme aus der Luft unhaltbar in die Maschen traf. Ein schier unglaubliches Leckerlie, das den SC Condor jubeln ließ und den Gästen demonstrierte, wie schön aber in diesem Fall für sie auch grausam Fußball sein kann.
hvp