Landesliga Hammonia: 14 Tore am Vorhornweg ...


Unweit des Volkspark-Stadions entstand in den letzten Jahren am Vorhornweg eine neue Sportanlage, die nun die neue sportliche Heimat des SV Lurup ist. Einer von den beiden Kunstrasenplätzen wird sogar von einer schmucken Tribüne gesäumt ‒ doch als am Sonntag das allererste Herren-Punktspiel auf der neuen Anlage stattfand, hielt sich das Interesse der Zuschauer in Grenzen. „Es sind nur 38 zahlende Zuschauer gekommen“, berichtete Georg Pawel, Pressewart des SVL.

Dabei lohnte sich das Kommen durchaus, denn es gab Tore satt zu sehen: Am Ende feierten die Tornescher einen 14:0-Kantersieg. „Wenigstens haben wir damit keinen neuen Negativrekord aufgestellt“, sagte Pawel in Erinnerung daran, dass es in der vergangenen Saison in der Oberliga Hamburg am 13. Mai 2016 sogar eine 0:18-Pleite gegen den FC Süderelbe gegeben hatte. Die Tornescher gingen als klarer Favorit in das Nachholspiel beim abgeschlagenen Tabellenletzten: „Ich habe vor der Partie gefordert, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren sollen ‒ und das hat die Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute hervorragend umgesetzt“, lobte FCU-Coach Stefan Dösselmann. So nahmen die Gäste von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand und nach neun Minuten eröffnete Jannek Laut mit seinem 0:1 das Schützenfest. Kurz darauf konnte sich Union-Keeper Marco Wendt einmal bei einem Fernschuss der Heim-Elf auszeichnen ‒ doch danach spielten nur noch die Tornescher. Björn Dohrn nach einem Schnittstellenpass von Martin Schwabe (16. Minute) und Sören Badermann per Abstauber (18.) erhöhten per Doppelschlag auf 0:3. Dann zeigte Dohrn, dass er auch Freistöße schießen kann: Nachdem Schwabe als erster Tornescher angelaufen war, aber nicht schoss, jagte Dohrn den Ball aus 25 Metern humorlos oben links in den Winkel (25.).

Nach Vorarbeit von Maik Stahnke erzielte Dohrn bereits in der 25. Minute sein drittes Tor des Tages, ehe er sich auch als Vorbereiter auszeichnete: Den 0:6-Pausenstand erzielte somit Sören Badermann (38.). Auch im zweiten Durchgang gab es Einbahnstraßen-Fußball in Richtung des Luruper Gehäuses. Eine herrliche Kombination über den eingewechselten Serge Haag sowie Fabian Tiedemann und Dohrn krönte der ebenfalls in der Pause in die Partie gekommene Philipp Pohlmann mit dem 0:7 (51.). Auch das 0:8 von Jannek Laut bereitete Dohrn mustergültig vor (61.), ehe er drei Minuten später wieder selbst traf. Maik Stahnke besiegelte nach Vorarbeit von Serge Haag ein zweistelliges Ergebnis (55.), ehe es eine Gelb-Rote Karte für den Luruper Timo Todorovic gab (62./wegen Handspiels). Vier Minuten später verwirkte der Tornescher Linksverteidiger Kai Fröhlich einen Foulelfmeter, den der SVL-Spieler an die Latte schoss ‒ den Abpraller köpfte er zwar ins Netz, doch da er den Ball damit zum zweiten Mal spielte, ohne dass ihn zuvor ein anderer Akteur berührt hatte, zählte der Treffer nicht. In Überzahl schlugen die Tornescher zweimal nach Standardsituationen zu: Serge Haag verwandelte einen 16-Meter-Freistoß direkt (75.) und Dohrn nutzte einen Foulelfmeter zu seinem fünften Treffer des Tages (77.). Dann erhöhten Sören Badermann (79./Vorarbeit Dohrn) sowie Pohlmann nach einem Spielzug über den dritten „Joker“ Till Mosler und Serge Haag (88.) zum 0:14-Enddtand.

„Wir haben zwar noch einige gute Chancen vergeben, aber auch 14 Tore müssen erst einmal geschossen werden“, so Dösselmann, der sich darüber freute, dass sein Team „etwas für die Tordifferent tat“. Für die Luruper Liga-Mannschaft endete ihr erster Auftritt in der neuen Arena dagegen mit der bisher höchsten Niederlage. „Leider haben uns im Januar, nach dem Rücktritt von Trainer Nejat Güler noch zahlreiche Spieler verlassen“, stellte Pawel klar, dass der SVL-Kader im Frühjahr noch schwächer besetzt sein wird als im Herbst 2016. Der zweite Abstieg in Folge dürfte somit kaum noch zu verhindern sein. „Und ich kann mich nicht erinnern, wann der SVL zuletzt in der Bezirksliga gespielt hat“, gab Pawel zu.

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