
Im Kampf um die Spitzenplätze in der Bezirksliga West hat der SV Rugenbergen II am Sonntag an wertvollem Boden verloren: Obwohl die Bönningstedter beim TSV Holm nach 26 Minuten bereits mit 3:0 (!) führten, mussten sie sich am Ende mit einem 3:3-Unentschieden begnügen – und sogar froh sein, beim Vorletzten nicht noch verloren zu haben. In der zwölften Minute gingen die Gäste im Sportzentrum Holm bereits in Führung: Nachdem die Hausherren einen eigenen Angriff zu überhastet abgeschlossen hatten, konterte Rugenbergen II und Lou Anger erzielte das 0:1. „Wir waren viel zu weit aufgerückt und haben nicht gut nachgesetzt“, haderte TSV-Trainer Bernd Bressem nach dem frühen Rückstand. Die SVR-Reserve trug über ihre rechte Seite immer wieder gute Angriffe vor – der Holmer Flemming Matthiessen war als Linksverteidiger allerdings auch überfordert.
Nach einem Ballverlust von Matthiessen schoss Timo Vanselow, der beste Gäste-Akteur, den Ball fast von der Seitenauslinie zum 0:2 ins Tor (17.). Nachdem die Gäste zunächst Pech hatten, dass Schiedsrichter Alf Bas (Harburger Türksport) ein grenzwertiges Einsteigen von TSV-Torwart Dennis Dreke (vertrat den rot-gesperrten Björn Quassdorf) nicht mit einem Elfmeter ahndete, wurde ein Foul von Hannes Fehr zu Recht mit einem Strafstoß geahndet, den erneut Anger zum 0:3 verwandelte (26.). Bressem reagierte, nahm Matthiessen nach einer halben Stunde aus der Partie und stellte um. „Danach lief es besser“, freute sich der Ex-Profi. Zwei lange Freistöße von Moritz Wildfang brachten die Hausherren dann wieder heran. Zunächst lief Fehr nach einer Freistoßflanke von Wildfang am zweiten Pfosten durch und schoss den Ball mit der Innenseite seines Fußes volley zum 1:3 ins Gäste-Gehäuse (38.). „Ein schönes Tor“, lobte Bressem. Dann verlängerte Jan Dostal den nächsten Wildfang-Freistoß per Kopf zum eingewechselten Moritz Großmann, der SVR-Keeper Enrico Carl überlupfte und dann zum 2:3 ins verwaiste Tor einschob (43.). Unmittelbar vor der Pause war Moritz Großmann nach einer Linksflanke sogar nochmals erfolgreich, diesem vermeintlichen 3:3 verweigerte Bas aber wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung.
Im zweiten Durchgang machte bei der Heim-Elf der eingewechselte Nico Schölermann (Fabian Hlede rückte für den verletzten Wildfang in die Innenverteidigung) das Zentrum „gut zu“ (Bressem), so dass es nur noch eine einzige Torchance für die Gäste gab. „Nach 70 Minuten war Rugenbergen II auch konditionell am Ende, während wir noch einmal etwas zusetzen konnten“, berichtete Bressem. In der 65. Minute wurde Moritz Großmann von Daniel Struve steilgeschickt, war mit seiner Fußspitze vor Carl am Ball und glich zum 3:3 aus. „Am Ende hätten wir sogar noch gewinnen können“, sagte Bressem. Nach einem Pass von Marc Rupscheit lief Struve aus 40 Metern alleine auf Carl zu, der aber mit einer starken Parade das 4:3 verhinderte (86.). „An fehlender Kondition lag es definitiv nicht“, so Krenzk, der nach der verspielten Drei-Tore Führung aber angefressen war und betonte: „Wir werden das intern aufarbeiten!“