Testspiel: 15-Tore-Wochenende für Nikola Tesla

Im Duell zweier Winter-Neuzugänge trifft Henry Koeberer (Mitte), der zu seinem Debüt im SVR-Trikot gleich zwei Tore vorbereitete, hier auf den Teslaner Mohamed El Sayed Mahmoud Ali (links).
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„Viele Testspiele zu absolvieren ist besser, als die Spieler nur laufen zu lassen.“ Dies ist die Maxime von Daniel Witt, dem Sportlichen Leiter der SSG Nikola Tesla, die deshalb auch am letzten Januar-Wochenende so, wie schon an den beiden vorherigen Wochenenden, doppelt testete. Dabei ging es überaus torreich zu: Bevor die Teslaner am Sonntag den SC VW Billstedt 04 (Landesliga Hansa) mit 5:3 schlugen, unterlagen sie am Sonntagmittag dem Oberligisten SV Rugenbergen mit 3:4.

Tesla-Trainer Hesham Hassan attestierte seinen Schützlingen „eine starke erste Halbzeit“, nach der torlos die Seiten gewechselt wurden. Dies lag auch daran, dass Joe-Robert Sherbourne, einer von drei Winter-Neuzugängen der Bönningstedter, das Pech im Abschluss an den Schuhen klebte. „Er war glücklos, braucht nach seiner Leistenverletzung und einer mehrmonatigen Fußball-Pause aber auch einfach noch ein bisschen Zeit“, erklärte SVR-Coach Nils Hachmann. Marlon Stannis, den Hachmann „faktisch unseren vierten Zugang“ nennt, weil der Stürmer im Herbst 2022 berufsbedingt kaum trainieren konnte, eröffnete schließlich mit einem 16-Meter-Schuss zum 0:1 den Torreigen (55. Minute).

Das 0:2 bereitete Stannis mustergültig vor, indem er an Tesla-Torwart Dustin Reddig vorbeizog und dann uneigennützig in die Mitte querspielte, wo Patrick Hoppe mühelos vollendete (58.). Nachdem Hoppe Pech hatte, dass seinem nächsten Treffer wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigert wurde, drückte Kilian Utcke eine Linksflanke von Henry Koeberer am langen Pfosten aus Nahdistanz zum 0:3 über die Linie (65.). Mark Zimmermann, nach Sherbourne und Koeberer der dritte SVR-Zugang, der ebenfalls in der A-Jugend des Hamburger SV ausgebildet worden war, schnupperte am 0:4, traf aber nur den rechten Pfosten; den Abpraller bekam Stannis nicht an Reddig vorbei.

Dann traten auf dem Kunstrasen an der Baurstraße auch die Hausherren offensiv in Erscheinung: Luis Honig jagte einen Ball zum 1:3 unter die Latte, was zugleich seine letzte Amtshandlung war, da Hassan ihn anschließend auswechselte (72.). Kurz darauf gab auch Yvan Eyoum Moukoko, der nach einer Stunde eingewechselt worden war, Christopher Knapp – hatte in der Pause im SVR-Gehäuse Patrick Hartmann ersetzt – das Nachsehen (76.). Nun wollten die Teslaner mehr und drängten auf den Ausgleich, doch stattdessen „klingelte“ es auf der anderen Seite: Koeberer tankte sich über links schön in den Tesla-Strafraum hinein und passte klug zurück zu Marcel Schöttke, der zum 2:4 einschoss (84). In der Schlussminute verkürzte „Joker“ Ismaila Jobe für die Heim-Elf noch zum 3:4-Endstand.

„Die drei Gegentreffer ärgern mich“, machte Hachmann seinem Unmut Luft, um dann aber auch den Gegner zu loben: „Nikola Tesla hat eine spielstarke, technisch wirklich gute Mannschaft.“ Auch Witt war damit, was er gesehen hatte, „sehr zufrieden“, obwohl es nach zuvor vier Unentschieden in Folge die erste Niederlage in diesem Jahr gegeben hatte. Der Sportliche Leiter war überzeugt: „Wenn wir in Bestbesetzung gespielt hätten, hätten wir Rugenbergen geschlagen.“ Am Freitag, 3. Februar geht es für die Teslaner beim SC Nienstedten wieder um Landesliga-Punkte. Im Quellental ist es bekanntlich nicht einfach, zu bestehen, aber Witt betonte: „Das ist genau der richtige Einstieg für uns.“

(Johannes Speckner)

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