
Zwei Wochen, nachdem der Spitzenreiter Eutin 08 beim SV Todesfelde seine erste Niederlage dieser Schleswig-Holstein-Liga-Saison kassierte, hat es der TSV Schilksee besser gemacht. Der diesjährige Regionalliga-Absteiger gewann am Sonntag mit 2:0 an der Todesfelder Dorfstraße und TSV-Trainer Stefan Lau atmete deutlich hörbar auf: „Ich bin sehr froh, dass wir diese Hürde genommen haben.“ Der Schilkseer Coach ergänzte: „Es war genau so, wie wir es erwartet hatten: Ein harter, heißer Kampf“, so Lau, der seine Schützlinge lobte: „Darauf hatten wir sie eingestellt, und sie haben den Kampf angenommen.“ Der Todesfelder Trainer Sascha Sievers war derweil „keinesfalls unzufrieden“: Obwohl es seinem Team nicht erneut gelungen war, ein Spitzen-Team zu schlagen, stellte er „eine deutliche Steigerung im Vergleich zur Vorwoche“ fest. Zur Erinnerung: Sieben Tage zuvor hatten die Todesfelder beim VfR Neumünster klar mit 0:4 verloren. Lau weilte dabei unter den Zuschauern und machte beim SVT „eine Schwäche nach Eckstößen“ aus, die sich die Kieler zunutze machten.
„Mir war aufgefallen, dass, wenn der Gegner Eckstöße kurz ausführt, die Todesfelder mitunter etwas schläfrig gewesen sind“, sagte Lau, der das Führungstor somit quasi am Reißbrett plante: Denn nach einer einstudierten und kurz ausgeführten Ecken-Variante marschierte Tom Warncke mit dem Ball am Fuß nach innen, zog ihn auf das Tor ‒ und er rutschte an Freund und Feind vorbei ins Netz (24.). „Bis dahin haben wir nichts zugelassen“, lobte Lau. Aber auch die Todesfelder hatten in der Anfangsphase sehr sicher gestanden und kämpferisch gut dagegen gehalten. Und nach dem Rückstand hatten sie noch mehr Passagen, in denen sie auch offensiv überzeugten, und kamen schnell zum Ausgleich. Nach einem schönen Spielzug über Necati Agdan und Morten Liebert gelangte der Ball zu Florian Petzold, der zum 1:1 egalisierte (34.). „Das war wirklich gut“, lobte Sievers, während Lau haderte: „In dieser Situation haben wir uns selbst um den Lohn unserer Arbeit in der ersten Halbzeit gebracht, indem wir den Gegner nicht konsequent genug gestört haben.“
Fortan begegneten sich die beiden Teams vor allem im Mittelfeld. Kurz nach der Pause schnupperten die Gäste, die mit einem flachen 4-4-2-System agierten, am erneuten Führungstor: Erdogan Cumur hatte freie Bahn, aber SVT-Torwart Danny Schramm klärte stark zur Ecke (56.). Acht Minuten später hatten die Hausherren eine gute Gelegenheit, doch nach einer Flanke des agilen Petzold zielte Christian Jaacks in der Mitte knapp vorbei. Als noch eine Viertelstunde zu spielen war, leisteten sich die Segeberger dann einen folgenschweren Fehler im Spielaufbau: Nach dem daraus resultierenden Ballverlust der Todesfelde schalteten die Gäste blitzschnell um und Benjamin Petrick steckte den Ball gut durch zum eingewechselten Jakob Urbat, der mit Zug zum Tor nicht lange fackelte, sondern gleich den Abschluss suchte. Urbats Schuss fälschte SVT-Verteidiger Lennard Koth noch so ab, dass er zur Bogenlampe wurde und über Danny Schramm hinweg zum 1:2 ins Netz flog (75.).
„Das war zugegeben etwas glücklich ‒ aber für mich zählt die Entschlossenheit, mit der wir diese Situation ausgenutzt haben“, so Lau, der sich zudem „für Urbat freute“, der „nach einer alles andere als leichten Woche die richtige Antwort gegeben“ habe. In der Schlussphase stellte Sievers auf ein 3-5-2-System um und sogar der groß gewachsene Keeper Danny Schramm tauchte bei einigen Standardsituationen im TSV-Strafraum auf, doch der Ausgleich wollte vor den Augen von 250 Zuschauern nicht mehr fallen. „Aus unserer Sicht war es eine ärgerliche Niederlage, zumal beide Gegentreffer sehr unglücklich gefallen sind“, so Sievers, der aber trotzdem die positiven Aspekte hervorkehrte: „Mit der Art und Weise, mit der wir aufgetreten sind, kann ich leben ‒ und wir haben wieder einmal gezeigt, dass wir Gegner wie Schilksee ärgern können.“