Kreisliga 2: Alsterbrüder besser als erwartet


Bereits Ende September einigten sich der FC Alsterbrüder und Tuncer Tamer, der erst in diesem Sommer das Traineramt am Gustav-Falke-Platz übernommen hatte, auf eine „einvernehmliche Trennung“, wie Tamer es ausdrückte. „Sportlich ist es zwar sowohl in der Liga als auch im Oddset-Pokal, wo wir die Vierte Runde erreicht haben, sehr gut gelaufen – aber zwischen einigen Spielern und mir gab es leider Meinungsverschiedenheiten“, so der Coach, der auf Nachfrage von SportNord präzisierte: „Am Ende war die Trennung eine Entscheidung, die wir treffen mussten, auch wenn ich sie von meiner Seite sehr bedauert habe!“

Auf ihrer Suche nach einem neuen Trainer entschieden sich die FCA-Verantwortlichen für eine interne Lösung: Der ehemalige Alsterbrüder-Spieler Giulio Scharmbeck, der seine aktive Karriere verletzungsbedingt beenden musste, steht bei den Spielen verantwortlich an der Seitenlinie. Unter der Woche wird Giulio Scharmbeck bei der Gestaltung der Übungseinheiten von den FCA-Spielern Gunnar Hitscher (war einst höherklassig aktiv) und Dennis Rastetter unterstützt. „Das ist die Lösung, die wir bis zum Saisonende gewählt haben“, so Frank Vöhl-Hitscher, der als Vorstandsmitglied des FC Alsterbrüder eine Verlängerung des Engagements von Giulio Scharmbeck allerdings nicht ausschloss: „Zurzeit läuft es sehr gut. Wir werden im Winter mit Giulio Scharmbeck reden und ihn fragen, ob er sich einen Verbleib über das Saisonende hinaus – speziell, was den zeitlichen Aufwand betrifft – vorstellen kann!“

Vor dieser Saison war an der Gustav-Falke-Straße intern die Zielsetzung ausgegeben worden, dass der FC Alsterbrüder „nichts mit dem Abstieg zu tun haben wolle“, wie Frank Vöhl-Hitscher rückblickend sagte. „Gemessen daran können wir mit unserem bisherigen Abschneiden sehr zufrieden sein“, betonte Frank Vöhl-Hitscher nach einem Blick auf das Klassement, das den FCA aktuell mit 25 Punkten auf dem sechsten Platz sieht. „Die jüngste 0:2-Niederlage beim SC Nienstedten war ärgerlich, wird uns aber nicht umwerfen“, so Frank Vöhl-Hitscher, der auf die Frage, ob die Saisonziele nun nach oben korrigiert werden würden, entgegnete: „Wir werden uns noch vor der Winterpause zusammensetzen und intern darüber diskutieren, ob wir in der Rückrunde versuchen wollen, ganz oben anzugreifen. Wenn wir im Frühjahr einen Lauf bekommen sollten, würden wir uns sicher nicht dagegen wehren, am Ende Zweiter oder sogar Erster zu werden ...“

Der klare Titel-Favorit in der stark besetzten Kreisliga 2 ist für Frank Vöhl-Hitscher allerdings der aktuelle Spitzenreiter Inter Hamburg. „Inter ist vom Kader her am besten besetzt – aber die dahinter stehenden Mannschaften sind von ihrem Leistungsvermögen her nicht weit weg!“ Langfristig, daraus macht Frank Vöhl-Hitscher keinen Hehl, soll es für den FC Alsterbrüder wieder um eine Etage nach oben in Richtung Bezirksliga gehen. „Wir haben aktuell eine richtig gute Mannschaft zusammen. Wenn wir diesen Kader über das Saisonende hinaus halten können, dann ist der Aufstieg für die kommende Saison ein realistisches Ziel“, so Frank Vöhl-Hitscher, der, um die aktuelle Liga-Mannschaft zusammenzuhalten, „schon im Winter mit allen Spielern Gespräche führen will“. Letztmals hatte der FC Alsterbrüder in der Saison 2009/2010 der Bezirksliga angehört, in der Ost-Staffel aber den sofortigen Wiederabstieg nicht verhindern können.

Für das Jahr 2015 hofft Frank Vöhl-Hitscher zudem darauf, dass der Sportplatz an der Gustav-Falke-Straße aus einem Grand- in einen Kunstrasenplatz umgewandelt wird. „Das wäre nicht nur für unsere Liga-Mannschaft, sondern für den ganzen Verein ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft“, so Frank Vöhl-Hitscher. Am Montag, 17. November wird bei einer Ausschuss-Sitzung darüber entschieden, ob die Alsterbrüder einen Kunstrasenplatz bekommen. „Wir haben von der Politik schon positive Signale bekommen“, so Frank Vöhl-Hitscher, der noch einmal darauf hinwies, wie wichtig die Umwandlung in einen Kunstrasenplatz wäre: „Ich habe in der Vergangenheit schon mit einigen Spielern gesprochen, die gesagt haben, dass sie sich einen Wechsel zu uns durchaus vorstellen könnten, die aber keine Lust hatten, ihre Übungseinheiten und Heimspiele auf Grand zu bestreiten – dieser Belag ist einfach nicht mehr zeitgemäß ...“

Abschließend äußerte sich Frank Vöhl-Hitscher noch zum erstmaligen Einzug seines Vereins in die Vierte Runde des Oddset-Pokals, die mit Siegen gegen den West-Bezirksligisten Grün-Weiß Eimsbüttel (4:0) und den Hammonia-Landesligisten TuRa Harksheide (1:0) sowie einem Freilos in Runde drei erreicht wurde. „Soweit ist der FCA im Pokal noch nie gekommen – das war eine großartige Sache!“ Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, fuhren die Alsterbrüder in einem gecharterten Doppeldecker-Bus zum Viertrunden-Duell beim TSV Seestermüher Marsch (Kreisliga 8). „Diesen Bus haben wir mit Sympathisanten und Freunden unseres Vereins auch voll bekommen“, so Frank Vöhl-Hitscher“, der von „einem gigantischen Erlebnis“ sprach. Die Alsterbrüder verloren das packende Pokal-Spiel mit 4:7 – und drücken nun dem TSV die Daumen: „Wir haben uns mit den Seestermühern sehr gut verstanden“, betonte Frank Vöhl-Hitscher.

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