Schleswig-Holstein-Liga: Hartenholm mit Befreiungsschlag


Die Erleichterung und die Freude beim TuS Hartenholm waren am Sonntagnachmittag riesengroß: Nach zuvor fünf Niederlagen in Folge, von denen die ersten drei sehr deutlich ausfielen, gelang nun mit einem 1:0 gegen TuRa Meldorf endlich der dritte Saisonsieg, durch den die Segeberger im Klassement mit ihrem Gegner nach Punkten gleichzogen. „Wir wussten, dass wir bei einer erneuten Niederlage den Anschluss ans Tabellenmittelfeld verlieren - dementsprechend aggressiv wollten wir zu Werke gehen, und das hat die Mannschaft sehr gut umgesetzt“, lobte TuS-Trainer Jörg Schwarzer.

Dagegen stellte TuRa-Coach Andreas Paltian nach der dritten Auswärtsniederlage hintereinander betrübt fest: „Wir hatten viele gute Torchancen, treffen aber einfach das Tor nicht!“ Schwarzer hatte seinem Team ein 4-4-2-System verordnet, mit dem die Meldorfer unter Druck gesetzt werden sollten. „Das hat auch gut geklappt“, stellte Schwarzer fest. Nach einer Viertelstunde kamen die Gäste allerdings besser in die Partie und schnupperten zweimal am Führungstor. In der 16. Minute spielte Fynn Buggenthien zu Rouven Drzimkowski, der den Ball direkt nahm und an die Latte jagte. Und als Lennart Dora frei vor TuS-Torwart Jakob Lübke auftauchte, köpfte er dem Keeper den Ball genau in die Arme (41.). „Aus solchen Gelegenheiten müssen wir einfach mehr machen“, haderte Paltian. Kurz vor der Pause gingen dann die Hausherren in Führung. Als sich die Meldorfer an der Torauslinie ein vollkommen überflüssiges Foul geleistet hatten, hob Arvid Käselau den Ball in die Mitte, wo sich Marco Möller mit einer wahren Energieleistung in den Kopfball hineinwarf und den Ball zum 1:0 ins Netz hechtete. „Leider hat sich keiner unserer Spieler um den Torschützen gekümmert“, tadelte Paltian, während Schwarzer gleich mehrere Steine vom Herzen fielen: „Ich war sehr froh, dass wir dieses Tor gemacht haben ‒ und es war auch nicht unverdient!“

In der zweiten Halbzeit war bei einigen TuS-Spielern die Angst, diese Führung noch zu verspielen, regelrecht greifbar. „Leider haben wir deshalb in einigen Situationen zu viel nachgedacht und die nötige Aggressivität im Spiel nach vorne verloren“, gab Schwarzer zu. Die Meldorfer kamen mehr und mehr auf und drängten, weil die von Paltian in der Pause vorgenommenen Umstellungen fruchteten, auf den Ausgleich. In der 75. Minute war es der eingewechselte Knud-Mathis Sobottka, der einen Freistoß hart auf das TuS-Tor schoss. Der in der Hartenholmer Abwehrmauer stehende Martin Genz bekam den Ball an die Hand. „Er wurde aus kurzer Distanz angeschossen“, war die Meinung der Hausherren, der sich Schiedsrichter Frederik Glowatzka (vom TSV Schilksee) aber nicht anschloss: Er zeigte auf den ominösen Punkt. Aber nicht einmal den Strafstoß nutzten die Meldorfer zum Ausgleich: Leif Hahn scheiterte mit einem schwach getretenen Ball an TuS-Torwart Lübke, der schon am Vorwochenende gegen den VfR Neumünster einen Strafstoß pariert hatte. Die Gäste gaben weiter Gas: „Wir wollten den Ausgleich erzwingen, aber es sollte einfach nicht sein“, klagte Paltian. Sobottka, Drzimkowski sowie Gillian Jebens, der erstmals nach seinem Mittelfußbruch wieder in der Start-Elf stand und bis zum Ende alles gab, verpassten das mögliche 1:1.

Weil die Gäste ihre Abwehr entblößten, hatten die Hartenholmer vor den Augen von 190 Zuschauern noch einige gute Konterchancen, die Genz sowie „Joker“ Silvan Gensmer (schoss freistehend nur TuRa-Torwart Tobias-Marcel Westphalen an) aber nicht zum 2:0 nutzen konnten. „Da hätten wir das Spiel klarer und vor allem zeitiger für uns entscheiden können“, so Schwarzer, der abschließend betonte: „Dieser Sieg war nicht nur für das Punktekonto, sondern auch für die Moral ganz wichtig!“

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