
Dafür, dass der TuS Holstein Quickborn am Sonntag den erhofften Auswärtssieg verpasste und beim Duvenstedter SV II mit 1:3 verlor, führte Fikret Yilmaz, Sportlicher Leiter der Fußball-Abteilung und zurzeit auch Interimstrainer des Traditionsvereins, drei Gründe an. „Erstens haben wir den Gegner unterschätzt ‒ dies habe ich schon beim Aufwärmen gemerkt, anscheinend aber leider kein Gehör gefunden. Zweitens haben wir die erarbeiteten Chancen nicht ausgenutzt. Und drittens haben wir, anstatt uns mit dem Spiel zu beschäftigen, uns mit den Schiedsrichtern beschäftigt ...“
Bereits in der ersten Minute bot sich den Quickbornern auf dem Kunstrasenplatz am Puckaffer Weg eine große Chance zum Führungstreffer. Nach einem guten Spielzug hätte Jan Bock selbst schießen können, doch er entschied sich für einen Pass zum mitgelaufenen Andreas Nitsch: „Aber anstatt den Ball ins leere Tor zu schießen, traf Nitsch nur die Latte ‒ und während wir uns noch damit beschäftigten, fiel im Gegenzug dann das unnötige 1:0 für den Gegner“, ärgerte Fikret Yilmaz sich über den Treffer des Duvenstedters Niklas Knabe (zweite Minute), der erfolgreich war, nachdem die Hausherren schnell umgeschaltet hatten. „Wir waren zwar kurz geschockt, konnten uns davon aber recht schnell erholen“, berichtete Fikret Yilmaz. Die Angriffe der Gäste wurden immer gefährlicher, sie trafen einfach nicht: „Bis zum zweiten Tor des Gastgebers hatten wir drei hundertprozentige Chancen herausgespielt“, zählte Fikret Yilmaz auf. Aber Bock, Feijzi Hani und Nitsch hatten einfach kein Zielwasser getrunken. Besser machten es die Duvenstedter, die über ihre rechte Seite einen guten Angriff vortrugen: Eine Flanke verwertete DSV-Stürmer Jannik Sielmann am kurzen Pfosten zum 2:0 (30.). Mit diesem Ergebnis wurden auch die Seiten gewechselt.
„In der Pause habe ich noch einmal darauf hingewiesen, dass wir unsere Chancen besser ausnutzen müssen, und gleichzeitig zwei frische Spieler eingewechselt, um noch einmal frischen Wind in die Mannschaft zu bringen“, berichtete Fikret Yilmaz, der jedoch feststellen musste: „Zwischen dem, was wir vorhatten, und dem, was umgesetzt wurde, war ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht.“ Fikret Yilmaz missfiel es dabei, dass sich die TuS-Spieler immer mehr mit Schiedsrichter Emil Larsen Reicherz (von TuRa Harksheide) beschäftigten, anstatt sich auf die Partie zu absolvieren. „Und so hat es nur 16 Minuten gedauert, bis wir das nächste Tor kassiert haben“, schilderte Fikret Yilmaz das 3:0 von Hendrik Holtz (61.). „Erst, als wir nichts mehr zu verlieren hatten, haben wir wieder vermehrt Angriffe vorgetragen“, so Fikret Yilmaz. In der 75. Minute gelang den Gästen das 3:1, als sich Baris Ayik nach einem schnell ausgeführten Freistoß durchsetzte und traf. „Das Meckern hat damit leider nicht aufgehört, sondern ging bis zum Schluss weiter“, haderte Fikret Yilmaz. Ayik sprach nach einer Abseitsentscheidung gegen sich das aus, „was er sich wohl gedacht hat, und bekam dafür auch die verdiente Rote Karte“, kommentierte Fikret Yilmaz den Platzverweis in der 79. Minute. „Danach haben wir trotz Unterzahl versucht, das Anschlusstor zu erzielen, aber dies gelang uns leider nicht“, stellte Fikret Yilmaz fest.
Abschließend zog der Sportliche Leiter der Blau-Weiß-Roten folgendes Fazit: „Durch die oben schon beschriebenen Gründe für die Niederlage war es unter diesen Umständen sehr schwer für uns, das Spiel für uns zu entscheiden. Die Duvenstedter haben es besser gemacht als wir: Aufgrund ihres disziplinierten Verhaltens und der deutlich besseren Chancenverwertung gingen sie am Ende verdient als Sieger vom Platz. So, wie wir in der zweiten Halbzeit aufgetreten sind, erwarten uns noch schwierige Zeiten ‒ es muss etwas passieren und es wird auch etwas passieren, man darf in diesen Situation aber dennoch keinen Schnellschuss abfeuern.“