
„Uwe, gib mir bitte Eis“, sagte Frank Saaba am Sonntagnachmittag in Richtung von Uwe Wolter ‒ und der Betreuer des TSV Uetersen gab Saaba auch sofort etwas zum Kühlen von dessen Sprunggelenksverletzung. Das Besondere dabei: Saaba, der vom Januar 2007 bis zum Juni 2009 und zuletzt auch noch einmal vom Januar 2014 bis zum Juni 2015 für die Uetersener kickte, geht inzwischen für den FC Teutonia 05 auf Torejagd. Als Saaba am Sonntag im Rahmen des vierten Spieltages der Landesliga Hammonia an seiner früheren Wirkungsstätte zu Gast war, verletzte er sich bereits in der ersten Halbzeit und musste sich in der Pause auswechseln lassen. Nachdem mit Pascal Pietsch auch noch ein zweiter 05-Stürmer verletzt passen musste (54.), sah beim Stand von 1:0 für die Uetersener bereits alles nach der zweiten Saison-Niederlage des Titel-Favoriten aus.
Doch dann kam die 77. Minute, in der die Abwehr der Rosenstädter einmal von einem schnellen Angriff der Gäste ausgehebelt wurde: Filipe Miguel Fernandes Leite, der zuvor bereits ein Abseitstor erzielt hatte (64.), passte den Ball nun von links aus scharf nach innen, wo ihn Sidiki Straub, der nach dem Ausscheiden von Pietsch aushilfsweise als Stürmer agierte, zum 1:1 ins Netz lenkte. Dass dies der Endstand war, ärgerte TSV-Trainer Peter Ehlers sehr: „Wir hätten schon vor dem Ausgleich das zweite Tor nachlegen können und haben auch danach noch mehrere gute Chancen gehabt!“ Zunächst waren die Uetersener nach einer chancenarmen ersten Halbzeit kurz vor der Pause in Führung gegangen, als Eddy-Morton Enderle den Ball nach einem schönen Doppelpass mit Till Mosler von halblinks aus 25 Metern oben rechts in den Winkel zirkelte (45.). Im zweiten Durchgang hatten die Hausherren dann einige Gelegenheiten, um die Führung auszubauen: Ein Eckstoß des eingewechselten Maik Stahnke landete auf der Latte (54.), dann bekam Kirill Shmakov nach einem Stahnke-Freistoß den Abpraller nicht an Teutonias Keeper Jonas Hjortskov vorbei (67.).
Auf der Gegenseite liefen die Teutonia-Stürmer zunächst immer wieder ins Abseits, so dass TSV-Torwart Christopher Knapp nur bei einem Schuss von Dejan Glisovic ernsthaft zupacken musste (59.). Nur eine Minute nach dem besagten Ausgleich von Straub hatte TSV-Torjäger Marcel Jobmann das 2:1 auf dem Kopf, doch Moslers Rechtsflanke bugsierte er nur an die Unterkante der Latte (78.). Drei Minuten später geriet eine Rechtsflanke von Jobmann zu lang für den aufgerückten Mats Lennart Enderle. Und als sich die Teutonen in der Schlussphase selbst dezimierten (Glisovic/82. und Cem Müller/84. sahen jeweils wegen verbalen Entgleisungen gegen das Schiedsrichter-Gespann die Rote Karte), drängte die Heim-Elf in doppelter Überzahl auf den Siegtreffer. Die finale Chance zum 2:1 hatte Shmakov, der eine Hereingabe per Direktabnahme auf das Gäste-Gehäuse weiterleitete, wo aber ein Teutone per Kopf auf der eigenen Torlinie stehend den Ball wegköpfte (90.). So blieb es beim 1:1 und Peter Ehlers urteilte: „Vor dem Spiel wären wir mit diesem Ergebnis durchaus zufrieden gewesen ‒ nun bleibt das Gefühl, dass auch ein Sieg möglich gewesen wäre“, sagte der Coach, der seine Schützlinge lobte: „Der Plan, den wir aufgestellt hatten, wurde gut umgesetzt!“