
„Derby-Zeit“ war am Sonntag im Kreis Segeberg: Der SV Todesfelde und der TuS Hartenholm, deren Sportplätze nicht einmal zehn Auto-Kilometer voneinander entfernt sind, trafen an der Todesfelder Dorfstraße zum fünften Mal in der Schleswig-Holstein-Liga-Geschichte aufeinander. Nach 95 intensiven Minuten waren die Spieler beider Mannschaften nicht richtig zufrieden, aber auch nicht unzufrieden.
„Dieses 2:2-Unentschieden ist gerecht, aber keiner mag damit leben“, sagte Sven Firsching, Sportlicher Leiter der Todesfelder. TuS-Trainer Jörg Schwarzer urteilte: „Für uns wäre sogar ein Sieg möglich gewesen – aber Todesfelde hatte es nicht verdient, heute zu verlieren!“ Die Hausherren schnupperten schon in der zweiten Minute am Führungstor: Einen Freistoß von Oliver Zebold parierte Gäste-Keeper Jacob Lübcke (vertrat den urlaubenden Felix Rathjen) aber ebenso gut wie den Nachschuss von Dennis Studt. Als Zebold nach einer schönen Passkombination von rechts zum Flanken kam, ging eine Direktabnahme von Felix Hamann über die Latte (10.). „Todesfelde hat sehr stark begonnen, während wir am Anfang gar nicht ins Spiel gekommen sind“, gab Schwarzer zu. Die Gäste-Taktik, gegen die SVT-Innenverteidiger Dominik Lembke und Lennard Koth auf schnelle Konter über Jannik Holz zu setzen, ging aber mit etwas Verzögerung auf. Nach einer Viertelstunde unterschätzte Koth einen Ball, so dass Holz von der Mittellinie aus freie Bahn hatte, dann aber ins Stolpern geriet, weshalb SVT-Torwart Joshua du Preez den Ball fangen konnte. Bei einem weiteren Todesfelder Angriff klärten die Hartenholmer Zebolds Volleyschuss nach einer Flanke von Morten Liebert kurz vor der Torlinie (24.). Nach einer guten halben Stunde gingen die Gäste dann in Führung: Kjell Niklas Brumshagen, der im Frühjahr noch für den SVT am Ball war, zirkelte den Ball von halblinks aus oben rechts in den Winkel – ein Traumtor (31.). Fast genau so schön anzuschauen war allerdings im Gegenzug der Ausgleich: Luca Sixtus setzte sich auf der linken Seite stark durch und bugsierte den Ball dann ebenfalls ins lange Eck, allerdings per Flachschuss (32.). Holz hatte bei einem Alleingang die erneute TuS-Führung auf dem Fuß, Koth rettete aber in letzter Sekunde (36.), so dass die Seiten beim Stand von 1:1 gewechselt wurden.
Den zweiten Durchgang eröffnete Christian Jaacks, indem er einen Eckstoß von links aus zum 1:2 hoch ins lange Eck zirkelte – du Preez sah dabei nicht gut aus, am zweiten Pfosten stand kein Todesfelder Feldspieler auf der Torlinie. Holz hatte gar das 1:3 auf dem Fuß, als er du Preez überlupfte, der Ball aber knapp rechts vorbei ging (65.). Beim nächsten Hartenholmer Konter gab es leider eine unschöne Szene: An der Mittellinie grätschte Lembke von hinten mit beiden Beinen in Holz hinein (68.). „Ein grobes Foul ohne Aussicht darauf, den Ball zu spielen“, lautete das Urteil von Schiedsrichter Daniel Siemers (vom Griebeler SV), der dem Todesfelder deshalb „Rot“ zeigte. „Die Überzahl hat uns aber gar nicht gut getan“, stellte Schwarzer fest, während Firsching lobte: „Zu zehnt hat unsere Mannschaft Charakter gezeigt und noch einmal Gas gegeben!“ In der 73. Minute zappelte ein 20-Meter-Flachschuss von Zebold, unhaltbar für Lübcke, zum 2:2 im rechten Eck („Ein Sonntagsschuss“, so Schwarzer). In der Schlussphase hatten beide Teams noch Chancen zum Siegtreffer: Die Gäste wähnten Jaacks nicht im Abseits, als er nach Brumshagens Pass den in der Mitte lauernden Holz per Hacke bediente (81.). Auf der Gegenseite leistete sich die TuS-Abwehr zwei Patzer in zentraler Position, Uhlenbrock (89.) und Sixtus (90.) zielten aber jeweils knapp am langen Pfosten vorbei.