Die Chance, sich vorzeitig zu retten und damit auch die Anzahl der Auf- und Abstiegskonstellationen für den Hamburger Amateur-Bereich von drei auf zwei zu reduzieren, konnte der FC Eintracht Norderstedt am Sonntag nicht nutzen. Denn das Team von Eintracht-Trainer Jean-Pierre Richter unterlag dem Tabellen-Zweiten SV Meppen, der schon vor dem Anpfiff keine Titel- und Aufstiegschance mehr hatte, mit 0:2, obwohl es ein klares Chancen-Plus besaß.
Auch die erhoffte Schützenhilfe des Hamburger SV II blieb aus: Im letzten Heimspiel unter Coach Pit Reimers, den die Anhänger der „Rothosen“ mit einem großen Plakat („Danke Pit!“) ehrten, setzte es eine 0:2-Niederlage gegen den SC Weiche Flensburg 08. Damit verließen die Flensburger nicht nur den 15. Tabellenplatz, auf den sie am Sonnabend durch den 3:2-Sieg des SSV Jeddeloh gegen den SC Spelle-Venhaus vorübergehend abgerutscht waren, sondern sie rückten auch bis auf zwei Punkte heran an die Norderstedter. Und nun kommt es am Sonnabend, 18. Mai, am letzten Spieltag zu einem echten „Finale“ um den sicheren Klassenerhalt und den möglichen Gang in die Relegation zwischen den Flensburgern und den Norderstedtern (Anpfiff: 15.30 Uhr/Manfred-Werner-Stadion).
Den Eintracht-Kickern, die seit 2013 der Regionalliga Nord angehören, genügt bereits ein Unentschieden, um ihren derzeitigen Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Flensburger und damit auch den definitiv zur Rettung genügenden 13. Tabellenplatz zu verteidigen. Die Flensburger müssen dagegen ihren direkten Konkurrenten schlagen, um ihn im Klassement zu überholen, den begehrten 13. Rang zu erobern und die für sie 13. Viertliga-Spielzeit in Folge sicher zu haben. Weiche-Trainer Torsten Fröhling muss aber auch noch sorgsam nach unten schauen: Im Falle einer Niederlage und eines gleichzeitigen Sieges der Jeddeloher beim bereits abgestiegenen Drittletzten Eimsbütteler TV würden die Flensburger auf den 15. Platz abrutschen.
Dieser viertletzte Rang – auf den die Norderstedter wohlgemerkt nicht mehr absacken können – wäre, wenn der Regionalliga-Nord-Meister Hannover 96 II in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga an den Würzburger Kickers (Titelträger der Regionalliga Bayern) scheitern sollte, der erste direkte Abstiegsplatz. In diesem Fall müsste der Tabellen-14. der Regionalliga Nord in zwei Relegationsspielen gegen den Vizemeister der Oberliga Niedersachsen (TuS Bersenbrück oder SV Atlas Delmenhorst) um das letzte Viertliga-Ticket für die kommende Saison kämpfen. Behaupten sich die Hannoveraner gegen die Würzburger, würde der 15. Platz den Gang in die Relegation bedeuten.
(Johannes Speckner)