Nicht der SV Atlas Delmenhorst, der bereits von 2020 bis 2023 Regionalligist war, sondern der TuS Bersenbrück sicherte sich in der Oberliga Niedersachsen die Vizemeisterschaft hinter dem souveränen Titelträger BSV Kickers Emden und die Teilnahme an den Relegationsspielen zur Regionalliga Nord. Nägel mit Köpfen machte die Mannschaft aus dem Landkreis Osnabrück am Pfingstmontag, als sie den 1. FC Germania Egestorf/Langreder – von 2016 bis 2019 noch selbst Regionalligist – durch ein Tor von Michel Eickschläger (72. Minute) mit 1:0 bezwang.
Selbst im Falle einer finalen Niederlage hätte das Team von TuS-Trainer Tobias Langemeyer, das seit 2016 der Oberliga Niedersachsen angehört, den Silber-Rang sicher gehabt. Denn Atlas Delmenhorst, sein letzter verbliebener Rivale im Kampf um den zweiten Platz, verlor zeitgleich beim VfV Borussia 06 Hildesheim – kämpfte von 2015 bis 2023 ebenfalls noch „total regional“ um Punkte – mit 0:3. Nikos Elfert (42. Minute), Erhan Yilmaz (48.) und Carlos Christel (77.) begruben dabei mit ihren Treffern die Hoffnungen der Elf von Atlas-Coach Dominik Schmidt auf den sofortigen Wiederaufstieg.
Nun warten die Bersenbrücker noch auf ihren Relegations-Gegner: Behauptet sich der Regionalliga-Nord-Meister Hannover 96 II in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga gegen den FC Kickers Würzburg (Titelträger der Regionalliga Bayern), bekommt es das TuS-Team in Hin- und Rückspiel mit dem SC Weiche Flensburg 08 zu tun. Scheitert die 96-Reserve, steigen die Flensburger als Tabellen-15. direkt in die Oberliga ab und die Relegation würde zwischen den Bersenbrückern und dem SSV Jeddeloh (14. Rang) zu einer rein niedersächsischen Angelegenheit werden. Zum besseren Verständnis: Jeddeloh II liegt „nur“ rund 75 Kilometer nördlich von Bersenbrück – um das Flensburger Manfred-Werner-Stadion zu erreichen, müsste der TuS-Tross dagegen rund 360 Kilometer (einfache Strecke) zurücklegen.
(Johannes Speckner)