Landesliga Hammonia: HTB-Heimpleite trotz Aufholjagd


Die Chance, am siebten Spieltag erstmals in dieser Saison die Abstiegsplätze in der Landesliga Hammonia zu verlassen, konnte der Harburger TB nicht nutzen. Am Freitagabend bewiesen die Harburger zwar eine gute Moral, als sie gegen den FC Union Tornesch einen 0:2-Pausenrückstand im zweiten Durchgang zum 2:2 ausglichen ‒ doch am Ende kassierten sie mit einem 2:3 ihre sechste Saison-Niederlage. Obwohl es sich auf der Autobahn 7 und speziell im Elbtunnel am Freitagabend staute, waren sowohl die Tornescher als auch das Schiedsrichter-Gespann rechtzeitig an der Jahnhöhe erschienen. Umso verwunderlicher war es, dass Referee Björn Struckmann (vom TuS Germania Schnelsen) und seine Assistenten erst mit achtminütiger Verspätung am Platz erschienen. Ab 19.41 Uhr − anstatt 19.30 Uhr − rollte dann endlich der Ball.

Die Gäste ergriffen gleich die Initiative und kamen schon in der zweiten Minute zu ihrem ersten Eckstoß, der aber noch nichts einbrachte. In der sechsten Minute fand Philipp Werning dann aber mit einem Diagonalpass von halblinks aus Serge Haag, der den Ball aus spitzem Winkel an HTB-Torwart Maciej Sowa vorbeibekam. Zunächst sah es so aus, als sei der Schuss vorbeigegangen. Doch als Serge Haag jubelnd gen Eckfahne lief, war klar, dass die Gäste führten − und das war aufgrund ihres couragierten Beginns auch verdient. Kurz vor der Pause kam es noch besser für das Union-Team: Werning war im HTB-Strafraum im Ballbesitz, konnte aber selbst nicht abschließen. Daraufhin drehte er sich und fand schließlich eine Lücke, durch die hindurch er das Spielgerät zu Fabian Knottnerus passte, der aus zehn Metern frei vor Sowa zum 0:2 traf (42.). „Wir haben in der ersten Halbzeit hinten nichts zugelassen und vorne unsere Chancen effizient genutzt“, lautete Reibes Pausen-Fazit.

In jener Pause erschöpfte HTB-Trainer Steffen Prielipp sein Wechselkontingent komplett und brachte gleich drei neue Spieler. Tatsächlich hauchten Sedat Arslan, Alexandro Pato sowie Mike Waliczek dem Spiel der Heim-Elf neues Leben ein und Hannes Schulz verkürzte zügig zum 1:2 (50.). In der 66. Minute gelang erneut Schulz sogar der 2:2-Ausgleich. „Da haben wir nicht genug Gegendruck aufgebaut, aber die Harburger haben dieses Tor auch schön herausgespielt“, erklärte Reibe. Doch die Gäste gingen zügig wieder in Front: Serge Haags Einwurf verlängert Knottnerus per Kopf zu Christian Kulicke, der das Spielgerät per Seitfallzieher unter die Latte jagte (67.). „Eigentlich sind derartige Kunstschüsse nicht gerade seine Spezialität − aber diesen Ball hat er perfekt getroffen“, lobte Reibe den Siegtorschützen.

Das 2:3 hatte nämlich bis zum Ende Bestand, da die Tornescher in der Schlussphase hinten sicher standen und es auf der anderen Seite versäumten, das vierte Tor nachzulegen. „Weil wir es nicht geschafft haben, den Sack zuzumachen, mussten wir bis zum Abpfiff zittern“, haderte Reibe. Die Heim-Elf kam noch zu einigen Freistößen, doch FCU-Keeper Norman Baese fing alle hohen Bälle, die in seinen Strafraum flogen, sicher weg. „Über 90 Minuten betrachtet haben wir verdient gewonnen“, urteilte Reibe, der seine Innenverteidiger Phillip Kuschka und Tim Moritz gesondert lobte. „Es war ein dreckiger Sieg − aber das ist mir egal, denn in unserer Situation zählen nur die drei Punkte“, befand Reibe, dessen Team zuvor zweimal in Folge verloren hatte, abschließend. „Dreckige Siege“ hat zukünftig auch der Turnerbund dringend nötig, will er über den Strich klettern.

 Redaktion
Redaktion Artikel