Landesliga Hammonia: Derby mit verschiedenen Halbzeiten


Am Sonntag eröffneten die Verantwortlichen von Blau-Weiß 96 Schenefeld ihren neuen Kunstrasenplatz im Stadion Achter de Weiden. Strahlend nahm 96-Fußball-Abteilungsleiter Andreas Wilken Glückwunschbekundungen zu der schönen, neuen sportlichen Heimat seines Vereins entgegen und versprach: „Sie wird sogar noch schöner!“ Eine Anzeigentafel soll in Kürze noch installiert und ein hölzerner Verkaufsstand auf der Zuschauertribüne, der etwas in die Jahre gekommen ist, herausgeputzt werden.

Aus sportlicher Sicht war das Landesliga-Derby der Ersten Schenefelder Mannschaft gegen die SV Halstenbek-Rellingen am Sonntag das „Spiel des Tages“. In diesem hatten die Gäste wie erwartet von Beginn an klare Vorteile. Bereits in der vierten Minute staubte HR-Torjäger Marcel Jobmann nach einem Schuss von Winter-Neuzugang Besart Tara, der abgerutscht war, zum 0:1 ab. „Nach der Führung taten sich unsere Jungs ein wenig schwer, fingen sich aber schnell wieder und zeigten wie gewohnt guten Fußball“, hieß es auf der facebook-Seite der „Baumschuler“. Dann verwandelte Marcel Schöttke erst einen Freistoß aus 18 Metern zum 0:2 (19.) und erzielte dann nach einem schönen Pass von Rafael Kamalow das 0:3 (31.). Die Spieler der Blau-Weißen ließen aber ihre Köpfe nicht hängen und kamen tatsächlich zum 1:3 ‒ denn nachdem HR-Akteur Samir Kabashi im Mittelfeld einen Ball verloren hatte, behielt der Schenefelder Rene Müller die Nerven und schoss freistehend flach rechts ein. Dann schnürte Marcel Jobmann aber in der Schlussphase der ersten Halbzeit noch einen Doppelpack: Ein echtes Kunstwerk war das 1:4, bei dem der Stürmer von halblinks aus mit einem herrlichen Lupfer über 96-Keeper Jonathan Hohenegger hinweg erfolgreich war (41.). Kurz darauf köpfte der 25-Jährige nach einer Freistoßflanke von Yannick Sottorf zum 1:5-Pausenstand ein (44.), was sein bereits 17. Saison-Treffer war.

„Allerdings zeigten die zweiten 45 Minuten ein ganz anderes Gesicht unserer Mannschaft“, hieß es auf der facebook-Seite der Halstenbeker, deren Verantwortlich tadelten: „Es gab keine klaren Bälle mehr und auch die Kommunikation untereinander auf dem Spielfeld fehlte.“ So witterten die Schenefelder Morgenluft und als HR-Torwart Louis Vierth etwas unglücklich agierte, bestrafte Fabian Arth dies mit dem 2:5 (63.). Auch bei Arths zweitem Treffer betätigte sich Vierth als Steigbügelhalter, indem er den Schuss durch seine Hände zum 3:5-Endstand in das Netz rutschen ließ (90.). „Nach einer überragenden ersten Hälfte zeigte die Spielvereinung in der zweiten Halbzeit nur Bruchstücke ihrer eigentlichen Qualität“, lautete das Fazit auf der facebook-Seite von Halstenbek-Rellingen, das als Tabellen-Dritter trotzdem weiterhin alle Chancen auf den sofortigen Wiederaufstieg in die Oberliga Hamburg hat, während die Schenefelder Vorletzter bleiben, so dass im schönen Stadion Achter de Weiden in der kommenden Saison im Herren-Bereich wohl nur Bezirksliga-Fußball geben wird.

 Redaktion
Redaktion Artikel